Bereits in den frühen 50er-Jahren haben ehrgeizige Leute vom Werk für Fernmeldewesen in Berlin-Oberschöneweide, dem späteren Werk für Fernsehelektronik, versucht, den Klang von Silbermann-Orgeln - einschließlich der Ein- und Ausschwingvorgänge - elektronisch nachzubilden !
Das Ergebnis: Die allererste Röhrenorgel der Welt, die 1954 gebaute "Toccata-Orgel" mit der Typenbezeichnung EKI 1, in deren Entwicklung Untersuchungen an Silbermann-Orgeln einflossen und von der nur 4 Exemplare gebaut wurden, eines ist noch erhalten und sogar noch (bzw. wieder) spielbar. Diese historische Sakralorgel - die diese Bezeichnung auch wirklich verdient - war von 1961 bis 1989 in der Komischen Oper Berlin im Einsatz und steht seit 2009 im Industriesalon Schöneweide.
Die genaue Disposition, alle technischen Details und wie das gute Stück restauriert wurde, kann man hier nachlesen: Grundlagen des Erhalts elektronischer Musikinstrumente am Beispiel der Toccata-Orgel (Master-Arbeit, vorgelegt dem Fachbereich 5, Gestaltung, Studiengang Konservierung und Restaurierung/Grabungstechnik der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin von: Anne-Katrin Kaminski, am 17.08.2015, Berlin)
Jetzt fehlt nur noch ein Klangbeispiel, das ich leider nirgends finden konnte. 🙁 Vielleicht ist jemand von euch findiger ?
Es ist bekannt, dass Röhrenverstärker den Klang viel besser nachbilden als Transistoren-Verstärker. Aus diesem Grund werden zB von vielen Liebhabern der E-Gitarre Röhrenverstärker (zB Marshall-Verstärker) auch heute noch verwendet, um den Klang besser abzubilden. Ich könnte mir vorstellen, dass technisch aufwendigere Röhren einen Klang ganz anders als Transistoren wiedergeben.
Allen hatte schon 1938 ein Patent für röhrenbasierende Orgeln und baute diese von Ende der 30er bis in 50er Jahre, 1953 gab es schon die erste Transistororgel und ab 1971 wurde es langsam digital
Falsch #2:
Zitat von JJBB1 im Beitrag #2Es ist bekannt, dass Röhrenverstärker den Klang viel besser nachbilden als Transistoren-Verstärker
Fakt ist, das Röhrengeräte einen speziellen Sound haben können. Da kann man drauf stehen, was solls. Das war es aber schon. Jetzt könnte man technisch ins Detail gehen, bringt aber hier nichts.
Und bei (Röhren)Orgeln: wo wird der Klang denn speziell beeinflusst: Tongenerator, Vorverstärker oder Leistungsverstärker?
Zitat von Polyphoniker im Beitrag #4Falsch #1: Allen hatte schon 1938 ein Patent für röhrenbasierende Orgeln und baute diese von Ende der 30er bis in 50er Jahre, 1953 gab es schon die erste Transistororgel und ab 1971 wurde es langsam digital.
Sorry, das habe ich von Wikipedia übernommen, dort steht wörtlich: "Die Orgel war die erste Röhrenorgel der Welt[1] und hat eine große Bedeutung für die Entwicklung elektronischer Musikinstrumente."
Wenn du es besser weißt und belegen kannst, bitte auch bei Wikipedia korrigieren !
Digital schon ab 1971 ? Davon hat man als Kunde aber noch lange nichts gemerkt.
Deshalb schrieb ich ja auch "als Kunde" und meinte damit "Normalkunde" (keine reiche Pfarre oder Konzerthaus), der eine bezahlbare Sakralorgel für zuhause gebraucht hat. Die im anderen Thread verlinkte Allen-Orgel, Bj. 1972, war vielleicht eine Pionierleistung, aber wohl nicht für den Normalverbraucher erschwinglich. Und dafür, dass sie schon digital war, finde ich den Klang (sofern im Video beurteilbar) auch gar nicht so berauschend, da hat mich so manche Analoge mehr überzeugt.