Da gibt es noch einige Sachen in meiner Buch und Faksimile Sammlung. Auch zum Thema BWV565. Wurde schon mal ansatzweise vor vielen Jahren im "Bauer"-Forum diskutiert. Meine Meinung noch mehr als früher: nicht von Bach.
Hier ein Einblick in die Urquelle (von Ringk, nicht von Bach):
Aber wenn nicht von Bach, von wem dann ? Wer außer Bach könnte so etwas Geniales komponiert haben, dessen restliche Kompositionen weitgehend unbekannt geblieben sind ? Gibt es Werke eines anderen Komponisten, die eine eindeutige stilistische Ähnlichkeit zu BWV 565 aufweisen, sodass man sagen könnte "Das ist der Stil von ..." ?
Die Popularität und Wirkung des Werks (speziell auch auf Laien) steht außer Frage. Aber Bachs Autorenschaft darf nun mal bezweifelt werden. Zu viele Singularitäten, die sich ähnlich nie in Bachs Werk finden. Ungeachtet der diversen Argumente, die z. B. bei Claus nachgelesen werden können, hab ich da meine eigene Meinung gebildet: die kompositorisch schlichte Tocatta mit endlosen Unisono-Passagen und mit simplen Terz-Figuren Oktaven auf und ab und simplem, kaum variierten Kadenzen - das ist IMHO kein Bach. Die Fuge ist schon deutlich anspruchsvoller, aber so bei Bach auch nicht zu finden.
Wer sonst? Da wird Johann Peter Kellner als ein Hauptverdächtiger genannt, der zufälliger weise auch Lehrer von Johannen Ringk war ...
Das ist eine sehr amerikanische Interpretation. Von diesem Stück gibt es vermutlich so viele Interpretationen, wie es Organisten gibt und es ist immer wieder faszinierend, verschiedene Versionen des beliebtesten Orgelstückes aller Zeiten zu vergleichen !
Hier z.b. ein Klassiker, der nach 53 Jahren bereits als historische Aufnahme gelten kann: Toccata und Fuge BWV 565 (Karl Richter an der Dreifaltigkeitsorgel der Stiftsbasilika Ottobeuren, 1969) Wer ein absolutes Gehör besitzt, dem fällt es natürlich sofort auf: Hier hört man eigentlich c-Moll statt d-Moll, denn die Riepp-Orgeln von Ottobeuren sind bekanntlich einen Ganzton tiefer gestimmt als allgemein üblich.
Schade nur, dass es ausgerechnet meine Lieblings-Interpretation dieses Stückes (Franz Lehrndorfer an der Marienorgel der Stiftsbasilika Ottobeuren, 1965) nicht auf YT gibt ! Vielleicht lade ich diese noch selbst hoch, wenn ich mehr Zeit habe.
Vermutlich gefällt jedem von uns eine andere am besten und die meisten von uns haben dieses Stück sogar selbst gespielt, Apropos:
Wäre es nicht cool, wenn jeder Forianer, der eine Aufnahme einer eigenen Interpretation dieses Stückes parat hat, diese hier verlinkt ? Es geht dabei auch gar nicht um "besser", sondern einfach um die Faszination der Vielfalt.
1+0 equals 2, this is the canadian math. Den Satz hörte ich in den very späten 80'ern von einer kanadischen Punkband bei ihrem Konzert in Frankfurt. Das war, auch und grade unter mathematischen Gesichtspunkten gut das Konzert, aber ihr seid euch in Österreich schon bewusst, dass es in der Musik zwischen den Noten da so gewisse mathematische Beziehungen gibt und das das jetzt alles nicht mehr gilt, weil man lala, ratatata päh, spielt?
There is exactly one more chip in ya digital pipe organ working against you as you would expect to be.
Gerne. Auch die Epidemische Toccata hat einen Beat, einen Rhythmischen Grundschlag, gleich bezeichnete Werte sind gleich lang zu halten. Und dann wird das Stück richtig schwer.
There is exactly one more chip in ya digital pipe organ working against you as you would expect to be.
Klar gibt es immer eine gewisse Rhythmik und Notenwerte sind grundsätzlich einzuhalten, wobei es natürlich immer auch die künstlerische Freiheit der Interpretation gibt, so weit, so gut. Aber was meinst du konkret mit "lala, ratatata päh" ?
Kirchenorgel-Forum
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22.05.2022 17:28
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