Es gibt einige Parallelen zwischen Advent und Fastenzeit, beide dienen der Vorbereitung auf ein kirchliches Hochfest, sind von Enthaltsamkeit und maßvoll verhaltener Vorfreude geprägt, die liturgische Farbe ist in beiden Zeiten ein tiefes violett, außerdem gibt es in beiden Zeiten einen "Freudensonntag", an dem die Vorfreude ihren Höhepunkt erreicht und die liturgische Farbe von tiefviolett auf rosa wechselt, im Advent ist dies der 3., "Gaudete" und in der Fastenzeit der 4., "Laetare".
Eine weitere Parallele ist gerade erst dabei, in Mode zu kommen: Wer die stimmungsvollen Weihnachtsmärkte liebt und nicht bis zum nächsten Advent damit warten will, wird vermutlich auch an Ostermärkten seine Freude haben, denn dort wird so ziemlich das Gleiche angeboten wie auf Weihnachtsmärkten: Da gibt es Langos, Punsch/Glühwein, Kartoffelpuffer, Raclette-Brote und andere kulinarische Schmankerln, diverse Kunstgegenstände und manchmal spielt sogar eine Turmbläsergruppe. Aber im Unterschied zu den Weihnachtsmärkten dürfen hier natürlich auch Osterhasen und Ostereier in den verschiedensten Größen und Variationen nicht fehlen.
Hier findet ihr eine Liste der aktuellen - vorerst nur 4 - Ostermärkte in Wien: Ostermärkte in Wien 2024
Habt ihr gewusst, dass die Tradition der Fasten- bzw. Ostermärkte in Wien bereits bis in das 17. Jahrhundert zurückreicht ? Ich zitiere aus dem oben verlinkten Artikel: "Im Jahr 1639 wurde der Hernalser Fastenmarkt in Anwesenheit des Kaisers und des Hofstaates eingeweiht. Mit Fastensuppen zunächst eine Labstelle für Pilger*innen, entwickelte er sich zum 1. Ostermarkt der Stadt. Heute ist der Ostermarkt auf der Freyung der älteste Ostermarkt Wiens."
Ich habe vor 3 Tagen, also am Palmsonntag, mit meiner Frau die ersten beiden Märkte auf obenstehender Liste in der Wiener Innenstadt besucht, wir haben dabei gut gegessen und bei dieser Gelegenheit auch die allemal sehenswerte Schottenkirche und die Kirche am Hof "zu den 9 Chören der Engel" besucht, wo ich dieses Orgelfoto geschossen habe.
Na spannend.... grade die Seite aufgerufen und durfte lesen: Ostermärkte 2025 werden zeitgerecht bekanntgegeben." Zeitgerecht ist scheinbar ein dehnbarer Begriff ....
Nun... Beim Floridsdorfer Bahnhof jedenfalls hoppeln die Osterhasen schon (bzw hocken in den Verkaufsbuden)... Und 4 hoppeln mit mir heim🐇🐇🐇🐇
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Zitat von Romanus im Beitrag #1Es gibt einige Parallelen zwischen Advent und Fastenzeit, beide dienen der Vorbereitung auf ein kirchliches Hochfest, sind von Enthaltsamkeit und maßvoll verhaltener Vorfreude geprägt, die liturgische Farbe ist in beiden Zeiten ein tiefes violett, außerdem gibt es in beiden Zeiten einen "Freudensonntag", an dem die Vorfreude ihren Höhepunkt erreicht und die liturgische Farbe von tiefviolett auf rosa wechselt, im Advent ist dies der 3., "Gaudete" und in der Fastenzeit der 4., "Laetare".
Eine weitere Parallele ist gerade erst dabei, in Mode zu kommen: Wer die stimmungsvollen Weihnachtsmärkte liebt und nicht bis zum nächsten Advent damit warten will, wird vermutlich auch an Ostermärkten seine Freude haben, denn dort wird so ziemlich das Gleiche angeboten wie auf Weihnachtsmärkten: Da gibt es Langos, Punsch/Glühwein, Kartoffelpuffer, Raclette-Brote und andere kulinarische Schmankerln, diverse Kunstgegenstände und manchmal spielt sogar eine Turmbläsergruppe. Aber im Unterschied zu den Weihnachtsmärkten dürfen hier natürlich auch Osterhasen und Ostereier in den verschiedensten Größen und Variationen nicht fehlen.
Ich habe vor 3 Tagen, also am Palmsonntag, mit meiner Frau die ersten beiden Märkte auf obenstehender Liste in der Wiener Innenstadt besucht, wir haben dabei gut gegessen und bei dieser Gelegenheit auch die allemal sehenswerte Schottenkirche und die Kirche am Hof "zu den 9 Chören der Engel" besucht, wo ich dieses Orgelfoto geschossen habe.
Also mit Verlaub, lieber Roman: ich war schon ziemlich geschockt, als ich Deinen Beitrag zu den Ostermärkten las. Einmal schon deshalb, weil die von Dir gezogene Parallele zu den Weihnachtsmärkten einfach nicht stimmt. Denn die Adventszeit, in der die aus rein kommerziellen Gründen vorgelagerten Weihnachtsmärkte stattfinden, dient der Einstimmung auf das Weihnachtsfest, wogegen die Karwoche einen ganz anderen Akzent hat. In ihr wird vom Palmsonntag an über Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag das Gedächtnis des Leidens und Sterbens Christi begangen.
In Deutschland genießt der Karfreitag, teilweise auch der Gründonnerstag und der Karsamstag durch die Sonn-. und Feiertagsgesetze der einzelnen Bundesländer einen besonderen Schutz. Der Karfreitag gilt nach biblischer Überlieferung als Todestag Jesu Christi und ist damit einer der wichtigsten christlichen Feiertage. Der Tag gilt daher, wie beispielsweise auch der Buß- und Bettag oder Allerheiligen, als besonders schützenswert. Zusammen mit Allerheiligen, dem Volkstrauertag, und dem Totensonntag gilt er als "stiller Feiertag", an dem in der Regel öffentliche Tanzveranstaltungen untersagt sind, meistens auch öffentliche Sportveranstaltungen. In Baden-Württemberg beispielsweise gilt ein zeitlich begrenztes Tanzverbot von Gründonnerstag 18 Uhr bis Karsamstag 20 Uhr. Auch Messen und Märkte sind an den stillen Feiertagen verboten, ebenso der Unterhaltung dienende Veranstaltungen in öffentlich zugänglichen Räumen.
Am Karfreitag müsste nach geltendem Recht durch die Ortspolizeibehörde ein Ostermarkt untersagt werden. Ich konnte dies als Rechtsreferent einer kirchenleitenden Behörde auch mehrfach bei Stadtverwaltungen durchsetzen.
Die Aufweichung dieser Schutzmassnahmen insbesondere in Österreich zeigt leider, dass christliche Wertvorstellungen unsere Gesellschaft immer weniger beeinflussen, was ich bedauere. Der eigentlich richtige Zeitraum für die angesprochenen Märkte wären die Woche nach Weihnachten und die Osterwoche. Aber dies hat keine Chance, weil in diese Wochen Schulferien und Urlaubsreisen fallen, die dem angestrebten kommerziellen Erfolg der Marktbeschicker schaden würden, womit wir wieder bei der schon eingangs erwähnten Ursache des Problems wären.
Okay, ich bin halt in Österreich, da ist man nicht ganz so streng wie bei euch. Hier bei uns gibt es kein Tanzverbot von Gründonnerstag 18:00 bis Karsamstag 20:00, ich habe sogar schon Werbung für "Karfreitags-Clubbings" gesehen (die ich natürlich niemals besuchen würde !), das einzige, was in dieser Zeit definitiv verboten ist, das ist Orgel spielen in der (katholischen) Kirche, ja nicht mal zu Übungszwecken und da ist unser Pfarrer wirklich sehr streng ! "Die Orgeln und Glocken fliegen nach Rom." Natürlich ist Ostern nicht dasselbe wie Weihnachten, schon klar, ich hatte ja auch Religion in der Schule, aber eindeutige Parallelen wie Verzicht auf das Gloria, Violett als liturgische Farbe und der Freudensonntag existieren schon. Die Adventzeit war ja in ihrem Ursprung auch eine Fastenzeit und ist nicht nur von Vorfreude, sondern auch von Enthaltsamkeit, ja sogar Not geprägt, nicht umsonst heißt es in der 6. Strophe eines bekannten Adventliedes: "Hier leiden wir die größte Not, vor Augen steht der ewig Tod."
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27.03.2024 09:54 (zuletzt bearbeitet: 27.03.2024 13:21)
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