Ich sitze gerade am Liedplan für die Advent- und Weihnachtszeit und möchte heute noch damit fertig werden. Dabei ergibt sich ein kleiner Konflikt: Der 26.12. ist einerseits der 2. Weihnachtstag, ist aber andererseits auch dem Märtyrer Stephanus gewidmet. Wie lässt sich das unter einen Hut bringen ? 🤔 Im diesjährigen Direktorium der Erzdiözese Wien steht das Eingangslied eindeutig im Zeichen des Märtyrers, doch dieses Lied GL (Österreich-Teil) 971 (Preiset den Herrn, der mächtig sich erwiesen) ist nicht nur ausgesprochen "unweihnachtlich", kein Mensch in meiner Pfarre kennt es und es würde beim Gemeindegesang gnadenlos "durchfallen". Wie handhabt ihr dieses Problem in euren Liedplänen ? Gestaltet ihr diesen Tag eher als Weihnachtstag oder als Märtyrer-Tag ? Welche Lieder setzt ihr auf den Plan ?
Ein Entweder-Oder ist nicht die richtige Lösung. Man verbindet besser beide Festgedanken. Für mich ist eigentlich immer am 26. 12. GL 236 Strophen 4-6 als Eingangslied gesetzt. Kein anderer Liedtext wird der Persönlichkeit des ersten Martyrers Stephanus mehr gerecht als dieser. Antwortpsalm entweder nach Lektionar mit KV 308/1 oder als Alternative das Responsorium GL 665/1. Zu letzterem hat der Komponist Hermann Schroeder unter dem Titel "In manus tuas, Domine" ein kleines Orgelstück geschrieben, das dazu als Vorspiel dienen kann. Die Sammlung heißt "Gregorianische Miniaturen", wenn ich mich recht erinnere. Ruf vor dem Evangelium nach Lektionar. Alles weitere dann weihnachtlich geprägt.