Die Bückeburger Orgel hat eben nur den schnellen Tremulanten und ohne Tremulant wollte ich dieses Stück nicht spielen. Das war es aber nicht, was mich so sehr gestört hat, wobei "schlecht"/"scheußlich" natürlich immer Geschmacksache ist.
Zitat von HJG im Beitrag #141...die Händel-Aufnahme klingt wohl deswegen schlecht (um nicht zu sagen: scheußlich), weil mit viel zu schnellem Tremulant gespielt und daher unnatürlich wirkt....
Das ist mir auch aufgefallen, möchte es aber nicht ganz so drastisch formulieren. Ich würde daher bei diesem Set den Tremulanten wahrscheinlich gar nicht einsetzen. Ist der an der Original-Orgel wohl auch so eingestellt?
Ausserdem klingt der Subbass, von dem ich annehme an, dass du ihn verwendet hast, für meinen Geschmack "zu trocken". Er erinnert mich an einen Kontrabass im Orchester. Deswegen lasse ich das Bückeburg-Set erst einmal "links liegen".
Der Tremulant ist zwar etwas stark, aber das finde ich okay, die Riepp-Orgeln in Ottobeuren, die für mich lange Zeit "das Maß aller Dinge" waren, haben jeweils 2 verschiedene Tremulanten: Tremblant doux (mild) und Tremblant fort, letzterer klingt so wie der in Bückeburg. Dass der Bass wie ein Kontrabass im Orchester klingt, ist volle Absicht, ich habe ihn ganz bewusst als "Zupfbass" gespielt.
Das, was mich so stört, dass ich die Aufnahme unmöglich veröffentlichen konnte, ist nur beim Schlussakkord zu hören, ruiniert aber in meinen Ohren die ganze Aufnahme !
Ich finde das Bückeburg-Set immer noch genial, es hat so viele großartige Register und ein rundes, gravitätisches Barockplenum, nur das, was man (übrigens nur) bei diesem Stück und nur beim Schlussakkord hört, ist mir einfach unerklärlich. 🤔
Diese kleine Intrada habe ich vor mehr als 20 Jahren zum eigenen liturgischen Gebrauch geschrieben, am kommenden Wochenende spiele ich sie wieder mal zum Einzug.
Noch ein kleines, gestern vor dem Schlafengehen noch schnell aufgenommenes Klangbeispiel des Freiberg-Sets, bei dem man eines meiner Lieblings-Register dieser Orgel, die silbrig-helle Qvinta 1 1⁄2′ des Oberwerkes, sehr gut hören kann:
Erinnert ihr euch noch an meine Einspielung von Pachelbels Choralpartita "Was Gott tut, das ist wohlgetan" vor mehr als 3 1/2 Jahren an der selbst-intonierten Gloria Concerto 234 ? Hier nochmal zur Erinnerung:
Damals wurde nur der sterile, unnatürliche Klang kritisiert.
Heute habe ich das Stück neu aufgenommen mit dem Freiberg-Sampleset von Sonus Paradisi. Der Klang sollte also nun um einiges authentischer sein als damals. 😎