Es gibt eigentlich kein Lied im GL, das darauf wirklich bezug nehmen würde. Denn eigentlich müsste da im Text eher ihre Eltern Anna und Joachim erwähnt werden - und nicht Marias spätere Rolle als Gottesmutter...
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Dieses Fest ist quasi "umfunktioniert" worden, die wenigsten Kirchenbesucher scheinen heutzutage zu wissen, dass in diesem Fest ursprünglich Maria eigentlich das Kind und nicht die Mutter ist.
Nur, sobald der Priester das in der Predigt oder an anderer Stelle klar stellt, hat in den Augen mitdenkender Leute der Organist bei der Liedwahl eine Themaverfehlung produziert....
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Dann hat aber auch und vor allem das Direktorium der Erzdiözese Wien genau diese Themenverfehlung produziert, denn dort werden für dieses Fest regelmäßig Lieder wie GL 527 oder GL(Österreich-Teil) 795 vorgeschlagen.
Richtig. Aber so gesehen sind auch die Perikopen eine "Themenverfehlung". Es gibt dazu nämlich schlicht keine Textstellen.
Die Liedvorschläge des Direktoriums beziehen sich meist auf das Evangelium (selten auch auf die anderen Lesungen), und das sieht am 8. 12. den Besuch Gabriels vor...
Zitat von Spiritus boni im Beitrag #1Es gibt eigentlich kein Lied im GL, das darauf wirklich bezug nehmen würde. Denn eigentlich müsste da im Text eher ihre Eltern Anna und Joachim erwähnt werden - und nicht Marias spätere Rolle als Gottesmutter...
Doch das gibt es, leider nicht in Österreich. In nahezu allen Diözesanteilen des deutschen Sprachgebiets findet sich "Ave Maria klare" beruhend auf Text und Melodie aus Olmütz um 1500, überarbeitet für das "Kirchenlied I" Mainz 1947. Die 2. Strophe beginnt mit den Worten: "Ohn Sünd bist du empfangen, wie dich die Kirche ehrt, bist von der falschen Schlangen geblieben unversehrt..." Und dazu das schöne Ricercar pro tempore Adventus von Johann Caspar Ferdinand Fischer aus dessen "Ariadne Musica" als Choralvorspiel! Warum man dieses Lied nicht in den Stammteil aufgenommen oder in Österreich nicht berücksichtigt hat, erschließt sich mir nicht.
Und warum man sich in der Erzdiözese Wien nicht an die römische Kalender-Ordnung hält, nach der man ein Hochfest, das mit einem Adventssonntag zusammenfällt, statt am 8.12. am 9.12. nachfeiert, erst recht unverständlich!
Einigermaßen passende Marienlieder zu diesem Fest wären GL 523, 527 (3. Str.!) und 531.
Wart mal, Ave Maria klare war im alten GL, glaub ich....! zumindest ists im Chorarchiv zumindest in einer meiner Kirchen ... Schade, für dieses Jahr kann ichs höchstens spielen... Aber dann gibts Liedblätter....
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Zum Fest Mariä Empfängnis am 2. Adventsonntag: Diese Regelung geht auf einen früheren Beschluss der Österreichischen Bischofskonferenz zurück (ist also keine Wiener Besonderheit). Weil der 8. Dezember als Einkaufstag genützt wird, wollte die Bischofskonferenz so demonstrieren, wie wichtig dieses Fest ist.