Erst jetzt ist mir aufgefallen, dass Joseph Payne in seiner Interpretation von Pachelbels Arietta in F im 3. Takt im 3. Viertel in der Melodiestimme nach dem punktierten a nicht - wie in den Noten - b, sondern h spielt. Ich traue einem einigermaßen bekannten Organisten schon zu, dass er Noten lesen kann, also spielt er diese Note wohl bewußt "falsch", wenn ich darauf vertraue, dass die Bärenreiter-Ausgabe Recht hat. In dieser Gratis-Edition steht übrigens auch ein b an dieser Stelle. Ich finde das schon etwas dreist und es klingt meiner Meinung nach auch keineswegs besser als das korrekte b.
Also auf Bärenreiter zu vertrauen halte ich tatsächlich für riskant. Fedtke war ein bekanntermaßen schlampiger Herausgeber, wir hatten das bei Carl Philipp schon mal. Auch Matthaei gehörte ja nicht einer Urtext Generation an. Trotzdem scheint b hier richtig zu sein. Die Quelle von Gerber gibt es ja digital im Netz. Habe gerade keine Ahnung, ob es noch andere Abschriften gibt. Vorstellbar wäre, dass Payne eine irgendwie geartete Hexachord-Theorie anführt...obwohl das Stück ja nicht im Hexachordum enthalten ist, bei Bärenreiter aber dort mit abgedruckt ist. h ist musikalisch vertretbar, aber warum etwas korrigieren, wenn die Quelle eine sinnvoll Version bringt?