(Schubert: Herr, du hast mein Flehn vernommen) Dieses Lied treibt mich noch zur Verzweiflung. Meist hat es die Gemeinde irgendwie "zurechtgeschliffen" und singt es ... jedenfalls nicht so, wie es dasteht.
Als VertretungsorganistIn spielst du dann aus der Sicht der Gemeinde immer falsch.
Pfff...
Ich liebe ja eigentlich die Schubertmesse, aber aus Organistenperspektive könnte sie mit dem Lamm Gottes auch schon aus sein. ;)
...und das ist sie bei mir auch. Danklied spiele ich immer ein anderes🤪...
Auch 710 habe ich noch nie vollständig gespielt, weil die Leute bereits bei Gloria und Sanctus die Punktierten verschleppen🤦...und über Generationen falsch Eingelerntes auszubügeln ist mühsam...
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Also bei mir klappt dieses Lied eigentlich recht gut, ich spiele ein Vorspiel, das bereits den Liedrhythmus betont und dann das Lied rhythmisch genau so wie es dasteht mit allen Pausen und vor allem konsequent. Viele machen bei diesem Lied den Fehler, die Viertel-Pausen an den Zeilenenden zu verkürzen, weil sie dem "Druck" der Gemeinde oder eines "dominanten" Vorsängers nachgeben. Das Tempo sollte nicht zu langsam sein. Mag sein, dass die Gemeinde es ohne Führung anders gesungen hätte, wahrscheinlich jeder auf seine Art. Vielleicht mache ich demnächst mal eine Aufnahme davon und verlinke sie hier, denn Musik sagt natürlich immer mehr als 1000 Worte.
(Schubert: Herr, du hast mein Flehn vernommen) Dieses Lied treibt mich noch zur Verzweiflung. Meist hat es die Gemeinde irgendwie "zurechtgeschliffen" und singt es ... jedenfalls nicht so, wie es dasteht.
Als VertretungsorganistIn spielst du dann aus der Sicht der Gemeinde immer falsch.
Pfff...
Ich liebe ja eigentlich die Schubertmesse, aber aus Organistenperspektive könnte sie mit dem Lamm Gottes auch schon aus sein. ;)
Theoretisch ist 711,7 - wenn man sich den Melodieverlauf mit einem Oktavsprung in 1/16-Noten sich ansieht - nicht für den Gemeindegesang gedacht. Die Trägheit fast ein jeder Gemeinde ist größer, als es notwenig wäre, um diese Phrase korrekt zu singen. Nun ist aber die Schubert-Messe ziemlich populär, und da gehört (zwangsläufig) auch 711/7 dazu. Eine ähnliche, aber nicht ganz so schlimme Problematik ergibt sich bei 711/4 hinsichtlich der rhythmischen Exaktheit, welche in wenigen Pfarren, die ich kenne, gegeben ist.
Bin ich dann auch noch Aushilfsorganist, der nur gelegentlich in dieser Pfarre Gottesdienste begleitet, so lassen sich mit 1 Gottesdienst (!) jahrelange Fehlakzenturierungen im Gemeindegesang nicht beheben. Noch schlimmer ist es, wenn der Zelebrant mit starker Stimme unrrythmisch in das Mikro singt und dabei fast die Orgel übertönt. Da ist man chancenlos, um nicht zu sagen, auf verlorenem Posten als Aushilfsorganist, der nur gelegentlich hier spielt, wollte man hier die Rhythmik korrigieren.
Manchmal ergibt sich das unrythmische Singen von Teilen der Schubert-Messe auch aus dem Umstand, dass die Begleitung von manchen - ich sags jetzt bewusst etwas überakzentuiert - "Klavier"-Organisten, die keinen Orgelunterricht erhalten haben, mit der Liedbegleitung der Schubert-Messe schlicht und einfach überfordert sind. Insbesondere in Landpfarren könnte eine derartige Situation manchmal gegeben sein. Hinweis: ich komme selbst aus einer Landpfarre, habe das Orgelspiel für die ersten 10 Jahren mir autodidakt beigebracht, und erst viel später im Alter von 21 Jahren Orgel am Diözesan-Kons. "richtig" gelernt. Dies insbesondere, da es am Lande noch keine Musikschulen und keine ausgebildeten Lehrer für das Fach Orgel gab. Zum Orgelunterricht in die 16 km entfernte Bezirksstadt hätten mich meine Eltern nicht chauffiert.
Dass bei 710,1 die Leute die punktierte Achtel verschleppen, hat eine interessante Ursache: in der Singenden Kirche vor einigen Jahren konnte man nachlesen, dass ursprünglich eine punktierte Viertel notiert war. zB bei der Silbe "Majestät "
Und ich habe mir schon immer gedacht, dass es mit punktierter Viertel viel schöner und natürlicher klingen würde ! Allerdings fällt dann die Pause zwischen "Majestät" und "im Staub" weg, was der singenden Gemeinde einen längeren Atem abverlangt.
Zitat von Romanus im Beitrag #3 Viele machen bei diesem Lied den Fehler, die Viertel-Pausen an den Zeilenenden zu verkürzen, weil sie dem "Druck" der Gemeinde oder eines "dominanten" Vorsängers nachgeben.
In meiner Wahrnehmung ist das Problem nicht die Pause, die wird brav und akurat eingehalten. Das Problem ist die Halbe davor, die wird um die Hälfte gekürzt. 🤣
Zitat von Romanus im Beitrag #6Und ich habe mir schon immer gedacht, dass es mit punktierter Viertel viel schöner und natürlicher klingen würde ! Allerdings fällt dann die Pause zwischen "Majestät" und "im Staub" weg, was der singenden Gemeinde einen längeren Atem abverlangt.
Ich hoffe, ich gebe das jetzt richtig wieder: Das Lied "Hier liegt vor Deiner Majestät" hat Michael Haydn nicht komponiert, sondern nur aufgegriffen und in der Weise verändert, dass er anstelle der punktierten Viertel bei "Majestät" eine punktierte Achtelnote gesetzt hat.
So lässt es sich meines Erachtens erklären, dass nach dem gesunden "Volksempfinden" die Leute beim Volksgesang an dieser Stelle (Textsilbe: Majestät) viel eher eine punktierte Viertel als eine punktierte Achte singen würden.
Zitat von JJBB1 im Beitrag #4 Theoretisch ist 711,7 - wenn man sich den Melodieverlauf mit einem Oktavsprung in 1/16-Noten sich ansieht - nicht für den Gemeindegesang gedacht.
Die ganze Schubert-Messe ist nicht für Gemeindegesang gedacht, sondern für Chor. Das merkt man.
Zitat von JJBB1 im Beitrag #4 Bin ich dann auch noch Aushilfsorganist, der nur gelegentlich in dieser Pfarre Gottesdienste begleitet, so lassen sich mit 1 Gottesdienst (!) jahrelange Fehlakzenturierungen im Gemeindegesang nicht beheben.
Ja! Exakt aus dieser Perspektive stammt mein Eröffnungsbeitrag. 😆
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28.01.2024 15:19 (zuletzt bearbeitet: 28.01.2024 15:21)
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