Zitat von Quef im Beitrag #4

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Ich hasse diese ständige "Alles-Gratis-Mentalität"!

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Also ganz ehrlich, wenn ich alles was ich zum Üben jemals genutzt habe und werde auch gekauft hätte, dann wäre ich wohl noch ärmer als eine Kirchenmaus. Natürlich nutze ich Notenarchive um neues zu entdecken. Dabei habe ich einige Schätze gefunden, die ich mir zum Vollpreis niemals irgendwo beschafft hätte. Wenn mich dann ein Komponist begeistert, dann kaufe ich von ihm auch gerne eine Ausgabe und für Vorspiele nutze ich auch ausschließlich legale Noten...

Naja, und in der Praxis geht es oft auch nicht ohne "Raubkopien". Ich spiele in Katholischen Gemeinden, in Evangelischen Gemeinden und in einigen Freikirchen. Wie viele Jahrzehnte müsste ich jeden Gottesdienst im Landkreis spielen, um mit der Pauschale die dafür notwendigen Notenbücher zu kaufen, wenn einige Gemeinde bestimmte Vorgaben haben? Orgelbuch zum Gotteslob 200 Euro, Chorlabuch zum evangelischen Gesangsbuch weitere 200 Euro, Choralbücher zu neuen geistlichen Lieder weitere 250 Euro. Dann nach fünf Jahren neue Ausgaben... Natürlich kopiere ich mir da zum üben der Sätze die Seiten, auch wenn es verboten ist. Solche Sätze möchte man nun auch nicht das erste Mal zehn Minuten vor dem Gottesdienst sehen...

Auch wenn in meinem Notenschrank die eine oder andere geschützte Kopie liegt, ich habe wohl schon einige tausend Euro und sehr viel mehr als ich wohl jemals mit dem Orgelspiel verdienen werde an die Komponisten bezahlt, um ihre Arbeit zu unterstützen. Aber auch meine Ressourcen sind irgendwo endlich.

Zitat von Quef im Beitrag #4

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und gönnt den (meist) armen Urhebern ihre Tantiemen.

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Es ist fraglich, ob jemand aus dem Bereich liturgischer Musik überhaupt relevante Summen verdienen kann. Ich kenne einige Komponisten und die meisten erstellen keine Werke um damit Geld zu verdienen, sondern um ihre musikalische Idee mit anderen zu teilen. Ich hatte mal vor einigen Jahren mit den Brüdern von Taizé darüber gesprochen. Die wollen ihre Lieder den Menschen zur Verfügung stellen und dass sie gesungen und gespielt werden. Jede Veröffentlichung führt aber unweigerlich zu vielen Automatismen, wozu auch die Rechteverwaltung und Verfolgung von Verstößen gehört. Den Brüdern dort ist es nach eigenen Worten unangenehm, wenn Gläubige die ihre Lieder verbreiten am Ende eine Abmahnung von Rechteverwertern bekommen. Dies ist nicht in ihrem Interesse, aber man kann auch nichts dagegen tun. Auf der einen Seite finanziert sich der Orden durch große professionelle Vorführungen Dritter, gleichzeitig führt diese Art auch dazu, dass der kleine Orgelspieler im Kuhdorf am Ende ein Bußgeld zahlen muss, obwohl er nicht derjenige ist, von dem man Geld möchte...