Gerade bin ich über ein sehens- und hörenswertes Video von Balint Karosi gestolpert, in dem er ein italienisches Positiv aus dem Jahr 1774 sehr anschaulisch präsentiert:
Hier zeigt sich einmal mehr, dass es bei Orgeln nicht nur auf die Größe ankommt, die 6 Register sind äußerst klangschön und eignen sich auch gut als Intonations-Vorbilder, wenn man eine spätbarocke Intonation nach italienischem Vorbild anstrebt. Die Voce Umana ist übrigens keine Zungenstimme, sondern ein "schwebender" - also leicht verstimmter - Prinzipal, der in Kombination mit dem Principale 8´ seine besondere Wirkung entfaltet. Dieser schwebende Prinzipalklang wird in der italienischen Orgellandschaft bevorzugt für ruhige, meditative Stücke verwendet, idealerweise z.b. Frescobaldi´s "Toccatae per l´elevatione". Im Plenum wird dieses Register hingegen vermieden, weil die Verstimmung hier unerwünscht ist.