Habe erst jetzt entdeckt, dass ich mich selbst noch gar nicht so wirklich vorgestellt habe.
Stammend aus dem nördlichen Weinviertel/NÖ eignete ich mir das Orgelspiel anfangs autodidakt auf einem elektrischen Farfisa-Harmonium (II/P) aus den 1950er-Jahren mit Stummelpedal (1 Oktave) an, indem ich mir einzelne Choräle aus dem Orgelbuch "Assem/Kozmut" aus 1926 aneignete. So spielte ich bereits im Alter von 10 Jahren (nach 1 Jahr des Erlernens von Klavier bei der örtlichen Volksschullehrerin) meine erste Segensandacht. Bei dieser erlernte ich einige Jahre Klavier, dann wurde die örtliche Volksschule geschlossen und es gab für einige Jahre keinen Klavierunterricht mehr. Musikschulen gab es zu dieser Zeit zumindest nicht in den kleineren Dörfern in NÖ.
Als dann auch von einer Musikschule Klavierunterricht im benachbarten Dorf angeboten wurde, erhielt ich wiederum einige Jahre Klavierunterricht bei einem Hauptschullehrer, der nebenberuflich in der Musikschule unterrichtete, aber eher als Popularmusiker einzuschätzen war. Demgemäß kamen die klassischen Klavierstücke eher zu kurz.
Nach Absolvierung des 1. Studienabschnitts auf der WU-Wien begann ich 1987 mit dem Diözesan-Kons, das ich 1991 mit B-Prüfung abschloss. Seitdem bin ich im südlichen NÖ nebenbei als Organist tätig.
Es war damals eine 2-manualige Farfisa GOLDEN VOICE mit elektrischem Gebläse, quasi ein Vorläufer-Instrument für die analogen elektronischen Heimorgeln. Dies mit 8 Registern und Registerschalterkombinationen ähnlich wie bei einem Akkordeon. Hier ein zufällig auf Willhaben gefundenes Foto von dem Instrument:
Aha, interessant, das sieht für mich aber eher wie eine früh-elektronische Heimorgel aus, auch von der Disposition her, hatte die wirklich ein Gebläse oder war die Klangerzeugung elektronisch ? Ein Harmonium ist ja eigentlich was anderes. Farfisa hat tatsächlich auch Harmonien gebaut, aber die waren nur sehr klein und sahen so aus, also definitiv nichts für einen angehenden Organisten.
Es sieht zwar auf den ersten Blick wie eine elektronisch Heimorgel aus, hat aber ein elektrisches Sauggebläse und Zungenstimmen und -register wie ein Akkordeon. Man kann diese Instrumente daher durchaus als Vorläufer-Instrumente der späteren analogen Heimorgeln ansehen. Ich denke, derartige Instrumente wurden gegen Ender der 1950er Jahre und Anfang der 1960er Jahre gebaut.
Auf der Plattform www.willhaben.at entdeckte ich eher zufällig ein ziemlich identisches Instrument mit meinem seinerzeitigen elektrischen Harmonium. Elektrisch bei diesem Instrument sind einzig und allein der Gebläsemotor und das Kontroll-Lämpchen, dass der Motor läuft.
Im Innenleben weist dieses Instrument ebenso Stimmstöcke mit Zungen wie ein Akkordeon auf. Habe mein Instrument damals aus Neugier seinerzeit geöffnet. Auch das Tremolo besteht lediglich aus einem rotierenden Rotorblatt.
Der Klang auf dem Video dürfte zutreffen, wobei ich seinerzeit die 2-manualige Version der FARFISA Golden Voice Spinett mit Stummelpedal hatte. Solche Instrumente wurden meines Wissens nach auch bei einem Salonorchester für den Harmonienpart anstelle eines Akkordeons verwendet. Klingt ja auch gleich.
Bei dieser Gelegenheit ein paar Bilder von der Farfisa Maharani (auch bekannt unter der Typenbezeichnung "Partner 259 R" und dem Synonym "Coronet"), die vom Herbst 2003 bis zum Februar 2007 in meinem Wohnzimmer stand und die ich eigentlich nur verkauft habe, um den Platz für die große Johannus Prestige 300 freizumachen, die wie bereits erwähnt seit kurzem in der Pfarrkirche Wien-Atzgersdorf als interimistische Kirchenorgel dient.
Die Maharani war eben keine Kirchenorgel, aber sie hatte einen schönen, hammond-ähnlichen Klang und ich konnte mit den Zugriegeln (über dem Obermanual) sogar einen durchaus kultigen "Kirchenorgelklang" generieren.