Nun ja, ich würde die einleitende Impro über "Wie schön leuchtet der Morgenstern" eher als festliches Einzugspräludium sehen, eine Toccata zum Auszug darf für mich gern noch etwas virtuoser und vor allem länger sein, wobei die Grenzen zwischen Präludium und Toccata (sofern es solche Grenzen überhaupt geben kann) natürlich fließend sind. Aber keine Angst, ein paar Minuten später wird´s deutlich virtuoser, dann kommen nämlich die toccaten-typischen Begleitfiguren ins Spiel.
Als Leitfaden zur Harmonisation dient einmal mehr die bewährte Oktavregel, die übrigens bereits seit dem frühen 18. Jahrhundert bekannt ist. Umrahmt wird das Ganze dann noch von einer Kadenz, die als Ritornell dient und fertig ist die perfekte Choraltoccata !
In seinem heutigen Video erläutert F. J. Stoiber die Improvisation eines festlichen Postludiums über eine Choralmelodie nach romantischer Manier und bedient sich dabei der bewährten Ritornellform, gewürzt mit realen Sequenzen: