2. Sakral-Orgel Johannnus Sweelinck 20

Mein musikalischer Neustart so um 1997/1998 begann zunächst noch mit der Dr. Böhm DnT/C, aber bald kam der Wunsch nach mehr. Die Musikmesse 1998 in Frankfurt war da sehr wichtig. Johannus? Vorher nie gehört, aber schon im Frühsommer '98 wurde die brandneue Sweelinck geliefert (diese Modellvariante wurde 1998-2002 gebaut).

Spieltisch der Sweelinck:



Das Innenleben im Überblick:



Das steuernde Herz der Orgel:



Die Klangerzeugung:



Erstes Problem: bei der Bestellabwicklung war die Option "Externe Lautsprecheranschlüsse" verschlampt worden. Musste der Haustechniker kommen uns nachrüsten. Er kam noch ein zweites Mal, einmal wegen einer Nachbesserung an der Nachrüstung und weiterhin wegen eines Fehlers bei der Kopfhörerumschaltung. Bei diesen Aktionen bekam ich einen guten Einblick in das Innenleben und wie man was demontiert.

Mittlerweile mit den technischen Unterlagen ausgerüstet, war ich nun auch zur Selbsthilfe bereit.

Es kamen nicht wirklich viele Probleme:

- Netzschalter defekt - neuer von Johannus kostenlos zugeschickt
- eine Stimmenkarte in der Klangerzeugung defekt - Austauschkarte kostenlos von Johannus zugeschickt
- Probleme mit der Kopfhörer-Umschaltplatine - ein paar Drahtbrücken lösten das Problem

Mit den Tastaturen hatte ich keine Probleme, obwohl das sonst häufiger vorkam.
Ich wollte irgendwann noch eine eigene Kopfhörerplatine einbauen, aber dann wurde die Orgel bei Kauf des Nachfolgers 2005/2006 in Zahlung gegeben.

3. Sakral-Orgel Johannus Rembradt 375

Meine letzte Orgel war bzw. ist die Johannus Rembrandt 375 aus dem Jahre 2006. Sie löste die Sweelinck 20 ab. Die technischen Unterlagen war hier gleich Teil der Bestellung. Eine wichtige gewählte Option war das teilbare Gehäuse. Sowohl die alte Dr. Böhm als auch die Sweelinck hatten auch teilbare Gehäuse, was praktisch, aber bislang nicht unbedingt erforderlich war. Anders bei der größeren Rembrandt: ohne diese Option wäre die Orgel wohl im Treppenhaus stecken geblieben.

So musste die Orgel bei der Lieferung geteilt werden (nur Schrauben und ein paar Steckverbinder, was mir einen Blick ins Innenleben gewährte (was ich aber schon bei Johannus geshen hatte). Dieses Teilen und wieder Zusammenfügen (durch den Lieferanten) erfolgt vielleicht etwas hektisch, so dass nicht alle Schrauben hinreichend fest angezogen wurden. Das war der spätere Verdacht.

Nochmal der Spieltisch:



Innenleben: Lautsprecher



Innenleben: die digitale Abteilung



Es zeigten sich nämlich im Tiefbass bei höherer Lautstärke gelegentlich Vibrationen / Resonanzgeräusche. Also kam der Johannus-Techniker, mässiger Erfolg, auch mit den Manualen, die etwas fragwürdig eingebaut waren (betraf die ersten verbautenTP6x von Fatar). Also erst mal mit Händler und Johanns diskutiert, dann Johannus am Tag der offene Tür besucht, mit dem Aftersales Chef und einigen Technikern diskutiert und dann mit Nachrüstmaterial heimgereist und selbst Hand angelegt, auf eigenes Risiko, aber im engen Kontakt mit Händler und Johannus. So hatte ich den auch zur Rembrandt-Orgel ein sehr inniges Verhältnis.

Während der Revision:



Weitere Probleme im Lauf der Jahre

- wenige Probleme mit den Registerzügen: die sind verschleißfrei, geschaltet wird mir einem kleinen Ringmagnet und Reed-Kontakt, es musste in 2 oder 3 Fällen leicht nachjustiert werden, wie das geht, hatte man mir bei Johannus gezeigt
- Kontaktproblem mit einer Audio-Leitung zu einem Verstärker
- Problem mit einem 5 Volt Schaltnetzteil, habe ich getauscht (Ferndiagnose mit Johannus)

Epilog

Das wars mit meinen Orgeln an dieser Stelle. Aus heutiger Sicht wird die Rembrandt meine letzte Orgel bleiben. Technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand, anderseits auch nicht sooo schlecht. 3 Manuale, Holzkerntastaturen, 50 Register, Gehäuse mit Echtholzfunier, Massivholz-Täfelung.

Die detaillierte Beschäftigung mit der Technik führte zum grundlegenden Verständnis eigentlich aller elektronischen Orgeln, ob alte Analogorgeln oder digitale Sampling-Orgeln, die bei bei allen Unterschieden doch prinzipiell gleich sind, selbst moderne Johannus Orgeln mit „DS Core“. Sicher, da gibt es SSD und Signalprozessoren von Analog Devices statt Flash Speicher und „Dream“-Chips, aber was solls.

Etwas anders sind die Orgeln von Viscount mit Physis Technologie. Damit hab ich mich nicht näher befasst, nur seinerzeit den Accupipe Orgel-Expander ausprobiert. Wer näheres zu Theorie wissen will, kann ja in das US Patent 7442869 schauen