Da ging es dir ähnlich wie mir, obwohl mein Großvater, dem das Harmonium gehörte, ganz großartig und vor allem vollgriffig darauf improvisieren konnte, das klang damals für mich schon fast wie richtige Orgelmusik. Ich bin sogar davon überzeugt, dass er dadurch bereits in meiner frühen Kindheit mein Interesse für die Orgel geweckt hat. Eigentlich wollte er mit mir auch mal in die Kirche zur Orgel gehen, aber dazu kam es leider nicht mehr, denn er starb 1977.
Natürlich gab es zum Kaufzeitpunkt (1910) - als mein Großvater noch ein junger Bursche war - noch keine elektronischen Kirchenorgeln für zuhause, damals war das Harmonium eben das, was für uns heutzutage die Digitalorgel oder Hauptwerk-Anlage ist.
Ich habe sein Harmonium heute noch und halte es in Ehren.



Wenn ich etwas mehr Geld habe, möchte ich es auch restaurieren lassen, wahrscheinlich von der Firma Michael Walcker.

Das 15. Türchen führt zu einem Menuett eines bekannten österreichischen Komponisten der Wiener Klassik.
Eine sehr schöne Aufnahme, finde ich.

Hinter dem 16. Türchen spielt uns Matthias Grünert an der Kern-Orgel einen Klassiker aus den Schübler-Chorälen.

17. Türchen
Die Hirten kommen diesmal reichlich früh !

18. Türchen
Und wieder mal ein Weihnachtslied, als ob es nicht genug Adventmusik gäbe, die nur darauf wartet, aufgeführt zu werden, aber immerhin schön gesungen.

Meine Vorredner haben es bereits gesagt: Das 19. Türchen führt zu Elgars Liebesgruß, an der Interpretation habe ich nichts auszusetzen, aber es hat natürlich rein gar nichts mit Advent zu tun, da könnte man genausogut Beethovens "Ich liebe dich" spielen oder Schuberts "Lindenbaum".

Man hat wirklich den Eindruck, den Leuten von der Frauenkirche fehlen einfach die Ideen für einen musikalischen Adventkalender, die sollten mal mich um Rat fragen, ich hätte unzählige Ideen dafür, nur leider nicht die Zeit, sie alle selbst umzusetzen.

Allein Adventmusik: Da wäre z.b.
Vulpius: Das Volk aber, das vorging und nachfolget
Hammerschmidt: Machet die Tore weit
Praetorius: Hosianna dem Sohne Davids
Die verschiedensten Bearbeitungen von: Nun komm, der Heiden Heiland, Wachet auf ruft uns die Stimme, Macht hoch die Tür, Es kommt ein Schiff geladen, Maria durch ein Dornwald ging, Tauet Himmel den Gerechten (Davon gibt es sogar 9 verschiedene Melodie-Versionen !), O Heiland reiß die Himmel auf, Macht weit die Pforten dieser Welt ...
Da würde auch jedes Ave Maria passen.

Und selbst wenn einem keine Adventmusik mehr einfällt:
Wie wär´s mit einer Transkription von Bachs Bourrée BWV 1067 für Trompete und Orgel, nicht zu hastig gespielt ? Das klingt vom Charakter her absolut adventlich, ich erinnere mich an eine "Licht ins Dunkel"-Werbung ca. aus dem Jahr 1980, wo dieses Stück als eine Art "Kennmelodie" in genau in dieser Instrumentierung gespielt wurde, das klang so schön und edel und adventlich, ich war damals begeistert und suche heute noch die Interpretation von damals, wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich das Stück auf meiner Concerto mit Trompete- und Orgelklang einspielen und online stellen.