Zitat von Romanus im Beitrag #312

---

Eine von Bachs schönsten Melodien ist für mich das Siciliano aus der Flötensonate BWV 1031, trotzdem habe ich es nicht flötig registriert. Warum nur ?
Nachdem die für meinen Geschmack schönste Version dieses Stückes, die ich je gehört habe, eine Transkription für Trompete und Orgel war, habe ich versucht, meine Version wie Trompete und Orgel klingen zu lassen und ich muss ganz offen zugeben, dass mich dabei auch die meiner Meinung nach echt geniale Rock-Version (1972) von Ekseption inspiriert hat, bei der die Solostimme ebenfalls auf einer Trompete gespielt wird.
Die idealen Klänge dafür habe ich einmal mehr in der virtuellen Hinsz-Schnitger-Freytag-Orgel (1743/1790) der Bovenkerk Kampen (Sampleset von Milan Digital Audio) gefunden:

Meine Registrierung:

Hoofdwerk:
Prestant 8'
Octaaf 4'
Quint 3'
Trompet 8'

Rugwerk:
Holpijp 8'
Octaaf 4'

Pedaal:
Subbas 16'
Octaaf 8'

Wer keine Slideshows mag, findet hier das reine mp3.

Zum Vergleich: So synthetisch klang dasselbe Stück vor mehr als 4 Jahren auf der selbst-intonierten Gloria Concerto 234:

---

Vielen Dank für die positive Rückmeldung!
Zunächst suchte ich eigentlich nur einen Midispieltisch für die Organteq2, denn die gefällt mir wirklich sehr gut, und sie kann sich mit den sonstigen Physical Modelling-Orgeln, sprich Viscount/Gloria, wirklich gut messen lassen.
Da ich zur Zeit nun aber ein sehr günstiges Angebot einer gebrauchten Concerto 350 vorliegen habe, werde ich zunächst diese testen.
Als Vergleich werde ich mir aber auch die Johannus Live 3T anhören, für die ich ebenfalls ein günstiges Gebraucht-Angebot vorliegen habe, das allerdings fast das Doppelte wie die Concerto kosten würde.
Dazwischen bewegt sich preislich noch eine gebrauchte Content Cantate 346, die ich ebenfalls testen werde.
Meine Kriterien sind neben dem Preis aber erstens, ob die in der Concerto enthaltenen Register wirklich besser klingen als meine Organteq2 oder nicht. Und zweitens, ob das Gloria Concerto-Audio-System besser klingt als meine 4 Nahfeldmonitore, die ich gegenwärtig mit meinem Midi-Manualen zusammen nutze. Von letzterem Kriterium mache ich dann auch abhängig, ob ich mich für die wesentlich teurere Johannus Live entscheide oder evtl. für die Content Cantate, denn letztlich hängt alles doch vom Audiosystem ab, ob eine Digitalorgel gut klingt oder nicht.
Denn von der Registrierung und der Intonation her bin ich wie gesagt mit der Organteq2 ganz zufrieden, auch wenn diese mitunter ihre Grenzen hat.
Welche von den Genannten (Live 3T, Cantate 346, Concerto 350) würdest Du denn nehmen?

Zitat von Romanus im Beitrag #321

---

Für Bachs wahrscheinlich bekanntestes Choralvorspiel habe ich in der virtuellen Janke-Orgel der Stadtkirche Bückeburg (Gratis-Sampleset von Sonus Paradisi) die idealen Klänge gefunden:

Meine Registrierung:

Hauptwerk:
Holzflöte 8'
Gemshorn 4'
Quinta 2 2/3'
Tremulant

Unterwerk:
Doppelgedackt 8'
Holzflöte 4'

Pedal:
Subbass 16'
Gemshorn 8'

Wer keine Slideshows mag, kann hier das reine mp3 hören.

Zum (hinkenden) Vergleich: Meine 4 Jahre alte Aufnahme an der selbst-intonierten Gloria Concerto 234:

Wer das Stück selbst spielen will, findet hier die Gratis-Noten.

Mehr Klangbeispiele dieser bemerkenswerten virtuellen Orgel findet ihr in meiner Bückeburg-Playlist.

---

Klingt richtig gut - vor allem durch den "Tremulanten", der faktisch die Töne nur ganz leicht belebt, ohne dass man ein echtes Schwingen der Tonhöhe hört. Das ist natürlich nicht realistisch, echte Tremulanten, zumal solche aus der Barockzeit, lassen die Tonhöhe erheblich vibrieren, aber es kommt unserem heutigen Geschmack eindeutig entgegen. Mit der Orgel in Steinkirchen hat die Aufnahme freilich nicht viel zu tun, da wirkt der Tremulant ganz anders, es gibt keine Doppelflöte und die Tonhöhe ist noch höher (a=483 Hz).

Ja, die Doppelflöte habe ich ergänzt. Und der Tremulant ließe sich dem Original anpassen, das klänge dann aber eher befremdlich.

"Eher befremdlich" - nun ja, wie man's nimmt. Man muss dann den Tremulanten im richtigen Kontext ziehen (siehe: hier), dann klingt er völlig überzeugend. Der Klang mit Doppelflöte und relativ milder Sesquialtera erinnert mich nicht an die barocke Schnitger-Orgel in Steinkirchen, sondern eher an die frühromantische Engelhardt-Orgel von 1845 in Herzberg am Harz.