Da hier mehr diskutiert werden soll stelle ich mal eine Frage in die Runde: Möchte meine Klangabstrahlung 2.1 auf einer HW-Orgel ersetzen bzw. auf Surround erweitern. Meine bisherigen Boxen sind KRK RP7 G4 und ein Sub von KRK. Der Raum ist etwa 12 m2 groß. Die Boxen stehen ca. 80cm vom Ohr entfernt. Bin mit dem Klang eigentlich zufrieden, nur das Grundrauschen der Boxen stört. Nun gehen meine bisherigen Überlegungen und Recherchen von einigen Favoriten (aktive Studiomonitore) aus: - Front Genelec 8030C, Rear Genelec 8020D - Front Abacus C-Box 4, Rear Abacus C-Box 3 - Front Adam A7V, Rear Adam A4V - Front Neumann KH 120 II, Rear Neumann KH 80 DSP
Hat hier jemand Erfahrung mit solchen Boxen und kann mir beratend zur Seite stehen? Gibt es Alternativen?
Zum Thema Grundrauschen. Ist das tatsächlich das Grundrauschen der Lautsprecher? Zum testen einfach mal kein Signalkabel einstecken und den Lautstärkeregler auf höchstens 90% stellen. Ein rauschen kann z.B. auch vom Audiointerface kommen, welches voll aufgedreht ist.
Zitat von Sesquialtera im Beitrag #2Zum Thema Grundrauschen. Ist das tatsächlich das Grundrauschen der Lautsprecher? Zum testen einfach mal kein Signalkabel einstecken und den Lautstärkeregler auf höchstens 90% stellen. Ein rauschen kann z.B. auch vom Audiointerface kommen, welches voll aufgedreht ist.
Vielen Dank für den Tipp. Ich kann versichern, dass das Grundrauschen auch ohne Signalkabel vorhanden ist.
Grundrauschen dürfte heutzutage eigentlich kein Thema mehr sein, noch dazu wenn sich das Teil "Studiomonitor" nennt. Zu DDR Zeiten lag die Studionorm bei 90dB Rauschabstand - da hört man nun gar nichts! Gute Verstärker unterbieten das heutzutage noch. Aber wenn das Teil incl. Verstärker 200€ kostet, muss man wohl Abstriche machen! Wozu braucht es eine manuelle Frequenzkorrektur, wenn es doch ein "Studiomonitor" sein soll? Da sollte der Frequenzgang doch eigentlich linear sein (was ich bei den Abmessungen als physikalisch nicht machbar sehe).
Erfahrung habe ich mit den Genelec 8020D. Das Grundrauschen sollte bei denen kein Problem mehr sein. Positiv finde ich das Gitter vor der Membran. (Wenn Kinder mit im Haushalt rumrennen, kann das schon von Vorteil sein.) Jörg Glebe nutzt für seine Mega Hauptwerkorgel auch Genelecs (wobei dort schon richtig große zum Einsatz kommen) Aber das hängt ja auch mit von der Raumgröße ab.
Ich kann von meinen Erfahrungen her sehr zu ADAM raten - dabei habe ich nicht die anvisierte, sondern die nur leider sehr kurz hergestellte, extem günstuge, da in China gefertigte, aber dem Original aufgrund sehr niedriger Toleranzen fast nicht nachstehende F7 (100 W, 50-50.000 Hz). Der damaliger Preis war glaube ich 399,-€ pro Srück - die in Deutschland gebaute Variante hat damals 1.500,-€ gekostet... Bei den Tests haben sie praktisch gleich abgeschnitten!
Und die habe ich gleich viermal!
Ich betreibe sie an einem Roland V-Piano (das einzige Physical Modeling Digitalklavier der Welt, ein SUPER Instrument, seit 2015 in meinem Besitz, bei Interesse gerne andernorts mehr darüber).
Grundrauschen ist Null.
Einstellbare Tiefen und Höhen.
Betriebsartschalter für mit / ohne Subwoofer.
Absolut linearer Klang!
Ich habe, bevor ich mich für sie entschied, sehr viele andere Aktivboxen getestet. Gerade der letzte Punkt war immer das Hauptproblem. Ich habe auf dem V-Piano für Lautstärke-korrektur leider nur 4 Filterzonen, da kann ich keine großen Sprünge machen, wenn der Frequenzgang wie eine Achterbahn aussieht... Bei diesem Punkt war ADAM allen anderen getesteten (ua. Yamaha und Genelec) haushoch überlegen!
Was ich allerdings vermisse - und das betrifft ALLE Studiomonitore! -, ist ein richtiger Tiefbass. Das geht aufgrund der Membrangröße irgendwann nicht mehr. Für das V-Piano reicht es (mit speziellen Einstellungen) gerade noch so, für Orgelklang würde ich auf jeden Fall einen (X-beliebigen) SW dazunehmen. Darum ist toll, dass der ADAM F7 einen entsprechenden Schalter hat.
Ich habe mit diesem Instrument Konzerte vor bis zu 40 Leuten gespielt - und die ADAM haben kein Problem mit der Belastung gehabt... Alles tönte kristallklar und unverzerrt aus den Membranen!
Die F7 haben auch den tollen Folienhochtöner mit bis zu 50.000 Hz, auf den ADAM (damals als Revolution angesehen) sehr stolz war.
Eventuell gibt es die Boxen noch gebraucht - wobei ich nicht wüsste, warum jemand sie wieder veekaufen wollte -, da kann man sicher relativ günstig aussteigen!
Zitat von jenoe im Beitrag #6 Ich betreibe sie an einem Roland V-Piano (das einzige Physical Modeling Digitalklavier der Welt, ein SUPER Instrument, seit 2015 in meinem Besitz, bei Interesse gerne andernorts mehr darüber).
Diese Aussage ist falsch. Im Roland RD 2000 ist das gleiche Physical Modeling Piano wie im V-Piano. Das RD 2000 ist schon seit 2017 am Markt. Zitat von der Roland Website: „Erweiterbare V-Piano Sound-Engine mit wegweisender Roland Modeling-Technologie für einen authentischen und detailreichen Sound mit voller Polyphonie“ Wobei ich sagen muss: Wenn Physical Modeling dann sollte man gleich Pianoteq (von Modartt) nehmen. Die Pianos klingen viel viel besser wie die im RD2000!
Das V-Piano ist bereits seit 2009 auf dem Markt. Es war und ist bahnbrechend. Wenn die gleiche Technologie in das RD2000 übernommen wurde, gut. Aber das ist dann im Prinzip auch nur das V-Piano.
Eine andere Frage ist, ob man beim RD2000 an den Parametern / Einstellungem genauso gut drankommt, wie es beim V-Piano der Fall ist? Gerade das ist nämlich so genial, dass bei Letzterem jeder sein eigenes Klavier / seinen eigenen Flügel "bauen" kann!
Wieviel Klavierklänge hat der RD2000?
Da das V-Piano ein absolut spezialisiertes Instrument ist, ist alles in ihm dem Klavierklang und dessen Verhalten untergeordnet. Das kann man vom RD2000 nicht sagen. Ich glaube, es soll eine "eierlegende Wollmilchsau" sein, was aber immer mit Abstrichen in den Einzeldisziplinen einhergeht.
Meiner Meinung nach ist der Unterschied bereits auf dieser sehr mangelhaften Aufnahme (was für eine Musik wird da gespielt?!) eklatant. Das V-Piano ist das einzige "wahre" PM-Klavier, das einem Flügel nahekommt - die anderen klingen viel künstlicher, nicht wie das Original. Klar, bei Popmusik ist es wurscht, wie das Instrument im Vergleich zu einem Konzertflügel klingt, auch bei Jazz würde im Prinzip ein Piano ("Stehklavier") völlig ausreichen. Darum ist dumm, dass immer solche "Beispiele" für die Beurteilung des Klavierklanges herangezogen werden. Aber bei feinfühliger und virtuoser Klassik-Konzertliteratur reicht das nicht. Da trennt sich die Spreu vom Weizen.
Bezüglich Pianoteq: Eine Computersoftware für Klavierklänge eignet sich NIEMALS zum (Live-) Spielen, sie ist nur zum Produzieren gut.
(Ironie ein) Es sei denn, man spielt nur Mondschein-Sonate 1. Satz, oder "Hänschen klein". (Ironie aus)
Die Latenz über MIDI und durch den ganzen Setup ist offenbar einfach zu groß, wenn man halbwegs virtuose (=schnelle, mit vielen Noten gleichzeitig) Klavierliteratur spielt. Ich habe es probiert - man kann als ernst zu nehmende Alternative zu einem Flügel, oder auch gar nur ein Digitalklavier, jede Software vergessen.
Mal abgesehen davon, die Klaviatur im V-Piano hat einen eigenen Prozessor, welcher sich nur mit der Tastatur beschäftigt, damit die Reaktionen im Klang entsprechend schnell umgesetzt werden können. Ich habe schon unendlich viele Digitalklaviere gespielt - keines kann dem V-Piano das Wasser reichen. Nicht im Klang, nicht in der Vielfalt von verschiedenen Flügel / Klavierklänge, nicht in der Reaktion der Klaviatur auf mein Spiel. Auch die (sinnvolle) Anpassbarkeit bleibt bei allen anderen Konkurrenten weit, weit zurück...
Im V-Piano habe ich (derzeit) 48 Klavier- und Pianoklänge. Und kann meine eigene 100 dazu basteln. Jedes Instrument kann ich als Ausgang verwenden, denn es sind MODELLE mit Grundparameter (Material und Länge der Saiten / des Gehäuses etc.). Ich kann auch eine einzige Saite eines Tons verstimmen, den Filz bzw. den Hammerkopf einer einzigen Taste ändern, oder Saiten aus Silber statt Kupfer, Gehäuse aus Glas statt Holz etc. modellieren.
Und dabei ist das Ding pfeilschnell! Es laufen darin nämlich keine "Programme" im herkömmlichen Sinne - die notwendigem, komplexen Integral- und Differenzialgleichungen sind sozusagen "in Leiterbahnen gebrannt", sprich FPGA, und funktionieren daher nahezu "mit Lichtgeschwindigkeit". 😁
Btw: trotz des immensen Rechenaufwandes braucht das V-Piano keinen Lüfter! 🙏 Es wird auch nach stundenlangem Spielen nicht einmal warm.
Ich habe bis jetzt noch jedes Digitalklavier mittels komplexer, schneller, virtuoser Klaviermusik mit viel Pedalgebrauch in die Knie zwingen können. Spitzenmodelle sind "hängen geblieben", man musste sie aus- und wieder einschalten, um hängende Töne ruhig zu stellen. Oder es "verschwanden" gehaltene Töne, weil die Polyphonie an ihre Grenzen kam.
Das V-Piano hat eine praktisch "unendliche" Polyphonie, weil da die 288 Saiten modeliert werden. Die gleiche Saite bei gehaltenem Pedal noch einmal anschlagen ist keine neue "Stimme" - es ändert sich der Klang, genauso, wie in der Wirklichkeit. Alle 288 Saiten verhalten sich zu jeder Zeit genau so, wie in der Wirklichkeit! Auch die Dämpfer, die Resonanzen, die Pedale, das Gehäuse, der Resonanzboden... Einfach alles! Und daraus wird ein Klang, der den Namen "Konzertflügel-Klang" verdient.
Mit dem V-Piano als Erstes ist es mir auch nach Tagen Tests (!) nicht gelungen, es zum Absturz zu bringen, oder auch nur ein "Töne-Verschlucken" zu erzeugen. Darum habe ich es behalten - das ist das einzige "elektronische" Instrument, welches man mMn schon als "richtiger Klavierersatz" bezeichnen kann.
Auf der Sampling-Seite schwärme ich für KAWAI mit Resonanzboden. Bald steht bei mir noch ein CA-99. Dann ist mein "Instrumentenpark" komplett. Dieses Digitalklavier habe ich auch sehr lange getestet, derweil steht es bei einer Schülerin von mir. Es kam für mich unter allen Samplingmodellen am ehesten an meinen Yamaha Konzertflügel heran.
PS: man soll nicht alles glauben, was die Werbung verspricht. Die "normalen" Digitalklaviere (LX-Serie) von Roland z. B. haben nur TEILE der Physical Modeling übernommen, werben aber damit, haben jedoch eine ganz andere Software, viel Sampling, wenig Modeling - und können das PM überhaupt nicht so editieren, wie es auf dem V-Piano möglich ist. Was Klang / Reaktion auf den Anschlag etc. angeht, können sie mit dem V-Piano in keinster Weise mithalten.
Ich teste Digitalklaviere (keine "Keyboards" oder "Synthesizer") bereits seit meiner Studienzeit - das sind jetzt um die 30 Jahre. In dieser langen Zeit konnte ich die Entwicklung zu (und leider teils auch weg von) immer besserem Klavierklang, Anschlag und Verhalten genau nachvollziehen.
Das V-Piano vertritt eine eigene Art und spielt in einer eigenen Liga. Es kommt da nichts anderes hin.
Wenn Dir bei Pianoteq die Latenz zu groß war, dann ist irgendwas nicht richtig installiert. Wenn dort eine ordentliche Soundkarte installiert ist (z.B. M-Audio oder RME) ist auf Grund des nativen ASIO Treibers keine Latenz spürbar. Ich benutze ein KAWAI VPC1 als Klaviatur für Piantoeq.
@jenoe Es freut mich sehr für dich, das du so glücklich mit deinem V -Piano bist. Soweit ich gesehen habe, wird das gar nicht mehr hergestellt. Das ist natürlich schade, wenn es so toll ist. Das RD 2000 hat 17 Physical Modeling Pianos drin. Man kann aber nochmal 17 Stück dazu kaufen. Ansonsten sind da natürlich sehr viele gesampelte Pianos drin. Im RD2000 kann man an den Physical Modeling Pianos weniger verstellen, als im V-Piano. Nochmal wegen Pianoteq. Ich denke schon, das sich eine Computersoftware zum live Klavierspielen eignet. Es ist halt doch einiges komplizierter das System perfekt zum laufen zu bringen. Man braucht erstmal einen hochwertigen und leistungsfähigen PC. Dieser muss für Audioanwendungen optimiert werden. Weiterhin ist dann auch noch eine hochwertige Soundkarte essenziell. Dies alles erfordert einiges an Wissen und Probieren. Es gibt mittlerweile sehr viele Musiker, die live ihre Klänge aus dem PC nutzen. Davon sind sicher auch einige dabei, die virtuos Klavier spielen können. Natürlich ist das Musizieren mit einer PC Software viel schwieriger, als mit einem Digitalpiano. Schließlich gibt es bei einem PC sehr viele mögliche Fehlerquellen. Wie @Klassikfreund anmerkte, ist die Latenz, an einem vernünftigen PC mit guter Soundkarte kein Thema. Wenn du lieber Klavierspielen möchtest, statt am PC rumzutüfteln, bist du tatsächlich mit dem V-Piano sehr gut bedient.
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11.01.2024 18:33
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