Mir ist heute ein neuer Youtube-Kanal untergekommen. Es geht darum, Bach auf der Orgel mit Hilfe des Orgelbüchleins spielen zu lernen. In einer geplanten Serie von 46 Filmen plus einer Einführung wird jedes Präludium der Reihe nach vorgestellt und Aufführungsfragen diskutiert. Ich war von den ersten Videos echt begeistert, daher möchte ich es weiterempfehlen. Die Serie ist auf englisch, aber auch dank des universellen Themas gut verständlich. Dr. Tim Rishton arbeitete als Domorganist und Professor in Norwegen. Er war/ist als Pädagoge in mehreren Gastprofessuren europaweit tätig. Das Einführungsvideo ist hier:
Zitat von hintersatz_5f im Beitrag #2Das Orgelbüchlein ist als Studienliteratur sicher höchst empfehlenswert, Orgel spielen sollte man aber bereits können, bevor man sich da reintraut.
Volle Zustimmung. Ich habe mich da erst ca. 40 Jahre nach meinen ersten Orgeltönen rangetraut. Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, vielleicht noch alle diese genialen Stücke in die Finger zu kriegen...
Der Vorteil beim Orgelbüchlein ist, dass es nach dem Kirchenjahr aufgebaut ist. Aktuell: Lent, hast du ein relativ kleines Set von 8-12 Choralvorspielen, die nächstes Jahr wieder zum beackern drankomnen und übers Jahr wechseln. Ich mach das jetzt schon 3 Jahre und spiele die Dinger fast täglich und es war noch keinen Tag langweilig. Richtig schwer ist eigentlich nur ein einziges. Für die Fastenzeit würde ich zum Einstieg empfehlen O Mensch bewein' dein Sünde groß, das ist lang, sieht kompliziert aus und ist ziemlich einfach zu spielen. Ach ja, und jedes mal den Choral dann auch singen, das ist der Schlüssel zum Verständnis des Vorspiels. So, jetzt nehme ich aber mal meine Pillen.
If you ever been to a Lutheran church service in Europe you will have exerienced the Organist playing a short chorale prelude as the introduction to each hymn. Allein die Wortwahl und die Aussprache dieses Textes fasziert. Gut, der hintersatz, damals noch einfach, ist als Vertretungsorganist der AntoniterCityKirche, der Lutheran Main Church of Cologne, wohl deshalb rausgeflogen, weil der die Choralvorspiele eben nicht short sondern mangels virtuoser Spielweise too long präsentierte. Was sich mittlerweile durch intensives Studium der Werke der ja immer noch amtierenden Hauptorganisten der evangelischen Kirche, gemeint ist J.S., verbessern ließ. Aktuell praeludiert der hintersatz, immernoch einfach, in einer Dorfkirche in Schuttertal. Wenn Sie noch mehr moderne Orgelmusik hören möchten, als im Schuttertal, empfehle ich die Konzerte im Münster Unser Lieben Frau in Freiburg.
Zitat von Axel im Beitrag #5Ich habe in 2 der Videos hineingeschaut. Grundsätzlich kann man nicht viel gegen die Erklärungen sagen, aber gefällt euch das, was er spielt?
Stimmt, https://youtu.be/q4FlpnPLKuI Schlecht registriert und schlecht aufgenommen. Zur Spielweise kann man nichts sagen, man hört ja nix. Die Orgel für den Zweck eine Katastrophe, wirkt irgendwie neobarock.
Nun ja, wenn man nicht mit einer aufwändigen Mikrofonierung arbeiten will, ist das bei solchen Videos halt schwierig. Gut, die Mittelstimmen bei BWV 604 sind nicht so deutlich.
Viel übler finde ich dieses völlig unpoetische Spiel, straight, metronomisch mit abgezählten Verzierungen und oft viel zu weit von der Taste weg.
Ehrlich gesagt entspricht das an vielen Stellen so gar nicht dem Ansatz der HIP Szene, obwohl im Netz ja dauernd seine Kompetenz in Sachen Barockmusik herausgestellt wird. (Also, wenn man danach sucht. Bis jetzt hatte ich nie von ihm gehört.)
Kirchenorgel-Forum
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17.03.2023 21:42
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