nur zur Klarstellung:

Veranlagungsfreibetrag von € 730,00 pro Jahr in Österreich bedeutet noch nicht, dass jetzt die Steuer von zusätzlichen Einkünften von € 800,00 berechnet würde, wenn ich € 800,00 als zusätzliche Einkünfte hätte:

Es gibt eine Einschleifregelung zwischen € 730,00 und € 1.460,00: Verdiene ich zB € 800,00 jährlich, wären in Österreich nur € 70,00 x 2 = € 140,00 und nicht € 800,00 Teil der (zusätzlichen) steuerlichen Bemessungsgrundlage. Dies insbesondere, als es eine Einschleifregelung gibt, nach der nur das Doppelte des 730 Euro übersteigenden Betrages steuerpflichtig ist.

zB Gewinn 1.200 Euro - 730 Euro = 470 Euro x 2 = 940 Euro werden versteuert anstatt von 1.200

Verdiene ich jedoch zB € 1.500,00 wären diese aber dann voll steuerwirksam - dies nur zur Klarstellung. Hoffe, habe das einigermaßen verständlich formuliert.

JJBB1

So wie ich das beobachte, stirbt der "Beruf" gerade schneller aus, als ich gucken kann. Die Schere geht (MEINER Wahrnehmung nach) immer weiter auseinander zwischen (auch immer weniger werdenden) ehrenamtlichen Laien mit teils autodidaktisch erworbenen Spielkenntnissen, so wie ich zum Beispiel ... und ein paar ganz wenigen (und auch immer weniger werdenden) ausgebildeten Organisten, die sich in ihrer beruflichen Anerkennung deswegen auch immer weniger gesehen fühlen und daher immer stärker auf "Konzertqualität" Wert legen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass dies noch zusätzlich dazu beiträgt, dass der Beruf des KIRCHEN-Organisten im Grunde genommen von diesem Globus bereits verschwunden ist. Daher schließe ich mich der Frage an, ob sich in dieser Kunst noch eine Ausbildung lohnt, wenn man wirklich (nur) in der Kirchenmusik bleiben will...

In Österreich sind in der Regel die allerwenigsten A-Kirchenmusikerstellen so ausgeschrieben, dass ein A-Kirchenmusiker eine Vollbeschäftigung erlangen könnte und wirklich "nur" von der Kirchenmusik leben könnte. Möglicherweise ist das in Deutschland anders, als es hier viel mehr und viel größere A-Kirchenmusiker-Planstellen gibt, wo man viel eher eine Vollbeschäftigung als reiner Kirchenmusiker erlangen könnte.

JJBB1

Zitat von Gode_RE im Beitrag #12

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So wie ich das beobachte, stirbt der "Beruf" gerade schneller aus, als ich gucken kann. Die Schere geht (MEINER Wahrnehmung nach) immer weiter auseinander zwischen (auch immer weniger werdenden) ehrenamtlichen Laien mit teils autodidaktisch erworbenen Spielkenntnissen, so wie ich zum Beispiel ... und ein paar ganz wenigen (und auch immer weniger werdenden) ausgebildeten Organisten, die sich in ihrer beruflichen Anerkennung deswegen auch immer weniger gesehen fühlen und daher immer stärker auf "Konzertqualität" Wert legen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass dies noch zusätzlich dazu beiträgt, dass der Beruf des KIRCHEN-Organisten im Grunde genommen von diesem Globus bereits verschwunden ist. Daher schließe ich mich der Frage an, ob sich in dieser Kunst noch eine Ausbildung lohnt, wenn man wirklich (nur) in der Kirchenmusik bleiben will...

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Hier eine interessante Grafik aus D (entgendert):

Zitat von Martin S. im Beitrag #14

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Und es stimmt, dass immer mehr Organisten auf Konzertfach switchen und daher immer weniger liturgisch tätig sind. Vielfach sind sie für die Begleitung eines Gottesdienstes gar nicht mehr verfügbar bzw. lehnen diese auch ab. Interessant auch, dass so manche mit 4-stimmigen GL-Sätzen und mit Volksbegleitung generell Probleme haben, jedoch ausgezeichnete Literatur-Spieler sind. Wenn man vielleicht noch die Gabe hat, Liturgie gut zu begleiten, improvisieren und auch konzertant spielen zu können, ist es ein wunderbares Beiwerk und nicht hoch genug einzuschätzen, aber in erster Linie zählt sie Liturgie! Und hier muss man froh genug sein, wenn jemand, vor allem junge Leute, bereit sind, Gottesdienste zu begleiten.

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Zitat von JJBB1 im Beitrag #16

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Was ich nicht nachvollziehen kann: wie kann es sein, dass ausgezeichnete Literatur-Spieler mit 4-stimmigen GL-Sätzen ihre Probleme haben? Was ist da die Ursache: mangelndes Interesse?

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Zitat von Klangpost im Beitrag #17

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Zitat von JJBB1 im Beitrag #16

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Was ich nicht nachvollziehen kann: wie kann es sein, dass ausgezeichnete Literatur-Spieler mit 4-stimmigen GL-Sätzen ihre Probleme haben? Was ist da die Ursache: mangelndes Interesse?

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Ein Literaturstück wie eine Fuge oder eine Sonate ist eben etwas anderes als ein Choralsatz. Ich persönlich bin auch fitter in Literatur als dem Choralspiel. Ganz einfach weil ich dort mein Ding machen kann, während beim Choral die Gemeinde und ihre Eigenarten eben auch ein Faktor ist, den man nicht unterschätzen darf. Davon abgesehen habe ich bei einem Literaturstück meist sehr lange Zeit mich darauf vorzubereiten. Meine komplexe Sonate kann also durchaus bis ich möchte Monate oder Jahre von mir perfektioniert werden bevor ich sie jemanden vorspiele. Naja das Choralspiel vom Sonntag bekomme ich am Donnerstag und habe keine drei Jahre Zeit dieses zu perfektionieren. Nebenbei schon überhaupt nicht.

Choralspiel ist eben langweiliges Tagesgeschäft während Literaturspiel eine Fleißarbeit ist, da kann die Motivation schon eine ganz andere sein. Ich persönlich tüftel lieber ewig an einem Vortragsstück anstatt an einem Choral.

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Zitat von Romanus im Beitrag #18

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Zitat von Klangpost im Beitrag #17

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Choralspiel ist eben langweiliges Tagesgeschäft während Literaturspiel eine Fleißarbeit ist, da kann die Motivation schon eine ganz andere sein. Ich persönlich tüftel lieber ewig an einem Vortragsstück anstatt an einem Choral.

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Das eine schließt das andere nicht aus und das Choralspiel muss keineswegs langweilig sein, es kommt eben drauf an, was man daraus macht:
Ein einfacher Choral, sauber und sorgfältig gespielt ist auch was Schönes, man kann sich ein schönes Vorspiel dazu heraussuchen oder auch selbst komponieren, man kann seine eigenen Choralsätze mit raffinierten Harmonien schreiben und jede Strophe ein bisschen anders harmonisieren und registrieren ...
Okay, ich bereite mich auch keine 3 Jahre auf einen Gottesdienst vor , aber eine Woche habe ich normalerweise schon, zumal ich meine Liedpläne selbst schreibe. Und selbst wenn ich mal weniger Zeit habe, wenn z.b. mehrere Feiertage knapp hintereinander kommen wie in der Weihnachts- oder Osterzeit, habe ich mir in meiner bereits >20-jährigen Zeit als Kirchenorganist von den Chorälen, die in meiner Gemeinde immer wieder gesungen werden, jeweils "meine eigene Version" zurechtgelegt, mir diese sozusagen selbst "auf den Leib geschrieben" und muss diese Choralbearbeitungen dann auch nicht mehr so oft üben, damit sie einigermaßen perfekt sitzen.

Mein letzter Orgellehrer und Lehrer im liturgischen Orgelspiel, Wolfgang Reisinger, pflegte immer zu sagen:

"Es wäre ein Fehler, sich auf einen Gottesdienst nicht vorzubereiten, denn bei einem gut besuchten Gottesdienst hat man meistens mehr Zuhörer als bei einem Konzert !"

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