Mir ist diese Woche etwas ungewöhnliches passiert. Letzte Woche wurde ich mit unserer Kantorin für eine Beerdigung engagiert von der Tochter der Verstorbenen. Am Wochenende kam dann eine Absage, da wohl der Sohn sein Veto eingelegt hat. Sie hätten sich jetzt darauf geeinigt, dass sie gar keine Musik haben wollen. Da meine Töchter ministrierten und ich sowieso zur Kirche fahren musste, war ich bis kurz vor dem Gottesdienst sprungbereit, doch noch wenigstens instrumental eine Begleitung zu geben.
Fazit: Meine Kindern werden zukünftig Beerdigungen ohne Musik verweigern, eine Bekannte schrieb, dass sie in ihrem ganzen Leben noch nie eine so unsäglich traurige Beerdigung erlebt habe und alle waren auch einig, dass das "Segne du Maria" in so vielen Tonarten gleichzeitig einfach schrecklich war.

Ich finde, Kirchenmusik ist liturgischer Bestandteil und nicht nur Schmuck.
Was meint ihr?

Also ich bekam letztens die Weisung: nur 1 Strophe, die Hinterbliebenen wollen die Messe so kurz als nur möglich.
Nächstes Begräbnis einen Tag später: Bitte bereits eine halbe Stunde vorher leise Orgelmusik.

Man muss die Leute nehmen, wie sie sind, andere gibt es nicht.🤷‍♀️

Bei manchen mag es Geldeinsparung sein, manche sind froh, wenn die Orgel eventuelles Schluchzen übertönt, und manche fürchten vielleicht, gerade erst bei Musik und Gesang weinen zu müssen...

Interessante Argumente! Ich denke auch, dass es so schnell wie möglich gehen sollte. Es war auch nur ein Wortgottesdienst. Aber hier stellt sich wieder die Frage : Ich kann doch auch nicht sagen, "bitte lassen Sie die Predigt weg, weil sonst so viel geweint wird" oder "damit es schneller geht".

Das Marienlied hat der Pfarrer vermutlich "eigenmächtig" angestimmt. Aber wenn das ganze in verschiedenen Tonarten gesungen wurde, müssen auch einige mitgesungen haben und das zeigt mir, dass es durchaus Teilnehmer gab, die gesungen hätten - abgesehen davon, dass wir hier in Bayern grad etwas verunsichert sind, welche Regelung bezüglich Gesang im Gottesdienst momentan gilt. Das könnte man also auch noch als Argument gegen Gesang in Coronazeiten anbringen, aber dann wäre ja dennoch instrumental noch möglich gewesen.