Die romantische, 1839 fertiggestellte Buchholz-Orgel der Schwarzen Kirche der siebenbürgischen (heute rumänischen) Stadt Kronstadt (Brașov) darf zu den bekannteren Denkmalorgeln gerechnet werden und ist den meisten Orgelkennern ein Begriff.
Auf die 1699 von einem unbekannten Meister erbaute Barockorgel hingegen, die usprünglich in der Kirche von Reps (Rupea) stand, bin ich erst heute durch ein bemerkenswertes YT-Video aufmerksam geworden:
Steffen Schlandt, der Sohn des Orgelprofessors Hans Eckart Schlandt, stellt in dem 7-minütigen Video die kleine Orgel mit 3 kurzen Stücken des siebenbürgischen Barockkomponisten Daniel Croner und einer abschließenden Improvisation vor und letztere hat es wirklich in sich: Obwohl eher modern, wirkt sie auf dieser alten Orgel nicht wie ein Stilbruch, ganz im Gegenteil, sie bringt den Charme des barocken Kleinods inklusive der mitteltönigen Stimmung auf faszinierende Weise zum Klingen und spielt mit den Eigenheiten und Dissonanzen der Stimmung, auf mich wirkt sie fast wie eine kleine Zeitreise, Steffen Schlandt greift darin sogar Stilelemente der Gotik auf:
Schon allein der kunstvoll verzierte Prospekt ist eine Augenweide für sich. Bemerkenswertes Detail: Auch diese Orgel hat die selten anzutreffenden Registerzüge in Schlüsselform.