Ich hatte zu meiner Schulzeit ein Büchlein in der Schulbibliothek gefunden mit Briefen von Leopold Mozart und ich glaube eben auch späteren Briefen von Wolfgang Amadeus. Von daher glaube ich mich zu erinnern, dass er durchaus länger und aufwändigeres gespielt haben soll, nicht nur "Lärm" produziert. Aber letzterer soll ja auch gern geflunkert haben - wird überliefert....😉
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Zitat von Romanus im Beitrag #24Wunderschönes Stück, jede einzelne Variation ist ein Kunstwerk für sich, auch der einleitende, 4-stimmige Choralsatz ist vom Feinsten !
Zitat von Klangpost im Beitrag #17[quote="Spiritus boni"|p13267]Bei Max Reger gibt es ja jemanden der ihn angeblich dabei belauscht haben soll, wie er seine eigenen Stücke nicht spielen konnte. Was an solchen Geschichten wahr ist und was nicht, werden wir wohl nie erfahren.
Bei Reger kann man das ja nachprüfen. Er hat selbst einige leichtere Orgelstücke auf der Welte-Orgel eingespielt. Das ist tatsächlich technisch nicht brillant, man bekommt aber ein gutes Gefühl für seine Gestaltung. In Konzerten hat er dann eher improvisiert. Offensichtlich eindrucksvoll.
Zitat von Axel im Beitrag #26In Konzerten hat er dann eher improvisiert. Offensichtlich eindrucksvoll.
Das ist oft so, dass Spieler bei Improvisationen besser klingen als bei Literatur. Man ist eben flexibel und kann schnell reagieren. Bei Literatur hat man keinen Spielraum, entweder man spielt exakt was dort steht oder eben nicht. Bei der Improvisation kann am Ende keiner behaupten, dass es so nicht notiert oder gemeint war. Bei Literatur kann eben jeder alles kontrollieren.
Zitat von Klangpost im Beitrag #27Das ist oft so, dass Spieler bei Improvisationen besser klingen als bei Literatur.
Das Umgekehrte hab´ ich aber auch schon erlebt: Der Bach war einigermaßen ordentlich, aber bei der Impro wäre ich am liebsten geflüchtet. Es kommt eben immer darauf an, was man daraus macht.
Zitat von Klangpost im Beitrag #27Bei der Improvisation kann am Ende keiner behaupten, dass es so nicht notiert oder gemeint war. Bei Literatur kann eben jeder alles kontrollieren.
Stimmt, bei einer Improvisation gibt es theorethisch keine "falschen" Töne, weil kein Noten, aber ich habe schon Töne gehört (und leider auch schon selbst gespielt), die einfach ungeplant bzw. "missglückt" klangen. Deshalb ist es auch so verdammt schwer, harmonisch und satztechnisch korrekt in historischen Stilen zu improvisieren, das beherrschen eigentlich nur Profis oder ausgesprochene Naturtalente. Dieses Problem wird sehr gern umgangen, indem man einfach die gesamte Impro "modern" (also komplett atonal und dissonant) anlegt, sodass Fehlgriffe überhaupt nicht auffallen (weil eben alles so klingt) und nur am Schluss einen tonal korrekten, reinen Dur-Akkord hinlegt und diesen (bevorzugt im Tutti!) extra lang liegenlässt, was dann natürlich besonders effektvoll (und vor allem befreiend !) wirkt. Wenn man es so macht, wird tosender Applaus nicht ausbleiben. Ich will mal annehmen, dass dies bei "Rex Mager" nicht so war. 😇
Zum Threadtitel: Mein Sommerprojekt sind die Hebräischen Weisen von Louis Lewandowski, für Orgel eingerichtet von Martin Forciniti. Effektvoll, über weite Strecken auch gut spielbar.
Und Karg Elert, Nun danket alle Gott, damit ich diesen Ohrwurm endlich mal wegbekomme. ;)
Und sonst hab ich mir vorgenommen, mal endlich einige der Noten auszuprobieren, die sich so angesammelt haben und für die noch keine Zeit war ...
Lewandowski ist ein echter Geheimtipp. Ich habe hier die Augenblicke der Weihe. Sind die Bearbeitungen von Martin Forciniti klanglich schön? Lewandowski hat ja soweit ich weiß überwiegend für das Harmonium geschrieben, da Orgeln in Synagogen eher selten sind. Ich finde es etwas schwierig die Dynamik mit einem Schwellwerk spielen zu wollen, da ein Schwellwerk klanglich doch etwas anderes ist als die Expression am Harmonium. Aber von dieser Geschmackssache abgesehen, ist es schön dass diese Information noch mitgenommen wird.
Wurde bei der Bearbeitung wirklich nur eine Pedalstimme hinzugefügt, oder sind die Bearbeitungen umfangreicher? Ich weiß dass Lewandowski schwer zu spielen ist, der Rhythmus ist oft speziell und spätestens wenn man auf der ersten Seite mit einem Es-moll konfrontiert ist, kann vielen die Lust vergehen :)