Heute um 02:00 war es wieder so weit: In der kürzesten Samsnacht des Jahres wurde uns einmal mehr eine Stunde entrissen, die wir erst in mehr als 7 Monaten wieder zurückbekommen.
Organisten im Dienst spüren den unnatürlichen Zeitwechsel logischerweise mehr als die übrige Bevölkerung, die den künstlichen Zeitsprung einfach verschläft. Kein Wunder also, dass ich heute um 07:30 müder als sonst um diese Zeit war und ein Cola gebraucht habe, um wach genug für meinen Dienst in der Kirche zu werden. Ich hatte mich zwar diesmal bemüht, extra früh schlafen zu gehen, doch ich kann nun mal nicht "auf Befehl" einschlafen und insgesamt habe ich es diesmal nur auf ca. 4 1/2 Stunden gebracht. Doch das wirklich bittere Erwachen kommt morgen, wenn ich jobbedingt um 06:00 wieder bei Dunkelheit aufstehen muss, nachdem ich mich schon an das angenehmere Erwachen bei Tageslicht-Anbruch gewöhnt hatte ! Ich habe die 7 Monate Sommerzeit schon immer gehasst und jedesmal aufgelebt, wenn endlich wieder auf Winterzeit umgeschaltet wurde, wenngleich ich mich auch immer nur 5 Monate lang daran erfreuen konnte. Die Rückstellung auf die Normalzeit kommt meiner Meinung nach deutlich zu spät, denn bereits Ende September merkt man den verspäteten Sonnenaufgang deutlich. Würden die Uhren bereits Ende September auf Normalzeit umgestellt (wie es 1981-1995 gehandhabt wurde) statt im letzten Oktober-Wochenende, wäre die Verteilung von Sommer- und Winterzeit zumindest ausgewogen und gerecht.
Eigentlich ist es keine Neuigkeit mehr, dass die künstliche, 7-monatige Vorverlegung der Zeit nicht nur keine Energie-Ersparnis bringt, sondern die Menschen sinnloserweise in einen Mini-Jetlag versetzt, der jede Menge Nachteile hat: Mal abgesehen davon, dass ich persönlich in keinster Weise davon profitiere, dass es am Nachmittag bzw. Abend länger hell bleibt, weil ich nicht draussen spiele und auch keine Kinder habe, die das tun, als Arzt weiß ich nur zu gut, wie sehr der menschliche Körper unter dem unnatürlichen Tag-Nacht-Rhythmus leidet. Das betrifft nicht nur den Tag der Umstellung, sondern die gesamte Zeit von Ende März bis Ende Oktober. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass viele Menschen in dieser Zeit chronisch übermüdet sind, mehr Fehler machen und sogar mehr Unfälle passieren. Die "Winterzeit" ist eigentlich nur die "Normalzeit", die jahrtausendelang gegolten hat und an die sich der Mensch gewöhnt hat.
Vor ein paar Jahren waren wir schon mal so weit, dass diese Sinnlosigkeit von führenden Politikern neu überdacht wurde, doch das, was bei diesem "Denkprozess" herauskam, verhieß nichts Gutes, sondern glich einer gefährlichen Drohung: Plötzlich kamen ein paar, die sich für besonders schlau halten, auf die Idee, eine Dauer-Sommerzeit einzuführen: Hurra, die Tage dauern dann ganzjährig eine Stunde länger und die Kinder können länger bei Tageslicht draussen spielen, wie reizend !!! Doch leider bedenken diese selbsternannten Schlauköpfe dabei nicht, dass die Sonne eine Stunde später aufgehen muss, damit sie eine Stunde länger scheinen kann ! Das heißt im Klartext, wir würden dann während der Wintermonate verstärkt jenen Effekt zu spüren bekommen, den wir im Kleinen bereits im Oktober merken: Wir stehen in der Nacht auf und fahren bei Dunkelheit zur Arbeit. Wenn jetzt in Amerika das "Poject Sunshine" favorisiert wird, kann man als intelligenter Mensch wirklich nur den Kopf schütteln, denn Dauer-Sommerzeit würde bedeuten: Im Winter um 09:00 (!) Sonnenaufgang, das heißt: Mitten in der Nacht aufstehen, im Dunkeln zur Arbeit fahren, chronische Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, Depressionen, erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und Unfälle und nicht zuletzt auch höhere Selbstmordrate. Wer das nicht glaubt, der sollte aus der Geschichte lernen: Russland hat 2011 genau das eingeführt, doch das Experiment ist kläglich gescheitert und hat u.a. eine Selbstmordwelle ausgelöst. Putin hat sich schließlich eines Besseren besonnen und die Dauer-Sommerzeit 2014 durch Dauer-Winterzeit ersetzt, das war vermutlich das mit Abstand Intelligenteste, was er in seinem ganzen Leben getan hat. Das sollte den Europäern und dem Rest der Welt eigentlich eine Lehre sein.
... Und ich war heute so unausgeschlafen, dass ich Funkuhr von normaler nicht unterscheiden konnte und das einzige Mal im Jahr bereits eine Stunde zu früh in der Kirche war😜...
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Eigentlich gehört Cola nicht zu den gesündesten Getränken, aber gestern und v.a. heute habe auch ich wieder mal eines gebraucht, weil ich aufgrund eines Kindheitserlebnisses keinen Kaffeegeschmack mag. 🥱 Nachdem ich heute einen meiner langen Arbeitstage habe, werde ich im Lauf des Tages noch 1-2 Red Bull brauchen. Jetzt heißt es wieder 7 Monate lang gegen die innere Uhr ankämpfen, bleibt nur zu hoffen, dass dieser Schildbürgerstreich irgendwann durch Dauer-Normalzeit und nicht etwa durch Dauer-Sommerzeit (nach gescheitertem russischem Vorbild, s.o. !) beendet wird.
Ach Gott, der alte Hut mit dem Sonnenlicht am Nachmittag, ich glaube, weiter muss ich gar nicht lesen. 🥱 Die Herrschaften bedenken wohl nicht, dass die Sonne später aufgehen muss, damit sie länger scheinen kann. 🤦♂️ Die werden schon sehen, was sie davon haben, die armen Grönländer, über deren Köpfe hinweg das verfügt wurde, tun mir jetzt schon leid.
Mir wäre im Winter eine Stunde länger Tageslicht am Abend auch lieber als am Morgen. Wenn man sowieso im Dunkeln aufsteht, kommt es morgens auch nicht mehr darauf an. Wenn es aber nachmittags schon um vier dunkel wird, das finde ich doof.
Die frühe Dämmerung gehört für mich einfach zum Advent dazu, wenn dann die Lichter auf den Weihnachtsmärkten eingeschaltet werden und die Turmbläser anfangen zu spielen, das ist für mich Teil der Adventstimmung. Advent und Weihnachten mit Sommerzeit wäre die unnatürlichste Sache der Welt. Da würde ich die aktuelle Regelung noch vorziehen, wenngleich ich das gefühlt nächtliche Aufstehen im Oktober schon als Zumutung empfinde. Eine 50/50-Lösung mit Zeitrückstellung Ende September - also gleich lange Sommer- und Winterzeit - wäre salomonisch gerecht, dann bekommt jeder gleich viel von dem, was er liebt.
Das Allermindeste in so einem Fall wäre aber eine Volksabstimmung, man kann sowas unmöglich über die Köpfe der Leute hinweg entscheiden. Das gescheiterte russische Experiment von 2011-2014 sollte eigentlich allen Sommerzeitfans eine Lehre sein, aber spätestens bei der nächsten Selbstmordwelle werden sie merken, was sie sich eingehandelt haben.
Naja, Nachweihnachtszeit, ich höre immer bis zum Sonntag nach dem 06.01. Weihnachtsmusik, um die Weihnachtszeit voll auszukosten. Wenn es beim Aufstehen hell ist, stehe ich lieber auf und umgekehrt, je weiter der Tag entfernt ist, desto mehr will ich noch schlafen.
Ist es denn im Dezember schon hell, wenn Du aufstehst?
Ich kenne Deine Arbeitszeiten nicht, aber bei einem 'Normalberuf' freut man sich doch, wenn man noch ein bißchen Tageslicht genießen darf, wenn man um 17 Uhr aus dem Büro oder der Fabrik kommt. Morgens hingegen finde ich es im Winter sogar schön, daß es später hell wird. Alles läuft ein bißchen langsamer an als im Sommer.
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27.03.2022 15:09 (zuletzt bearbeitet: 27.03.2022 15:38)
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