Furchtbar klingen die Hörbeispiele für mich zwar nicht, weder auf Polaron noch auf Contrebombarde, aber eben typisch Neobarock aus den 60er-Jahren, Marcussen hat diesen Stil geradezu perfektioniert. Organistengrößen wie Karl Richter und Michael Schneider haben an Marcussen-Orgeln die großen Bäche eingespielt und diese Aufnahmen sind heute noch Klassiker, aber natürlich baut man Barock-Stilkopien heutzutage anders, für meinen Geschmack authentischer, siehe Bückeburg.
Was mir bei den Klangbeispielen auf polaron.de noch auffällt: Es dauert teilweise eine gefühlte Ewigkeit (bei der Bach-Passacaglia mehrere Minuten !), bis die Wiedergabe beginnt, zuerst dachte ich schon, die Wiedergabe funktioniert überhaupt nicht.
Der Klang ist - wie Engelszorn richtig bemerkt hat - eben typisch Marcussen, also Neobarock in Reinkultur. Ich sage nicht, dass dieser Klang schlecht ist, aber eben nicht mein Klangideal. Genau dieser Neobarock-Klang ist auch unverkennbar jener Klanggeschmack, der für die "Barock"-Intonationen der meisten Digitalorgeln von den mittleren 90ern bist noch vor wenigen Jahren Modell gestanden hat. Erst in letzter Zeit scheint auch bei Digitalorgel-Herstellern der Trend mehr in Richtung "authentisch-historisch" zu gehen, was ich sehr begrüße.
Der Nachhall am Schluss ist bei vielen Stücken abgeschnitten, was ich immer schade finde.
Zitat von Romanus im Beitrag #103Was mir bei den Klangbeispielen auf polaron.de noch auffällt: Es dauert teilweise eine gefühlte Ewigkeit (bei der Bach-Passacaglia mehrere Minuten !), bis die Wiedergabe beginnt, zuerst dachte ich schon, die Wiedergabe funktioniert überhaupt nicht.
Bei mir läuft das rund. Vielleicht ist das nur so, weil ich über 1&1 ins Netz gehe und die Seiten auch bei 1&1/IONOS gehostet sind. Es gäbe die Möglichkeit, einen CDN-Dienst dazuzubuchen, ich sollte vielleicht mal drüber nachdenken.
Oder kann es sein, daß Dein Browser erst das ganze Video runterlädt, ehe er mit dem Abspielen beginnt?
Es gibt ja noch die Links zu Vimeo. Was allerdings auch nicht immer so gut läuft, wie man es sich wünschen würde.
Zitat von Romanus im Beitrag #103 Der Nachhall am Schluss ist bei vielen Stücken abgeschnitten, was ich immer schade finde.
Wenn Du die Stücke ohne Zusatzhall meinst, da ist das halt so bei eher trockenen Samples.
Falls Du meinst, daß ich Aufnahmen am Ende zu früh abstelle: Ja, das ist eine blöde Angewohnheit. Hängt wohl damit zusammen, daß ich, wenn eine Aufnahme nach vielen Versuchen endlich ohne gröbere Schnitzer im Kasten ist, erleichtert bin und die Sache abschließen will.
Ich mag Marcussen/Moerdijk jedenfalls sehr. Auch Piteå hab ich gern, das Instrument ist ähnlich groß, aber klanglich sehr verschieden. Das Bureå-Set von Lars hingegen finde ich manchmal furchtbar und manchmal klasse, ich weiß auch nicht warum.
Zitat von emsig im Beitrag #104Falls Du meinst, daß ich Aufnahmen am Ende zu früh abstelle: Ja, das ist eine blöde Angewohnheit. Hängt wohl damit zusammen, daß ich, wenn eine Aufnahme nach vielen Versuchen endlich ohne gröbere Schnitzer im Kasten ist, erleichtert bin und die Sache abschließen will.
Ich fürchte, das meine ich. Man hört nämlich, dass da noch ein Hall wäre, aber die Aufnahme wurde zu früh gestoppt.
Das machen aber viele, nicht nur du ! Vor 8 Jahren hat ein sehr freundlicher und hilfsbereiter Herr aus meiner Pfarre eine Video-Session mit mir an der Hradetzky-Orgel aufgenommen, wir haben uns beide sehr bemüht, dass es wirklich schön wird. Was soll ich sagen ? Ich konnte nur 2 dieser Videos verwenden, bei allen anderen war der Hall abgeschnitten ! 🤦♂️ Was glaubst du, wie ich mich geärgert habe ?! Ich hätte wohl vorher noch extra dazusagen sollen, dass er den Hall bitte immer schön ausklingen lassen soll.
Ich spiele gerne Neobarocke oder Barocke Orgeln, aber mit Samples oder Aufnahmen davon habe ich immer Probleme. Es klingt einfach aufgenommen noch einmal sehr viel extremer, als es im echten Raum klingt. Kommt natürlich auf die Orgel und den Raum an. Ich kenne auch eine Neobarocke Orgel hier in der Gegend, die ist zum weglaufen :) aber es gibt genügend Beispiele wo es wirklich klasse klingt und passt. Nur in Samples oder Aufnahmen ist es ähnlich wie bei einem Harmonium. Ein Harmonium aufgenommen klingt wie eine Ziege in einer Konservendose, obwohl das Original traumhaft klingt...
Je nach Mikrofon, Mikrof.-Standort, Mikrof.-Ausrichtung; u.a. sind diverse Nebengräusche auf einer Aufnahme teilw. intensiver zu hören, als man es am Aufnahmeort mit den eigenen Ohren wahr nimmt. Beim Addieren der Einzel-Samples verstärkt sich entsprechend das Rauschen, daher ist auch eine Entrauschung der Einzelsamples ein Arbeitsgang bei der Sampleset-Herstellung.
Ich bin da kein Experte, aber selbst mache ich immer wieder die Erfahrung, dass einige Instrumente aufgenommen ganz mies klingen. Das Harmonium hatte ich schon genannt, aber genau so Blech wie Trompete oder Posaune klingen aufgenommen nicht gut, während Gitarre und Cello sehr schön klingen, Harfe ist aufgenommen ganz mies...
Zumindest mit meiner Technik. Bei Barock Orgeln kann ich mir vorstellen, dass der Umfang einfach normale Mikrofone überfordert und derjenige, der aufnimmt sehr erfahren sein muss. Aber das sind nur Vermutungen.