Die WASSERORGEL: Nein, hier meine ich keine Anordnung von Wasserfontänen, die an Orgelpfeifen erinnern. Hydraulis, auch Hydraulos, oder Wasser-Aulos) ist ein orgelartiges Instrument aus dem römischen Reich. Die Luftzufuhr erfolgte durch Hydraulik, bei dem ein gleichmäßiger Luftdruck durch Wasser aufrechterhalten wird - die Kalkanten blieben noch eine Weile, nur das Wasser wurde durch den Blasbalg ersetzt. Die Pfeifenreihen waren einzeln registrierbar. Hydraulis
Aeoline – die Bezeichnung kennen viele vermutlich als Orgelregister. Es ist der Name für sehr feine Orgelstimmen mit freischwingenden, durchschlagenden Zungen, die einen sehr zarten Klang haben.
Bei dieser WINDORGEL stehen die Pfeifen frei auf dem Boden. Der natürliche Wind – sofern es nicht windstill ist ;-) ) - strömt durch die seitlichen Öffnungen in die Pfeifen und erzeugt die Töne. Ein Instrument, das keinen Musiker braucht, um zu klingen, und dessen Meister alleine der Wind ist.
Das inspirierte natürlich auch Künstler zu unterschiedlichsten Kreationen: Bienenstockgesumme gefällig? oder vielleicht ein bisschen außer- oder überirdisches feeling?
In der St. Annen-Kapelle in Thüringen gibt es eine Feuerorgel. Auch sie ist ein Kunstobjekt, das allerdings von den Entwürfen zu Flammenorgeln aus dem 18.Jh. inspiriert ist. Ursprünglich erfunden wurde die Flammenorgel 1875 von Georges Frederic Eugene Kastner. Allerdings verlief die Vermarktung nicht sehr erfolgreich, weil eines der ersten Pyrophone bei einem Konzert explodierte und den Organisten verletzte.
Anstatt des Luftstroms in den uns bekannten hölzernen bzw. metallenen Orgelpfeifen werden beim Pyrophon die gläsernen Pfeifen mittels mehrerer kleiner Gasflammen zum Schwingen gebracht. Das Pyrophon umfasste chromatisch 3 Oktaven, entsprechend den 16-, 8- und 4-füßigen Orgelpfeifen. Romanus hat dazu auch ein Hörbeispiel gefunden:
Dampforgel….. tschu tschu tschu, die Eisenbahn fällt mir da nur ein ;-). (...und dass es mich immer störte, wenn auf unserem Bahnhof jene Lok einfuhr, die gerade um einen Ton eben keine Tonleiter sauber zusammenbrachte...)
Sonnenorgel (Mathis Orgelbau) in Görlitz. Eigentlich eine "normale" Orgel, und ich hab überlegt, ob sie nicht eigentlich in die Bildergalerie gehören würde. Aber aufgrund der besonderen Anordnung der Pfeifen und der Vogelstimmen und der "Sonnenmixtur" gehört sie doch auch hierher, denke ich. https://images.app.goo.gl/uVT1oxRuHCBt3QFY8
Rolad Götz (Studio XVII in Augsburg) hat einen freien Nachbau des Intruments von der Churburg, den ich schon spielen durfte (mit CD-Aufnahme ). Ein sehr schöner Klang und durch das Regal 8' als Grundstimme für den kompakten Raum unter dem Baldachin erstaunlich profund. Das ist kein piepsiges Tisch-Örgelchen, sondern wirklich ein ausgewachsenes Instrument, was auch zur Begleitung von Chören locker eine Truhe ersetzt! Eines der Geheimnisse ist das sehr weit mensurierte Metall-Gedackt 4', was man im Video beim Stimmen am Anfang und vor allem beim Füllen der Nachtigall gegen Ende gut sehen kann!
Hier ist auch etwas Kurioses zu sehen und zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=GhEPMDQZ174 Marco Vincenzi an seinem Cembalo von Formentelli, 1994, kombiniert mit einer Kleinorgel mit nur einem Rankett-Pedalregister von Giorgio Carli, 2013, das unglaublich gut mit dem Cembalo verschmilzt und harmoniert...
Stimmt, eine beeindruckende Kombi! Man sollte aber erwähnen, dass das notorische Klappern alter Tastaturen eher an ausgeschlagenen Filzen oder Verzogenem Holz liegt, und bei Neubauten nicht unbedingt im abgenudelten Zustand kopiert werden müsste. Bei großen Kirchenorgeln stört es weniger, weil der Spieltisch weit oben ist und die Orgel eher laut, aber der subtile Klang eines Cembalos leidet in meinen Ohren doch deutlich durch unnötige Nebengeräusche!
Hier hat sich schon jemand die Mühe gemacht, Kurioses zusammenzutragen 😃. Von der Raumschifforgel bis zur schwebenden Orgel, die quasi mobil ist und einer Orgel in der Disney Concert hall - da ist vieles dabei, das seeeehr seltsam aussieht!!
Ich vermute, die vielfachen Versuche, Musikinstrumente auch Farben anzeigen zu lassen, entstanden durch synästhetische Empfindungen ihrer Erbauer. Ein daurerhafter Erfolg ist darum kaum wahrscheinlich, weil die Mehrzahl der Menschen diese verknüpften Sinneseindrücke nicht haben und auch unter den Synästheten die Zuordungen der Farben zu den Klängen wohl nicht konstant ist. Der Kommentar von H. Ch. Koch in seinem Lexikon (1802) am Endes des Artikels "Farbenklavier" zeigt das Unverständnis der "Normalen" angesichts der Synästeten sehr deutlich: "Weil die Farbe kein solches leidenschaftliches Ausdrucksmittel abgeben kann, wie der Ton, so ist leicht einzusehen, daß durch ein solches Farbenspiel die Absicht des Erfinders [auf die Empfindungen zu wirken] nicht erreicht werden konnte; daher man auch diese Erfindung nicht weiter zu benutzen gesucht hat."
Kirchenorgel-Forum
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28.04.2020 18:34 (zuletzt bearbeitet: 28.04.2020 18:42)
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). Ein sehr schöner Klang und durch das Regal 8' als Grundstimme für den kompakten Raum unter dem Baldachin erstaunlich profund. Das ist kein piepsiges Tisch-Örgelchen, sondern wirklich ein ausgewachsenes Instrument, was auch zur Begleitung von Chören locker eine Truhe ersetzt! Eines der Geheimnisse ist das sehr weit mensurierte Metall-Gedackt 4', was man im Video beim Stimmen am Anfang und vor allem beim Füllen der Nachtigall gegen Ende gut sehen kann!
