Nach meinem Post zur Foerster Sonate im Gottesdienst, bekam ich zwei Anfragen, ob ich davon nicht eine Kopie schicken könne. Ich habe das abgelehnt. Die Ausgabe ist eine Bearbeitung des Originals für Violine, damit nicht Public Domain und relativ neu erschienen bei einem Verlag, der doch sehr gemäßigte Preise hat. Überall wird über das Verschwinden von Musikläden und Verlagen geklagt, aber solche Anfragen zeigen, dass die Gratis Mentalität bei vielen Musikern daran durchaus eine Mitschuld trägt.
Also: Bitte kauft die Noten, die ihr interessant findet.
Zitat von Jerry im Beitrag #1Überall wird über das Verschwinden von Musikläden und Verlagen geklagt, aber solche Anfragen zeigen, dass die Gratis Mentalität bei vielen Musikern daran durchaus eine Mitschuld trägt.
Was genau verstehst du unter Gratis-Mentalität? Wenn du damit meinst, jemanden, der Noten gekauft hat, darum zu bitten, mir eine Raubkopie davon zu machen, dann gebe ich dir Recht, dass das nicht in Ordnung ist, weil diese Noten - wie du richtig sagst - nicht frei von Urheberrechten sind. Ich finde es aber nicht verwerflich, wenn man ein bestimmtes Stück sucht, zuerst nach Gratis-Noten im Internet Ausschau zu halten, bevor man sich bei Stretta eine Edition bestellt. Es ist einfach nur ökonomisch, die Vorteile des Internets auszunutzen in einer Zeit, in der einem sowieso für fast alles Geld abgeknöpft wird. Ich würde nicht den zahllosen IMSLP-Usern die Schuld für ein etwaiges "Verlagssterben" in die Schuhe schieben. Viele Noten im Handel sind meiner Meinung nach eindeutig überteuert, sodass man sich fragen muss, ob nicht auch die Verlage an der Krise ein bisschen selbst schuld sind, wenn sie die Preise für ihre Noten zu hoch ansetzen.
Zitat von Jerry im Beitrag #1Also: Bitte kauft die Noten, die ihr interessant findet.
Ich habe schon viele Noten gekauft, schon allein deshalb, weil es zu der Zeit, als ich jung und besonders lernfreudig war, noch gar kein Internet (zumindest nicht für "normale" Menschen) und damit auch keine Gratis-PDFs gab. Aber trotzdem, wenn ich als moderner Mensch und Internet-User etwas, das ich haben will, bei IMSLP als Gratis-PDF sehe und die Noten von der Qualität her akzeptabel sind, lade ich es mir herunter, ganz ohne schlechtes Gewissen.
Zitat von Engelszorn 8´ im Beitrag #2Viele Noten im Handel sind meiner Meinung nach eindeutig überteuert, sodass man sich fragen muss, ob nicht auch die Verlage an der Krise ein bisschen selbst schuld sind, wenn sie die Preise für ihre Noten zu hoch ansetzen.
Ich würde jetzt nicht mal sagen, dass gedruckte Noteneditionen zu teuer sind, zumindest ist das nicht die Regel, ich würde eher kritisieren, dass viele Verlage einfach das digitale Zeitalter verschlafen haben. Ich meine, was hindert einen Verlag daran, die Noten, die als Druckausgaben tatsächlich nicht ganz billig sind, auf der Homepage des Verlages oder auf anderen Internet-Plattformen als bezahltes pdf zu einem fairen und konkurrenzfähigen Preis anzubieten ?
Das stimmt leider. Bei amerikanischen Anbietern ist es gar kein Problem digitale Ausgaben zu bekommen. Einige deutsche Verlage ziehen jetzt langsam nach, wie auch Daniel Kunert, der grade gestern eine Rundmail geschickt hat dass das da jetzt auch geht. Butz wehrt sich aber immer noch mit Händen und Füßen dagegen, warum auch immer.....