Unglaublich, wie die Zeit vergeht, am 16.03.2023 - also in weniger als 1/2 Jahr - werden es genau 20 Jahre, seit ich zum 1. Mal eine Messe in meiner Pfarrkirche gespielt habe ! 😃 In diesen schon bald 20 Jahren als Kirchenorganist hat sich bei mir ein gewisses Repertoire an gottesdienst-tauglichen Orgelstücken angesammelt, das brachte mich auf eine Idee:
Vorschläge für passende Choräle, also Liedpläne zum Kirchenjahr gibt es ja bereits hier und anderswo im Internet, aber wie sieht es eigentlich mit Vorschlägen für Einzug, Kommunions-Stück und Postludium aus ?
Nachdem diese Stücke einen Gottesdienst mehr oder weniger stimmungsvoll umrahmen, scheinen mir diese Eckpfeiler der Kirchenmusik auch nicht unwichtig.
Deshalb schlage ich vor, dass die aktiven KirchenorganistInnen unter uns, von denen es ja schon einige gibt, hier kundtun, was sie zum jeweils nächsten Gottesdienst - außer Chorälen und deren Vorspielen - spielen, auf dass OrganistenkollegInnen hier Tips und Anregungen finden und natürlich darf hier auch gern geplaudert und diskutiert werden. Bitte auch gleich die Notenquelle angeben !
Morgen feiert meine Pfarre das Kirchweihfest, das ich aber nicht allein musikalisch gestalte, dabei wird u.a. der Kinder- und Jugendchor das Eingangs-, Dank- und Schlusslied (nach dem "Gehet hin in Frieden") singen, ich habe u.a. Einzug, Kommunion und Auszug zu spielen, deshalb ist diesmal ein freies - also nicht choralgebundenes - Einzugs-Stück gefragt. Ich habe mich für folgendes entschieden:
Einzug: Gustav Merkel (1827-1885): Präludium Es-Dur Op.160/6 Allerdings spiele ich es nur 1x. (Warum der Organist dieser Aufnahme es 2x hintereinander auf die gleiche Art gespielt hat, möge er uns selbst verraten, wenn er hier mitliest.) Ich spiele es nach dieser Edition: Freie Orgelmusik des 19. Jahrhunderts (Carus)
Kommunion: Vladimir Vavilov (1925-1973): "Caccini" - Ave Maria Nachdem der Oktober ja traditionell als "Rosenkranzmonat" gilt, scheint mir ein "Ave Maria" nicht unpassend. Ich spiele (wie auch in der verlinkten Aufnahme) meine eigene Transkription.
Na, na, na, . . . Ein "Ave Maria" zur Communio, das ist aber schon ein grobes liturgisches Faul . . . Die "Communio" ist ja liturgisch gesehen ein Begleitgesang und hat als solcher die Funktion, die "begleitende" Handlung inhaltlich zu ergänzen / zu vertiefen. Ob da der Text des "Gegrüßet seist Du Maria" ein geeigneter ist?
Nix für ungut, aber soviel "Katholizismus" sollte schon sein . . . Flauto
Streng liturgisch hast du natürlich Recht, aber es war ja ohne Text, nur rein instrumental und die meisten Kirchenbesucher wissen bestimmt gar nicht, dass das ein "Ave Maria" ist.
Da bin ich mir nicht so sicher, da dieses Stück doch auf etlichen Hochzeiten o.ä. Anlässen mit Original-Text gesungen wird. Und in Bezug auf die Liturgie - und damit selbstredend in Bezug auf die musikalische Gestaltung - muss nach meinem dafürhalten schon ein sehr strenger Maßstab angesetzt werden, noch dazu, wenn in einer öffentlichen Form Gestaltugsvorschläge gemacht werden. Wo will man sonst die Grenze ziehen? Und wenn ich mir da den ein oder anderen Beitrag hier im Forum in Bezug auf evtl. Satzfehler in einem Orgelsatz in Erinnerung rufe, dann ist in Bezug auf die Liturgie - nach meiner Ansicht - ein sehr strenger Maßstab anzusetzen . . .
Zitat von Flauto im Beitrag #5Und in Bezug auf die Liturgie - und damit selbstredend in Bezug auf die musikalische Gestaltung - muss nach meinem dafürhalten schon ein sehr strenger Maßstab angesetzt werden, noch dazu, wenn in einer öffentlichen Form Gestaltugsvorschläge gemacht werden.
Gut, dann bist du herzlich eingeladen, bessere Vorschläge zu machen !
Ich denke, es ist für die Allgemeinheit nicht sehr hilfreich, wenn ich ich hier dutzende passende Stücke aufzähle, die schon aufgrund der vom Komponisten gewählten Titel "Communio" oder "Elevation" als geeignete Literatur in Frage kommen. Meine Kritik bezog sich ja schließlich auf die von Dir veröffentlichte Auswahl, und hier speziell auf ein Literaturstück, dass schlicht und ergreifend für den gewählten liturgischen Ort ungeeignet ist. Ansonsten sehe ich für die Öfentlichkeit keinen großen Nutzen darin, wenn ich veröffentliche, welche Literatur ich an welchem Tag in der Liturgie spiele. Da müsste dann zusätzlich dargestellt werden, auf welchem Instrument und in welcher Art von Gottesdienst die Literatur gespielt wurde, und, und, und, . . . Ob das wesentliche Beiträge von allgemeinem Intersesse sind? Ich für meinen Teil würde das eher verneinen - und mit der von mir vorgebrachten - schlichten, wertfreien und konstruktiven - Kritik wirst Du wohl leben müssen . . .
Du musst ja keine dutzend Stücke aufzählen, das tu´ ich auch nicht, einfach nur, was du am jeweils nächsten WE spielst, das ist der Sinn dieses Threads, es soll Anregungen liefern und ich denke schon, dass sowas die KirchenorganistInnen unter uns interessiert und das zugehörige Instrument anzugeben oder zu verlinken, ist auch nicht schwer.
Ich habe übrigens gestern noch die diversen Communios im Freiburger Orgelbuch durchgesehen und auf YT angehört, was soll ich sagen ? Es war nichts dabei, was mich musikalisch gereizt hätte, also hab´ ich mich für das liturgisch unpassende Ave Maria entschieden, den Leuten hat´s gefallen und Gott wird´s mir verzeihen !
Ich habe heute zur Kommunion „ Prélude pour M. Ré-dièze et Mlle Mi-bémol“ von Gael Liardon gespielt. Ich habe das Stück vor drei Tagen von Ralph Loiij auf YouTube (weiß nicht wie man einen Link macht!) präsentiert bekommen und es hat mir so gut gefallen, dass ich es heute gespielt habe. Keine Ahnung ob das liturgisch gepasst hat, mir hat es jedenfalls Spaß gemacht.