Eigentlich war ich ja nur auf der Suche nach Bildmaterial für mein nächstes YT-Video, da bin ich auf diesen originellen "Steckbrief" zum Komponisten bzw. Geburtstagskind des Jahres gestoßen, der entweder nicht ganz perfekt recherchiert ist oder aber Geheimnisse in sich birgt, die mir bisher verborgen geblieben sind:
Mal abgesehen vom (KI-generierten ?) "Portraitbild" (Hätte er wirklich so ausgesehen, dann hätte er wohl mehr Glück bei den Frauen gehabt. ), enthält dieser interessante "Steckbrief" einige Rätsel:
Unter "4. Musikalisches Schaffen" ist z.b. von "mehreren bedeutenden Orgelwerken" die Rede ! Ach wirklich ? Okay, das sind ganz nette kleine Stücke, die ich auch selbst gern mal spiele, aber wirklich "bedeutende Orgelwerke" ? 🤔 Okay, die "Fuge in d-Moll" kenne ich, die ist auch in dieser Gesamtausgabe seiner Orgelwerke enthalten, die ich auch seit vielen Jahren habe. Aber eine "Toccata in d-Moll" ? 😲 Die wäre mir jetzt aber wirklich neu. Kennt ihr eine d-Moll-Toccata von Bruckner ??? Da wird doch nicht jemand Bruckner mit Bach verwechselt haben ? Kann man die beiden denn überhaupt verwechseln ? 🤣
Sehr interessant finde ich auch "5. Persönliches Leben": Hier ist von einer 1858 geschlossenen Ehe Bruckners mit einer "Anna Mark" die Rede, während es auf der (doch etwas sorgfältiger recherchierten) Wikipedia-Seite heißt: "Er verfasste zeit seines Lebens schriftliche Heiratsanträge, vorzugsweise an junge Frauen um die 20, war aber durchwegs erfolglos, er blieb unverheiratet." Also was jetzt ?
Ich habe schon fast den Eindruck, dass in diesen Steckbrief absichtlich Fehler eingebaut wurden, die man in einer Art "Fakt oder Fake-Quiz" herausfinden soll, oder wie seht ihr das ?
Im österreichischen Musiklexikon unter Musiklexikon-Online ist nur von einem abgelehnten Heiratsantrag die Rede, der Anton Bruckner in eine Nervenkrise stürzte.
Danke für den Link, sehr interessant zu lesen, dass es auch einen Anton Bruckner I, gab, der von 1791-1837 lebte und ebenfalls Lehrer und Organist war !
Bei Anton Bruckner II, DEM Anton Bruckner, hat sich allerdings der Fehlerteufel eingeschlichen: Bruckner bekam Orgelunterricht bei seinem Verwandten Johann Baptist Weiß (manchmal auch "Weiss" geschrieben), das ist allgemein bekannt. Auf anderen Seiten habe ich gelesen, dass Weiß sein Onkel war, hier ist er sein Cousin, wobei Weiß´ Lebensdaten nicht gut zum Orgelunterricht vor 1837 passen, denn der im Musiklexikon in der Bruckner-Kurzbiographie verlinkte Johann Baptist Weiß wurde erst 1850 geboren, war also eine Generation jünger als Bruckner ! Ich vermute mal, dass es mehrere (mindestens 2) Johann Baptist Weiß gab und hier einfach der Falsche verlinkt wurde.
Ein bisschen ot, aber ich hab über den Sommer 3 x kleine Es-Dur - Präludien von ihm eingeübt. Diese Stückchen berühren mich sehr. Er soll sich mit R. Wagner auseinandergesetzt haben. Heute darf ich dem Lehrer das Ergebnis der Übungen präsentieren. Ich denke, er wird nicht zürnen. Er ist ein lieber Mensch. 🤍⚘️🤍
Die Idee, Bruckner-Symphonien als Orgel-Transkriptionen zu spielen, finde ich sehr interessant ! Nach München werde ich deshalb allerdings nicht fahren, ich warte auf die TV-Premiere des Films oder höre in die CDs hinein. Siehe hier, es sind insgesamt 13, als Gesamtausgabe, aber auch einzeln erhältlich: Bruckner: Sämtliche Symphonien als Orgeltranskriptionen
Schade nur, dass dabei die historischen, originalgetreu erhaltenen Bruckner-Orgeln in der Wiener Piaristenkirche und im alten Dom von Linz nicht gespielt wurden !
Zitat von Romanus im Beitrag #1Mal abgesehen vom (KI-generierten ?) "Portraitbild" (Hätte er wirklich so ausgesehen, dann hätte er wohl mehr Glück bei den Frauen gehabt. ), enthält dieser interessante "Steckbrief" einige Rätsel:
Auf mich wirkt der Steckbrief wie von einer KI geschrieben, da viele Dinge einfach quatsch sind...
Vermutlich hat sich die KI verwirren lassen, weil im Rahmen von Konzerten öfter einmal ein Bach gefolgt von einem Bruckner gespielt wird, also Bachs Toccate gefolgt von Bruckners Nachspiel in d-moll ist dann vielleicht zu viel für die Modelle :)
Naja und was soll man dazu noch sagen: Frage: Was kannst du über die Toccata und Fuge in d-moll von Anton Bruckner sagen?