Zitat von hintersatz im Beitrag #9Gerne. Auch die Epidemische Toccata hat einen Beat, einen Rhythmischen Grundschlag, gleich bezeichnete Werte sind gleich lang zu halten. Und dann wird das Stück richtig schwer.
Da hätte ich erhebliche Zweifel. Das ist nun wirklich Stylus phantasticus. Die Tempobezeichnung Adagio räumt einem in dieser Musik ohnehin erhebliche Freiheiten ein. Man sieht auch beim ersten Arpeggio des Dv, dass hier offenbar rhythmisch nicht "korrekt" notiert wurde. Interessant, dass die 2. Stelle anders aussieht. Das wäre für mich ein gutes Argument, die Stellen unterschiedlich zu spielen.
mit der von einem unzweifelhaften Bach-Werk wie z. B. hier oder vielen anderen. Dort überall kunstvolle Polyphonie, hier - sagen wie - doch eine gewisse Schlichtheit, die sich so sonst nirgends bei Bach findet.
Dass Ihr Euch das immer noch anhören könnt. Sobald ich die ersten Töne der Toccata höre schalte ich um oder ab. Ich kann sie nicht mehr hören, egal wie sie interpretiert wird.
Hier ging es nicht um eine Interpretation, sondern eine Visualisierung, um die Bach-untypische Struktur zu zeigen. Da kann man auch den Ton abstellen oder sich die Ohren zuhalten ...
Gewiss nicht, meist rein elektronisch und MIDI. Bei Stephen Malinowski aber https://www.youtube.com/@smalin (in über 10 Jahren über 1000! Videos erstellt) ist die Grundlage immer eine Origialaufnahme, zu der die Visualisierung aufwendig erstellt wird.
Zitat von Polyphoniker im Beitrag #3Die Popularität und Wirkung des Werks (speziell auch auf Laien) steht außer Frage. Aber Bachs Autorenschaft darf nun mal bezweifelt werden. Wer sonst? Da wird Johann Peter Kellner als ein Hauptverdächtiger genannt, der zufälliger weise auch Lehrer von Johannen Ringk war ...
Von Johannes Ringk (nicht zu verwechseln mit Johann Christian Heinrich Rinck) stammt ja auch die älteste Abschrift der "Epidemischen". Aber was für einen Sinn würde es für Ringk machen, die Autorenschaft seines Lehrers zu verschweigen und stattdessen Bach als Autor anzugeben ?
Ja, ich frage mich auch...wer könnte das eigentlich gute Stück sonst geschrieben haben, außer JSB himself?
In Erwägung würde ich noch Wilhelm Friedemann ziehen. Zu dem hatte Ringk in Berlin Kontakt und der scheute sich nicht, Werke seines Vater als seine eigenen auszugeben, also möglicherweise nach Bedarf auch umgekehrt zu verfahren, wie es gerade erfolgversprechend war. Der kapriziöse Stil, der nicht unbedingt galant ist (wie bei Carl Philipp) könnte passen. Es gibt ein Cembalostück mit entfernten Ähnlichkeiten (weit hergeholt): https://www.youtube.com/watch?v=faJVPSAZjSM
Trotzdem bleibt es ein gutes Stück, wenn man mal den Muff der "Bundesinterpretation" von Herrn Walcha abgestaubt hat. Ich erinner mich an einen Kurs mit Ludger Lohmann, bei dem der ortsansässige Kantor einen ca. 15-16 jährigen Orgelschüler mit dem Stück ins Rennen schickte, der das dann auch ganz gut machte. Es war faszinierend zu sehen, welchen Spaß Lohmann daran hatte dieses Stück zu unterrichten.
Wo konkret erkennst du hier Ähnlichkeit ? 🤔 Ähnlichkeiten mit der Cembalo-Fantasie in d-Moll höre ich zwar nicht heraus, aber ich finde deine Theorie, dass jemand aus der Bach-Dynastie BWV 565 komponiert haben könnte, gar nicht mal so abwegig. Die Bäche hatten unbestreitbar das Talent dazu. Es könnte aber genausogut Carl Philipp Emanuel oder einer der älteren Bäche gewesen sein, denn wie du bereits weiter oben festgestellt hast, ist es eigentlich Stylus phantasticus.
Kirchenorgel-Forum
Thema drucken
30.05.2022 15:16
Antworten
