Wer hier kurz hineinhört und denkt, "Ah, das kenn´ ich schon !", läuft auf. Bach´s Schüler, Verleger, Notenkopist und Namensgeber der "Schübler-Choräle", Johann Georg Schübler hat hier dasselbe Thema und noch dazu in derselben Tonart bearbeitet, das Bach in seiner bekannten und beliebten "kleinen g-Moll-Fuge" BWV 578 verwendet: Johann Georg Schübler (1720-1753): Fuge g-Moll über "Lass mich gehn, denn dort kommt meine Mutter her" Hier gibt´s die Gratis-Noten dazu. Die ersten 8 Takte sind mit jenen der Bach-Fuge (abgesehen vom Triller) identisch, erst ab der letzten 1/16-Note von Takt 9 entfernt sich Schübler vom Meisterwerk seines großen Lehrers und entwickelt sein eigenes Werk daraus. Nachdem Schübler´s Fuge nur 2-stimmig, rein manualiter und damit wesentlich leichter als BWV 578 zu spielen ist, eignet sie sich auch gut als Alternative oder Vorübung für weniger geübte OrganistInnen, die sich an die Bach-Fuge noch nicht "heranwagen". Man könnte Schübler´s Fuge z.b. auch gut als Zugabe bei einem Konzert spielen, ohne das Stück vorher anzusagen und einen "Gag" daraus machen, dass natürlich alle versierten Zuhörer denken "Aha, Bach´s kleine g-Moll-Fuge !" und dann ab Takt 10 erstaunt aufhorchen, wenn sie merken, dass es plötzlich ganz anders weitergeht.