Eine interessante, schon fast historische Aufnahme: Präludium und Fuge e-Moll BWV 548 (Karl Richter an der Cavaillé-Coll-Orgel der Kathedrale Notre-Dame de Paris) Bachs vielleicht genialstes Werk, eigenwillig interpretiert (Tempi, Agogik und Registrierungen) auf einer symphonischen Orgel. Es ist nicht meine Lieblings-Interpretation dieses Stückes, ich würde es nicht so spielen und registrieren und die meisten heutigen Musikpädagogen würden es anders lehren, nach den Kriterien der historischen Aufführungspraxis würde Richters Bach wohl nicht bestehen und doch verdient diese rare Interpretation Beachtung, sie hat ein gewisses Charisma, das die Zuhörer polarisiert, aber kaum jemanden kalt lässt.