#1 | The Foot-Job27.11.2022 20:49 (zuletzt bearbeitet: 27.11.2022 21:01)
hintersatz
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Liebes Forum,was macht der Fuß beim Orgelspiel: er spielt Pedal. Schaltet Setzer-Squenzen weiter und, das ist neu, blättert um, sofern man einen Tablet oder ein iPad zur digitalen Notendarstellung verwendet. Als chronischer Apfel-Verweigerer muss ich zwar neidlos anerkennen, dass die graphische Darstellung dieser Geräte die Leistungen der Windows-Konkurenz weit übertrifft, da ich ein bisschen alt und bequem bin, habe ich allerdings keine Lust, auch noch so tolle Grafik ständig durch die Gegend zu schleppen und lasse lieber ein, beziehungsweise zwei dann eben günstigere Windows-Geräte dort vorort, wo ich mich dienstlich oder zum Üben an der Orgel einfinde. Nun will die digitale Notendarstellung, in meiner Welt erledigt das das HP x2-Tablet auch umgeblättert werden, dazu habe ich bislang das AirTurn PedPro eingesetzt, per Bluetooth mit dem HP und der darauf befindlichen Software MobileSheets verbunden. Insgesamt betreibe ich momentan 6 Tablets an 3 verschiedenen Orten, wenn sie die Dinge so wie gewünscht entwickeln, soll auch noch ein 4.Paar Tablets angechafft werden. Der Vorteil bei der verwendeten Software ist, dass man nur eine Lizenz kaufen muss, diese kann dann auch auf allen weiteren Installationen verwendet werden. Soweit so gut. Und jetzt kommen die Probleme.
Das PedPro verbindet sich mit dem Tablet per Bluetooth, das tut es keineswegs automatisch, sondern will beim Starten des Systems dazu manuell aufgefordert werden. Es fühlt sich dann obendrein durch die Präsenz des 2.Tablets gestört, dass mit dem ersten zu Kommunikation des ausgewählten Stücks und der Seiten-Weiterschaltung ebenfalls mit Bluetooth verbunden werden möchen. Also zunächst den "Seitenblätterer" hochfahren, PedPro konnektieren und dann das 2.Tablet starten und mit dem ersten verbinden. Somit wäre alles gut. Wenn da nicht der Spieltisch wäre.
#3 | RE: The Foot-Job27.11.2022 21:17 (zuletzt bearbeitet: 27.11.2022 21:19)
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Zunächst braucht das PedPro eine Ablagefläche zwischen den Pedaltasten und dem Orgelgehäuse, bei den meisten Orgeln ist hier eine Leiste zu Abestellen der Füße vorhanden, da das PedPro allerdings ziemlich tief und die Leiste meist recht schmal ist, passt es dort in der Regel nicht drauf. Abhilfe schaft gerne, es um 180° gedreht aufzustellen, dann liegt die Tritt-Schalter-Fläche des PedPro auf der Leiste, das Gehäuse hängt dann etwas ins Pedal über, das funktioniert dann meist ganz gut. Wenn da nicht, ja wenn da nicht der Spieltisch wäre.
#4 | RE: The Foot-Job27.11.2022 21:23 (zuletzt bearbeitet: 27.11.2022 21:24)
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Das PedPro funktioniert mit Bluetooth, hat einen eingebauten und auch recht standfesten Akku, bei einem mechanischen 2-manualigen Spielttisch gibt es dann auch meist wenig Probleme. Schlecht wird das, wenn der Spieltisch (mit 3 Manualen) dicker wird oder wie in meinem aktuellen Fall zu viel Metall enthält (wahrscheinlich durch die Pneumatik bedingt), dann verliert der Bluetooth-Fußschalter die Verbindung zum Tablet, und das wars dann mit dem Umblättern.
#5 | RE: The Foot-Job27.11.2022 21:51 (zuletzt bearbeitet: 27.11.2022 22:01)
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Ausgesprochener Jubel kam bei mir eben auf, als Roland/BOSS eben einen neuen Footswitch vorstellte, den FS-1-WL, das Ding ist aber schon recht teuer, ist sehr schmal, was positiv ist, hat überflüsseigerweise 3 Schalter statt einem den ich brauche, und falls das mit der bluetooth-Verbindung wieder nicht funktioniert, liegt der USB-Anschluss für die Orgel-Anwendung ungünstig an der Rückseite des Kastens. Angestrebte Lösung ist jetzt ein einfacher bzw. zweifacher Schalter, z.B. der hier und ein Switch to MIDI-Interface, auch das gibts, um von der chronischen Unzuverlässigkeit der Bluetooth-Verbindung weg zu kommen.
Ihr könnt mich gern erzkonservativ nennen, aber ich bin nach wie vor ein Fan der guten, alten Notenblätter, da kann nicht viel passieren, wenn sie nicht gerade davonfliegen. Noten per Tablet sind fortschrittlich, aber leider arbeitet die EDV ganz allgemein oft nicht fehlerfrei, deshalb vertraue ich nicht darauf, siehe auch hier.
Ich mache derzeit meine ersten Versuche mit der Steuerung von Tablets zum Umblättern. Die wahrscheinlich erfolgversprechende Lösung ist das IPad Pro 13 Zoll von Apple, auf dem ForScorePro läuft. Damit kann ich per Gestensteuerung ("Mundwinkelzucken") umblättern. Das verlangt nur ein gewisses Training und hohe Disziplin, was Gesichts- oder Kopfbewegungen anbelangt. Wie man auf Youtube sehen kann, nutzen nach meinem Eindruck immer mehr Organisten der jüngeren Generation diese Technologie. Sogar der nicht mehr ganz so junge Konzertorganist Martin Lücker spielt damit seine Musik auf Youtube ein.
Zuvor habe ich mit nahezu gleicher Hard- und Software wie Hintersatz das Umblättern erprobt (Hannspree Titan 3 20 ZOll, Airturn PedPro und MobileSheets für Android). Weder für die Orgel zuhause noch für die Einsatzorgeln in Kirchen ist das brauchbar, weil der Platz für den Fussschalter nicht zur verfügung steht und eine Festmontage nicht in Betracht kommt. Kommt nur für das Klavierspiel in Betracht. Ob der von Dir erwähnte Schalter von Boss eine Möglichkeit ist? Die Steuerung über MIDI hat wiederum den Nachteil, dass eine das Spiel ggf. behindernde Kabelverbindung benötigt wird.
Zu Bluetooth an Hintersatz: Du hast Dir wahrscheinlich die Probleme selbst geschaffen. Bluetooth ist so konfiguriert, dass gleichzeitig immer nur zwei Geräte (also Fussschalter und ein Tablet) miteinander kommunizieren können. Mit zwei Tablets oder mehr wird das nicht laufen. Deshalb meine Frage: Warum leistest Du Dir mehrere Tablets, obwohl man doch sein mobiltaugliches Gerät zum jeweils zu spielenden Instrument mitnehmen kann? Ist dies ist technischer Overkill? Für den gleichen oder geringeren Aufwand kaufst Du Dir locker ein IPad (wenn die Bildschirmgröße Dir ausreicht).
Zitat von Harmonist im Beitrag #7Bluetooth ist so konfiguriert, dass gleichzeitig immer nur zwei Geräte (also Fussschalter und ein Tablet) miteinander kommunizieren können. Mit zwei Tablets oder mehr wird das nicht laufen
Das ist zwar prinzipiell richtig, allerdings kann ein Tablet mit dem Fußschalter und einem zweiten Tablet per Bluetooth verbunden sein, man muss die Verbindungen allerdings nacheinander herstellen, heißt, das 2.Tablet erst einmal aus lassen und erst dann hochfahren und mit dem schon gestarteten Tablet verbinden, wenn dieses seine Verbindung mit dem Fußschalter aufgebaut hat. Wenn man das weiß, klappt das ganz gut.
Zitat von Harmonist im Beitrag #7 Weder für die Orgel zuhause noch für die Einsatzorgeln in Kirchen ist das brauchbar, weil der Platz für den Fussschalter nicht zur Verfügung steht ...
Das ist nicht richtig. Bei manchen Orgeln passt das gut, bei manchen nicht gut und bei anderen geht die Lösung überhaupt nicht. Zuhause wäre bei mir Kategorie "nicht gut", daher habe ich einen umprogrammierten Piston dafür, der über ein kleines MIDI-Interface dann blättert.
Zitat von Harmonist im Beitrag #7 Das verlangt nur ein gewisses Training und hohe Disziplin, was Gesichts- oder Kopfbewegungen anbelangt.
Super, dann singe ich im Gottesdienst fromm "Halleluja, Lob sei G..." und schon fängt das Ding fröhlich an zu blättern. Super. Andere Vorschläge ?
Zitat von Harmonist im Beitrag #7 Warum leistest Du Dir mehrere Tablets, obwohl man doch sein mobiltaugliches Gerät zum jeweils zu spielenden Instrument mitnehmen kann? ... Für den gleichen oder geringeren Aufwand kaufst Du Dir locker ein IPad (wenn die Bildschirmgröße Dir ausreicht).
Ich bin halt nicht viel mit dem Auto, sondern in den meisten Fällen mit dem ÖPNV oder dem Ebike unterwegs, die HP-Tablets sind schon recht robust, aber, zumal wenn man 2 davon dabei hat, sind sie dann auch schwer und sperrig, dürfen nicht hinfallen, sollen nicht naß werden; ein Fahrradsturz oder -Unfall mit den Dingern im Rücken wäre vermutlich auch nicht grade angenehm; gebraucht gibt es die ab und zu bei ebay-Kleinanzeigen zu vernünftigen Preisen unter 200€, klar, für alle zusammen bekommt man schon 1 neues großes Ipad Pro. Ich finde 2 aber schon nötig, wenn man irgendwie manuell oder pedal blättern muss, und das wird mir bei mit den großen Apples zu teuer. Die Grafik wäre vermutlich schon chic.
Zitat von Harmonist im Beitrag #7 Ob der von Dir erwähnte Schalter von Boss eine Möglichkeit ist? Die Steuerung über MIDI hat wiederum den Nachteil, dass eine das Spiel ggf. behindernde Kabelverbindung benötigt wird.
Die Kabelverbindung braucht du bei den Tablets eh, da sie ja geladen werden müssen.Wenn ich sie regelmäßig besuche, reicht eine Ladung, die leer gefahren wird, während das andere aufläd. Mal gucken, ich denke schon, dass die Kabellösung die bessere ist, und man ist mit den Schaltern flexibler, es gibt verschiedene Modelle.
Dein Beitrag zeigt wieder einmal auf, wie groß die Macht der Gewohnheit ist und wie unterschiedlich auch die lokalen Einsatzbedingungen aussehen. Dass der Airturn PedPro nicht geht, war so gemeint, dass bei allen meinen Orgeln kein Platz für ihn ist. Das eigene Singen des Antwortpsalms bzw. des Rufs vor dem Evangelium handhabe ich so, dass ich ein Blattkopie auf das Tablet lege und damit die Gestensteuerung lahmlege. Auch ist das Kopieren eines ggf. doppelseitigen Notenblatts aus meinem reichhaltigen Bestand an Kantorenliteratur für diesen Zweck schneller erledigt als das mühsame Einscannen und Transferieren auf das Tablet. Und das Nachladen des Tablet-Akkus mache ich zuhause; die Laufzeit des IPad und des HannSpree langt dicke für mehrere Einsätze.
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27.11.2022 20:49 (zuletzt bearbeitet: 27.11.2022 21:01)
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