In dem Zeitungsartikel steht nichts über die Todesursache, aber was immer die organische Ursache seines auf jeden Fall zu frühen Todes war, es ist allgemein bekannt, dass ihm der Rausschmiss aus der Frauenkirche auch psychisch sehr zugesetzt hat. Was kränkt, macht bekanntlich krank. Ich war ja nicht dabei und kann daher nicht beurteilen, wie "unzuverlässig und unpünktlich" er als Frauenkirchenorganist wirklich war, aber wenn jetzt die Geschäftsführung der Stiftung Frauenkirche erklärt "Bestürzt und mit großer Trauer nehmen wir die Nachricht vom plötzlichen Tod Samuel Kummers auf. ... Mit seinem großartigen Spiel, insbesondere seiner Improvisationskunst, verlieh er Gottesdiensten und Konzerten eine besondere Tiefe und Spiritualität", dann wirkt das schon ein bisschen scheinheilig.
Ich las bisher wenige würdige Nachrufe, einer davon stammt von Prof. Bossert, der seine freundschaftliche Verbundenheit und die Verdienste Herrn Kummers in mitfühlender Weise darstellt. Alle anderen reduzieren sein Wirken auf die Umstände der Beendigung seines Dienstverhältnisses an der Frauenkirche. Ich finde das ziemlich pietätlos.
Die Geschäftsführung der Stiftung Frauenkirche sitzt natürlich zwischen den Stühlen. Egal, wie sie sich verhalten hätte, es wäre immer falsch gewesen. Hätte sie nicht reagiert hätte es einen Aufschrei gegeben, sie hat reagiert und es gab ihn auch.
Mich bestürzt sein plötzlicher Tod sehr. Hervorzuheben ist seine große Kunstfertigkeit in der Improvisation, die nun für immer verstummt ist.
Kirchenorgel-Forum
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24.04.2024 16:46
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