Also, und das sage ich nicht als Purist, ich würde mich schwer tun -insbesondere bei Aufnahmen- in einem Stück ein so maßgebliches Register (Posaun 16’) zu verwenden, das es in dem Originalinstrument -auf welches verwiesen wird- gar nicht gibt. Das hat für mich Fakecharakter, eine Authentizität ist dadurch jedenfalls nicht mehr vorhanden, auch wenn das Ganze sehr gut klingt. Es gibt doch Alternativen. Für dieses Stück hätte ich jedenfalls ein anderes Sample z. B. Friesach gewählt.
Ja, ich weiß, aber das Friesach-Set gefällt mir vom Klangcharakter des Mixturenplenums her einfach weniger gut. Man hätte die Posaun (die ja im Original eigentlich eine Manualtrompete ist), besser gar nicht in das Strassburg-Set integrieren sollen, aber wenn man sie schon hat und brauchen kann, dann verwendet man sie natürlich auch.
Ich werde aber (wenn sich meine Frau, die Nachtdienst hatte, ausgeschlafen hat) dasselbe Stück zum Vergleich auch mit dem Friesach-Set aufnehmen und in der forums-internen Musiksammlung uploaden, versprochen ! Es klingt für meinen Geschmack mit einem barocken Mixturenplenum einfach um Klassen besser als auf einer modernen Orgel, das kann man auch hier (c-Moll-Version für "Gott ruft sein Volk zusammen") gut hören, wo ich es auf einer modernen Walcker-Orgel gespielt habe.
Natürlich ist eine Aufnahme mit dem Strassburg-Set inklusive "Posaun" kein authentisches Abbild der originalen Straßburger Orgel mehr und man kann darüber diskutieren, ob es "richtig" ist, dieses Register zu verwenden. Das weiß vermutlich auch Piotr Grabowski, der dieses schöne Set mit der Zugabe aus Friesach großzügigerweise verschenkt. Ich denke, er hätte das nicht getan, wenn er nicht auch wollte, dass dieses Register verwendet wird. Im 20. Jahrhundert wurde auch so manche Barockorgel um ein oder mehrere Zungenregister erweitert und die Organisten sind meist froh, auch solche Register zu haben und verwenden sie natürlich auch.
Ich traue es mich fast nicht sagen, aber BWV 565 und andere große Bäche und viele sonstige barocke Plenumstücke klingen auf dem Strassburg-Set (inklusive "Posaun") so bestechend schön, dass ich vermutlich nicht dauerhaft widerstehen können werde, sie damit aufzunehmen.
An deiner Stelle würde ich mir den Herzenswunsch jetzt schon erfüllen, hierfür etwas Geld in die Hand nehmen und mir die Sets der beiden Chororgeln (du weißt schon welche und was du ja früher oder später sowieso machen wirst😀) anschaffen. Dann hast du alle Register zur Hand, um nicht nur eine Barocksammlung deiner Lieblingsstücke mit überragendem Klang anzulegen.🙂
Wenn ich allerdings die Aufnahmen dann vielleicht nicht veröffentlichen darf, investiere ich dasselbe Geld lieber in andere Sets, die ich uneingeschränkt benutzen darf.
Das ist wie bei einem Lokal mit Türsteher: Bevor ich mich dem subjektiven Willkür-Urteil eines mit einer solchen "Machtposition" ausgestatteten Herren aussetze, gehe ich fast lieber in ein anderes Lokal, wo ich auch sicher rein darf. 😎
Hallo Roman Es freut mich besonders, dass dir das Set der Orgel in Strassburg so gut gefällt: Mir geht es ebenso, wobei ich die Posaune im Pedal praktisch nie verwende. Wenn man bedenkt, dass das Set kostenlos zu haben ist, dann freut man sich natürlich umso mehr.
Zitat von Romanus im Beitrag #52Ein weiteres, sanftes Präludium von J.G. Albrechtsberger, wie ich es gern zur Kommunion spiele, für diese Aufnahme habe ich die beiden Flötenregister des Positivs verwendet...
Hallo Roman Die Flötenregister im Positiv des Sets der Orgel in Strassburg klingen unglaublich authentisch und wohltönend, gerade auch in diesem schön gespielten Stück gut hörbar!