Zitat von Klangpost im Beitrag #8Ich hätte da ehrlich gesagt auch kein so großes Problem auf das strenge legato zu verrichten. Bevor ich mir selbst Schmerzen zufüge muss die Bindung eben darunter leiden... Was ich aber schon erkannt habe ist, dass Reger mit kleinen Hände wohl nicht die erste Wahl sein dürfte.
Wobei ich bei einigen Noten auch skeptisch bin. Auf der einen Seite gibt es die Abgabe Pedal legato, gleichzeitig sind an gleicher Stelle cresc. und Lautstärke (Schweller). Mir ist nicht so ganz plausibel wie ich auf dem Pedal solche Dinge wie c zu g legato spielen sollte mit einem Fuß, da der andere ja auch seine Aufgaben hat... Zumindest ist es mit einer gesunden Anatomie teilweise schwierig.
Wenn legato angegeben ist, dann Versuche ich das umzusetzen, wenn es nicht geht, dann schaue ich z.b bei einem simplen Choral, dass zumindest der Sopran gebunden bleibt. Aber man merkt ja beim Spielen ob es noch plausibel bleibt...
Ja, Reger mit kleinen Händen ist oft unangenehm, besonders die frühen Stücke. Wenn er nicht ganz so dick schreibt, z.b. in op. 135b finde ich das auch viel angenehmer. Bei allzu vielen Verdoppelungen lasse ich in der Mitte auch mal Töne weg. Bei den genannten Stellen muss man halt entscheiden: im Pedal dann eben legato possibile und Schweller mit rechts, oder man nimmt das crescendo nicht wörtlich und wendet an diesen Stellen etwas Agogik an. Es gibt tatsächlich Stellen, die nur mit Assistent so machbar sind, am Anfang von "Wachet auf" z.b., Doppelpedal und gleichzeitig Schweller. Das geht nun wirklich nicht.
Zitat von Axel im Beitrag #10Nee, das würde auch eine praktische Ausgabe nicht. Die Stimmführung muss erkennbar sein.
Das sind immer die Momente wo ich mich frage warum man nicht einige Stellen vereinfacht notiert. Vermutlich sage ich die auch nur, weil mir die Hintergründe nicht bekannt sind. Aber ich habe z.B Stücke wo fiktiv ein h erhöht notiert ist, da frage ich mich dann tatsächlich warum man nicht einfach ein c schreibt. Wäre ja nun ein Denkschritt weniger.
Auf der einen Seite denke ich mir dann, dass ein erhöhtes h eben kein c ist, aber praktisch spielt es bei der Orgel dann doch keine Rolle, zumindest klanglich gesehen nicht. Klar, auf einem Instrument (Beispiel Blech) macht es durchaus einen Unterschied ob man nun ein c oder ein his spielt, aber bei Orgelliteratur dann doch eher nicht... Das hat doch bestimmt nur den Grund, dass es so notiert musiktheoretisch korrekt ist oder?