Jetzt ist sie wieder da, die Tumbläser-, Punsch- und Glühwein-Zeit, die dunkle, mystische Zeit der meditativen Musik, der längsten Nächte und kürzesten Tage, Zeit der Perchtenläufe und anderer, vielfältiger Adventbräuche, Zeit des Lichterglanzes, Zeit der verhaltenen Festlichkeit und Erwartung.
Ich persönlich liebe den Advent sogar fast noch mehr als Weihnachten selbst, denn wenn letzteres einmal da ist und das geht immer verdammt schnell, dann ist es noch schneller wieder vorbei, sodass man es kaum richtig genießen und auskosten kann, weil es eben immer so schnell wieder vorbei ist, zumindest geht es mir so.
Aber den Advent kann man so richtig schön genießen und auskosten, vor allem dann, wenn er so lang dauert wie dieses Jahr, nämlich ziemlich genau 4 Wochen. Wenn es irgendwie möglich ist, nehme ich mir diese Zeit beruflich frei und diesmal hatte ich das Glück, für einen Großteil dieser Zeit von meinem Haupt-Arbeitgeber Urlaub zu bekommen, ich habe jetzt noch genau 4 Arbeitstage in diesem Jahr, den letzten am 02.12., dann erst wieder am 02.01. 🤩 Ich verbringe diese Zeit immer mit viel stilvoller Musik bei Kerzenlicht und Weihrauch, dabei kann ich nicht nur wunderbar zur Ruhe kommen, ich finde darin auch viel Inspiration für meine eigenen Interpretationen, Kompositionen, Transkriptionen und Organistendienste in der Kirche. Ich brauche diese Zeit natürlich auch zum Üben und zur musikalischen Gestaltung der vielen Gottesdienste und die Vorbereitung meines alljährlichen (kleinen) Weihnachts-Orgelkonzertes am 24.12. um 23:30 in meiner Pfarrkirche, eine halbe Stunde vor der Mitternachtsmette, die in meiner Pfarre nach wie vor traditionell um Mitternacht begangen wird, wie es sich gehört, denn alles andere ist in meinen Augen keine "richtige" Mette. Natürlich werde ich in den kommenden Tagen und Wochen auch wieder Zeit und Inspiration für ein paar adventliche und weihnachtliche Musikvideos finden, es gibt ja so viel geniale Musik speziell für diese Zeit, die nur darauf wartet, eingespielt und gehört zu werden.
Ich wünsche euch allen einen magischen Advent ! Was bedeutet Advent für euch und wie verbringt ihr diese Zeit ?
Ich mag den Advent auch gerne, jedenfalls theoretisch. Praktisch erlebe ich ihn aber gar nicht mehr. Stattdessen: Weihnachtsdeko und -Musik schon vor dem 1. Advent, eine heillos überfüllte Innenstadt, in der man mit keinem Verkehrsmittel, nicht mal mehr zu Fuß, richtig weiterkommt, viel Stress und Druck in meinem Job. 😵 Ich versuche, für mich Oasen der Ruhe zu finden. Gelingt meist eher schlecht als recht.
Die Weihnachtsdeko stört mich jetzt nicht wirklich, die gehört eben auch dazu, nachdem es abgesehen von Adventkränzen keine spezielle Advent-Deko gibt und viele Leute zwischen Advent und Weihnachtszeit keinen Unterschied zu kennen scheinen. Adventmusik (im Unterschied zur Weihnachtsmusik) muss man den Leuten eben erst nahebringen und klarmachen, dass das nicht dasselbe ist. Der vorweihnachtliche Stress ist einer der Gründe, warum ich mir diese Zeit möglichst immer hauptberuflich frei nehme, ich habe jetzt bis übermorgen inklusive heute noch 3 Arbeitstage, dann erst wieder am 03.01.2025. Ich finde, der Advent ist dazu da, um zur Ruhe zu kommen und sich auf Weihnachten vorzubereiten, gerade als ein um Qualität bemühter Organist braucht man diese Vorbereitungszeit auch, wenn man die Weihnachtszeit einigermaßen stressfrei genießen will. Die Weihnachtsmärkte in Wien sind auch sehr schön und einen Besuch wert.
Mir hat der Weihnachtsmarkt am Stephansplatz immer am besten gefallen, da gibt es herrlich knusprige Kartoffelpuffer, die ich sonst noch nirgendwo gefunden habe, muss ein spezielles Rezept sein, natürlich Wintergetränke in allen Variationen, diverse sonstige Kulinarik, meine Frau und ich kaufen dort immer einen feinen Trüffel-Hartkäse, den wir bisher nur dort gefunden haben und diverse Weihrauch-Sorten. Aber das Kunsthandwerk, das dort angeboten wird (Engelsfiguren und Weihnachtsdeko in allen Variationen) ist auch sehenswert und oft spielt sogar eine Turmbläsergruppe, dazu ist der Dom meist mit interessanten, adventlichen Lichtinstallationen beleuchtet (siehe oben verlinktes Foto), also Adventstimmung pur, leider oft etwas überfüllt, gefällt eben auch anderen Leuten.
Auf dem Foto ist übrigens ganz unten, vor einem Stand, etwas frierend, sogar meine Frau zu sehen. Wer weiß, vielleicht sieht man sich ja sogar dort ?
Im Dom gibt es übrigens auch viele hörenswerte Konzerte, insbesondere natürlich Orgelkonzerte auf der 2020 erneuerten Riesenorgel, die zusammen mit der Chororgel eine der größten und klangprächtigsten Orgelanlagen Europas darstellt.
Zitat von Spiritus boni im Beitrag #2Ganz kurz und nüchtern: voraussichtlich rund 30 Orgeldienste bis inkl.26.. Wer bietet mehr 🤪?
Diese Zahl werde ich wahrscheinlich auch erreichen, es stellt sich aber meist erst kurzfristig heraus, wo mein Sohn, wo meine Gattin und wo ich selber Orgelspielen werde.
Dass dein Sohn aktiver Organist ist, wusste ich ja bereits, aber dass deine Frau auch spielt, ist mir neu. Also eine richtige Organistenfamilie, das finde ich sehr schön ! 👍