Liebes Forum, nach einer halben Ewigkeit wurde gestern nun meine Content Celeste 340 geliefert.Bestellt hatte ich sie Anfang April diesen Jahres, also gute 6 Monate Lieferzeit! Vielleicht als Info für andere, die ein Content Intrument mit Sonderausstattung bestellen wollen.
Genau ist es folgendes geworden: Content Celeste 340 in Hochglanz weiß mit Ivory Feel TP60LF
Erstmal zur Verarbeitung: diese ist bombastisch hochwertig. Sehr angenehme Rigisterschalter und Setzer Knöpfe, sehr gute Spaltmaße und vorallem das Holz! Die Massivholzplatten machen ganz schön was her an den Intrument, besser als die typischen Furniere die ich auch gesehen hatte. Das Pedal ist auch sehr gut gemacht, aktuell eher noch etwas auf der härteren Seite, als ich es aus meiner Kirche gewohnt bin, aber das stört mich nicht…. Auch von den Klaviaturen bin ich sehr angetan. Der Aufpreis für das ivory Feel ist es zu 1000% wert. Ein sehr wertiges Gefühl mit sehr griffiger Oberfläche, aber trotzdem nicht zu rau, es fässt sich etwas anders an als mein Klavierbelag von Kawai K200 ATX 4 was auch ivory Feel hat, fast sogar für den Orgel typischen „Griff“ sehr passend. Auch den Druckpunkt finde ich sehr angenehm, auch wenig in der Kirche auf einer pneumatischen Orgel spiele und dort der Druckpunkt viel geringer ist. Jedoch ähnelt der Druckpunkt sehr stark dem in der Kirche in der ich vorher spielte wo es bei allen 3 Instrumenten ausschließlich mechanische Trakturen gab. (Jedoch verlor ich durch einen persönlichen Konflikt mit dem dortigen Kantor den Zugang zu den 3 Instrumenten dort..)
Das PCC: Mit dem Orgelmenü habe ich mich gestern mehrere Stunden lang beschäftigt, jedoch hauptsächlich nur Lautstärke Anpassungen vorgenommen. Manche Register in meinem kleinen Raum waren viel zu laut, andere Register mag ich persönlich gern etwas lauter als andere. Das ja schlussendlich auch Geschmackssache… Mit Hall und historischen Stimmungen habe ich auch rumgespielt , nun bin ich bei 5,4s Hall und der Stimmung der Bach Klais Orgel von 1960, das gefällt mir sehr gut. Das einstellen der Sachen ist auch ein bisschen Friemelig, man muss sich da erstmal in die wenigen Knöpfe ,die für viele Funktionen zur Verfügung stehen, das richtige finden, so intuitiv ist das ganze nicht, und ich würde sagen das ich sehr technisch affin bin (studiere Medizintechnik mit Schwerpunkt Elektrotechnik und eben nicht auf der Medizin..)
Sonstige Intonation, Faktoren wie Balg Stabilität, Wind, etc pro Register und Taste werde ich später vielleicht mal ausprobieren, aber mir geht es überwiegend ums spielen! Und nicht ums intonieren und rumprobieren.. da habe ich mit Content eine gute Wahl getroffen!
Jedoch ist ein negativer Punkt die Dokumentation der zahlreichen Funktionen, Stimmungen etc… es gibt Listen und eine Anleitung bzw. Eher Kurzbeschriebung in DEUTSCH, was die jeweilige Einstellung sehr knapp darstellt, mehr ist nicht beschrieben… also kann man einfach nur probieren..
Klang der Samples:
Am besten gefällt mir das barocke Sample, danach kommt das romantische, die anderen beiden finde ich eher mittelmäßig. Jedoch wechsle ich da auch nicht ständig hin und her.. Überwiegend spiele ich meistens Bach, da bleibst dann bei Barock…
Die Flöten sind ein Traum, da hat Content echt was drauf, die sind auch in allen Typen wirklich sehr überzeugend, die Schwebungen dazu sind auch sehr gut gelungen. Die Prinzipale sind in Ordnung, da gibt es auch noch schärfere… die Reeds haben für mich das gewisse etwas und die Mixtur im HW ist zwar brilliant aber keines Wegs Schrill was mir sehr wichtig war.. bei manchen anderen Instrumenten haben die 2Fuß und Mixturen einen förmlich angeschrien..
Grundsätzlich ist der Klang sehr sanft und sauber, man könnte sagen auch „plain“ aber nicht steril, man merkt doch die niederländischen Einflüsse, nicht jeder mag es aber einem selbst muss es gefallen, wenn einem dies gefällt ist man hier genau richtig … Am besten ausprobieren und dann entscheiden mir hat es als Gesamtpaket einfach am meisten zugesagt!
Soundsystem: mit 14 integrierten Lautsprechern: da gibt es nur ein Wort: Mächtig. Ich spiele auf der 1. Menü Lautstärke Stufe mit 50% Reduktion der Manuallautstärken der Werkseinstellung und auf Drehregler Lautstärke Stufe 1… also für meinen 15qm Raum reicht das aus und man hört es auch in den je angrenzenden Räumen.. Apropo Lautstärke: die Hardware also Pedal und Tasten machen kaum Geräusche, aber wir haben trotzdem eine Dämmatte under die Orgel gelegt. An Bank, Pedal und Orgel sind auch werksseitig kleine Gummipufferfüße montiert..
Von einer Sache war ich dann aber echt begeistert, auch wenn ich es eher als Gimmig und Spielerei sah .. die VPP Virtual Player Position
Da gibt es wahnsinnige auch klangliche Unterschiede zwischen den 3 Einstellungen. Am Spieltisch wirkt der Klang etwas nüchterner, perfekt zum üben. Dabei kann sehr präzise nach den Tönen und dessen Ansprache horchen, ohne zu viel Hall dazwischen zu haben. Beim Church Modus kann man dann das gespielte genießen, wie ein Zuschauer,und auch ein bisschen nach Tonlängen Phrasierung etc. hören und ggbf. anpassen. Im church Modus zeigt sich das Instrument auch wirklich in seiner vollen Klangpracht und das ist schon ganz ordentlich viel Orgel.
Ein paar BSP werde ich aufnehmen und teilen, dann kann man sich mal ein Bild davon machen, ich finde es fast schon schade das es so wenig über Content online gibt… Klar es gefällt nicht jedem dieser etwas gedecktere und nicht so scharfe Klang, aber das ist ja Geschmacksache! Für mich brachte Content einfach das beste Gesamtpaket!
Hallo Danke für deinen ausführlichen Bericht zu deinem neuen Instrument. Du hast Recht: Content ist hier selten ein Thema, obwohl die Marke für hochwertige Digitalorgeln steht. Gibt dort eigentlich immer noch die Kienle-Resonatoren im Angebot?
herzliche Gratulation zur neuen Orgel ! 🥂 Die Content-Orgeln haben mir immer schon recht gut gefallen, weil auch ich immer den eher weichen, runden und vollen Orgelklang bevorzugt habe. Vor etwas mehr als 10 Jahren hätte ich mir selbst fast eine Content Celeste gekauft, hatte mich dann aber (aufgrund der Intonationsmöglichkeiten und des damals unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnisses) doch für die Gloria Concerto 234 entschieden, obwohl mir die Celeste (in der serienmäßigen Intonation) klanglich besser gefallen hätte.
Vielleicht kannst du hier ein oder mehrere Fotos von deiner Celeste einstellen ? Du könntest z.b. auch in unserer Bildergalerie ein eigenes Album für deine Celeste erstellen. Die hochgeladenen Bilder sollten jedenfalls unbedingt jpg oder jpeg sein, ich glaube ein anderes Format nimmt die Forensoftware nicht an. Klangbeispiele wären natürlich ganz toll !
Ja die Kienle Systeme gibt es immer noch und kann man dazu kaufen… Foto kommt ! Und zum Thema Preis Leistung: Ich war nun billiger mit der 3 Manualigen bei den TP60LF welche mir besser gefallen hat als die TP06/TP08 der andren Herrsteller die immer Serienmäßig dabei sind.
herzliche Gratulation zur neuen Orgel ! 🥂 Die Content-Orgeln haben mir immer schon recht gut gefallen, weil auch ich immer den eher weichen, runden und vollen Orgelklang bevorzugt habe. Vor etwas mehr als 10 Jahren hätte ich mir selbst fast eine Content Celeste gekauft, hatte mich dann aber (aufgrund der Intonationsmöglichkeiten und des damals unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnisses) doch für die Gloria Concerto 234 entschieden, obwohl mir die Celeste (in der serienmäßigen Intonation) klanglich besser gefallen hätte. Romanus
Zumindest hättest Du beim Kauf einer Content-Orgel den Content-Vertreter mit R. Wolf fast vor Ort gehabt.
Ja, ich weiß, bei ihm hatte ich ja auch die Celeste 236 probegespielt. Den Klang fand ich ziemlich gut, aber die serienmäßigen Klaviaturen waren mir viel zu leichtgängig, also hätte ich Sonderklaviaturen gebraucht, dadurch wäre die Orgel um einiges teurer geworden. Die Gloria Concerto 234 hingegen, die ich im Burgenland bei einem Organistenkollegen ausprobiert habe, hatte serienmäßig sehr gute Druckpunktklaviaturen und natürlich die große Registerbibliothek mit ca. 500 (oder mehr ?) Schattenregistern und vielfältige Intonationsmöglichkeiten, deshalb habe ich mich dann für die Conerto entschieden, die damals auch um einiges preisgünstiger war als heute. Außerdem hat Kisselbach damals auch die Vorgängerin, eine defekte Johannus Sweelinck, Bj. 1997, ganz unkompliziert in Zahlung genommen, ich glaube um 1500 EU, Reinmar Wolf hätte sie hingegen nicht in Zahlung genommen und privat verkaufen konnte ich sie nicht gut, weil sie eben defekt war.
Zitat von Romanus im Beitrag #7Die Gloria Concerto 234 hingegen, die ich im Burgenland bei einem Organistenkollegen ausprobiert habe, hatte serienmäßig sehr gute Druckpunktklaviaturen und natürlich die große Registerbibliothek mit ca. 500 (oder mehr ?) Schattenregistern und vielfältige Intonationsmöglichkeiten, deshalb habe ich mich dann für die Conerto entschieden, die damals auch um einiges preisgünstiger war als heute.
Wie würdest Du in puncto barocker Intonation und Anschlag die Gloria Concerto 234 mit den Ahlborn-Orgeln vergleichen? Meines Erachtens hat die Ahlborn eher einen leichteren und nicht so punktuellen Tastenanschlag als die JOHANNUS-Serien, wobei bei Ahlborn eher die Einzelregisterintonationen ausgeprägter sind.
Zitat von JJBB1 im Beitrag #9Wie würdest Du in puncto barocker Intonation und Anschlag die Gloria Concerto 234 mit den Ahlborn-Orgeln vergleichen? Meines Erachtens hat die Ahlborn eher einen leichteren und nicht so punktuellen Tastenanschlag als die JOHANNUS-Serien, wobei bei Ahlborn eher die Einzelregisterintonationen ausgeprägter sind.
Ich hatte von 2017-2018 eine gebrauchte Ahlborn Praeludium V, die ich in der Weihnachtszeit 2016/17 als Ebay-Schnäppchen einfach kaufen "musste", die Tastaturen waren mir ebenfalls zu leichtgängig, es war für mein Empfinden gar kein Druckpunkt vorhanden und von der Intonation war ich zunächst enttäuscht. Ich weiß nicht, was der Vorbesitzer da gemacht hatte, aber sie klang für mich wirklich total steril und künstlich. Ich hatte dann versucht, alle Einstellungen auf "Default" zurückzusetzen, aber irgendwas dürfte dabei nicht geklappt haben, denn es sollten laut Bedienungsanleitung 3 Intonationen vorhanden sein, 2 barocke und 1 romantische, doch ich fand nur eine (ebenfalls ziemlich sterile) Intonation, die für mich weder barock noch romantisch klang. Ich habe dann selbst daran herumintoniert und 3 individuelle Intonationen erstellt, aber aus Zeitmangel nur ganz grob und nicht ausgereift, ich habe damals das Intonationspotential nicht ansatzweise ausgenützt. (Im Spätherbst 2018 musste ich sie schließlich wieder verkaufen, weil ich nach dem Tod meiner Mutter mit einem Schuldenberg allein dastand und Mühe hatte, die Kosten für ihr Begräbnis zusammenzukratzen, traurig aber wahr, aber diese Zeiten sind Gott sei Dank schon lange vorbei.)
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23.10.2024 08:53 (zuletzt bearbeitet: 23.10.2024 08:59)
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