Da würde ich jetzt sagen: Er hat für die damaligen Verhältnisse und Anforderungen gebaut. Von Bach dürfte man hier lange nichts gehört haben, vor allem nicht auf katholischer Seite. Es gibt eine Schrift des Trierer Domorganisten J. Kehrer (1855-1937), der versuchte, den katholischen Organisten Bach schmackhaft zu machen. Gut kommen dabei vor allem die kürzeren Werke weg, für die längeren sieht auch er im katholischen Gottesdienst keine Verwendung. Wer hat denn in solchen Dörfern gespielt? Vermutlich der Dorfschullehrer, der wohl in vielen Fällen gerade einen Choral begleiten konnte und ein wenig aus einem der damals üblichen Präludienbüchern spielte.
Sehr ungewöhnlicher Pedalumfang, damit kann man die wohl bekannteste Fuge aller Zeiten schon mal nicht spielen. Wie kam ein Orgelbauer der Romantik nur auf die Idee, sowas zu bauen ? 🤔
Was ich meinte: Aus welcher Quelle geht eindeutig hervor, dass der hier abgebildete Pachelbel nicht der Komponist ist ? Die Jahreszahl 1748 könnte ja theorethisch auch das Jahr sein, in dem z.b. das Bild gemalt oder eine Publikation veröffentlicht wurde. Das bekannteste Mozart-Portrait wurde z.b. auch erst im 19. Jh. gemalt.
Johann Pachelbel ist definitiv nicht identisch mit Johan Christoph Pachelbel (1748). Pachelbels gab es sehr viele, siehe viele Online-Stammbäume, teils hinter Bezahlschranke. In der Familie des Johann Pachelbel (unter diesem Namen gab es auch etliche) gab es keinen Johan Christoph. Wie man da ein Bild eines Johan Christoph Pachelbel (1748) mit dem einen Johann Pachelbel (1653-1706) in Verbindung bringen kann, ist mir ein Rätsel.
Interessant, wo hast du das gelesen ? Ist der andere Pachelbel ein Verwandter, auch Komponist ? Ich kenne außer Johann nur noch seinen Sohn Wilhelm Hieronymus, der auch komponierte.
Stimmt, vielleicht gibt es da auch noch alte Traditionen und es wurde nicht umbenannt. In Gültlingen jedenfalls ohne "St." "Heilige" gibt es in der ev. Kirche auch, nur meint das ganz im neutestamentarischen Gebrauch einfach "Gläubige". Und Verstorbene, um die ein manchmal schon vergötternder Kult getrieben wird, sind auf protestantischer Seite zum Beispiel Johann Sebastian Bach 🙊! Gibt ja sogar ne Bachkirche in Arnstadt. In einer der Dorfkirchen mitten im Schwarzwald hängt übrigens eine Urkunde, in der die Gemeinde während der Reformation feierlich ihren Kirchen-Patronen abgeschworen hat. Den kleinen Altar mit drei herrlichen geschnitzen Heiligen, die damals wohl noch recht neu waren, hat man dann einfach mit Brettern zugenagelt und auf den Dachboden verfrachtet. Ganz schwäbisch sparsam halt "no nix umkomma lau"... Im 20. Jhd. hat man ihn wieder gefunden und an der Seitenwand aufgehängt. Auf dem Altar wäre es dann wohl doch zu "katholisch" gewesen 😄!
Ja, ich weiß, ich habe im April 2016 eine Johannus LiVE III mit diesem Sampleset ausprobiert, mittlerweile gibt es auch eine Version davon für die LiVE II.
Diese Orgel kann man auch "virtuell" spielen mit der Digitalorgel Johannus LIVE III: sie wurde Pfeife für Pfeife aufgenommen und konserviert und ist somit digital spielbar. Leider ist der Preis für viele ein wenig über der "Schallmauer"...
Da würde ich jetzt sagen: Er hat für die damaligen Verhältnisse und Anforderungen gebaut. Von Bach dürfte man hier lange nichts gehört haben, vor allem nicht auf katholischer Seite. Es gibt eine Schrift des Trierer Domorganisten J. Kehrer (1855-1937), der versuchte, den katholischen Organisten Bach schmackhaft zu machen. Gut kommen dabei vor allem die kürzeren Werke weg, für die längeren sieht auch er im katholischen Gottesdienst keine Verwendung. Wer hat denn in solchen Dörfern gespielt? Vermutlich der Dorfschullehrer, der wohl in vielen Fällen gerade einen Choral begleiten konnte und ein wenig aus einem der damals üblichen Präludienbüchern spielte.