Im Wege des Webarchivs bzw. Wayback-Maschine habe ich ein von +Dr. Karl Schütz seinerzeit angelegtes weitgehend vollständiges Verzeichnis der Orgeln aus Niederösterreich entdeckt. Dieses Verzeichnis ist zwar zwangsläufig nicht auf dem letzten Stand, liefert aber dennoch wertvolle Hinweise über den Orgelbestand in NÖ und ehemalige Orgeln, vor allem wenn es um ältere Instrumente geht, die manchmal auch zwischenzeitig ersetzt wurden.
Dr. Karl Schütz war als Organologe an der Musikuniversität Wien am Institut für Orgelforschung tätig.
Ganz exakt dürfte diese Datenbank nicht sein: die Orgel in Pitten (Bj. 1958, 16/II/P, Gebr. Mauracher, Linz) ist dort als Orgel mit "elektropneumatischer" Traktur angeführt, obgleich diese Orgel mechanische Schleifladen mit pneumatisch bewegten Schleifen besitzt - heute ein orgelbautechnisches "Unikat". Gleichwohl handelt es sich aber optisch um einen Laukhuff-Spieltisch mit Crescendo-Walze und Festkombinationen, der dann in vielen (elektropneumatischen) Novak-Orgeln verbaut wurde. Da es sich aber um eine mechanische Schleifladen-Orgel handelt, sind nur die Koppeln (!) als Registerzüge ausgeführt, der Rest als Manubrien oder als Knöpfe für Festkombinationen.
Zur Info: Der Orgelbetrieb der Gebrüder Mauracher in Linz wurde dann von Rudolf Novak/Klagenfurt aufgekauft und deren Orgelintonationen weitergeführt.
Danke für die interessanten Links ! 🧐 Der Spieltisch von Pitten ist schon allein optisch ungewöhnlich, denn in 99% der Fälle hat man eben nur Registerzüge oder nur Registerwippen. Eine Kombination aus beiden habe ich bisher nur bei Digitalorgeln oder bei amerikanischen Orgeln gesehen.
Zitat von Romanus im Beitrag #2Danke für die interessanten Links ! 🧐 Der Spieltisch von Pitten ist schon allein optisch ungewöhnlich, denn in 99% der Fälle hat man eben nur Registerzüge oder nur Registerwippen. Eine Kombination aus beiden habe ich bisher nur bei Digitalorgeln oder bei amerikanischen Orgeln gesehen.
Die Kombination von Manubrien (für Register) und Züge (für Koppeln) habe ich sonst noch nirgendwo gesehen. Die Idee, die Vorteile der mechanischen Schleifladen mit den Registriervorteilen der Pneumatik zu verbinden, ist an sich einzigartig, würde dies ja auch bei Stromausfall vollends funktionieren. Die pneumatischen Registerschaltungen reagieren allerdings etwas langsamer als elektropneumatische Registerschalter. Allerdings ist die mechanische Schleiflade (Bj. 1958) aufgrund der weiteren Wege zu den Windladen noch etwas schwergängig.
Auf meinem Lieblingsvideo von Olivier Latry auf der Orgel von Notre Dame in Paris sieht man ganz deutlich, dass es dort genau diese Kombination gibt (gab): Registerzüge und -Wippen.