Rodgers
Es kam einst ein Grüppchen japanischer Ingenieure im Auftrag der Firma Roland nach Europa gereist, um mit ihrem Blick auf die Dinge zu studieren, was denn eine Pfeifenorgel in ihren Eigenschaften ausmache und zu entwickeln, wie man eine selbige elektronisch simulieren könne.
Resultat der Bemühung waren 2 Modelle klassischer elektronischer Orgeln der Marke Roland, die C-330 und die C-380, die wohl aufgrund der schwammigen Tastatur hierzulande keinen besonders großen Anklang fanden. In den von Hektor Oliviera eingespielten Demos dieser Instrumente wird allerdings schnell deutlich, dass die hier verbaute Tonerzeugung den am Markt befindlichen Konnzepten um Längen überlegen ist. Roland kauft sich bei der der Pleite nahen amerikanischen Digitalorgelfirma Rodgers ein und liefert für deren technischen Aufbau die komplette Austattung, in meiner Artist 599 ist auf jedem noch so kleinen Schalterchen irgendwo ein kleines Roland-Stempelchen. Roland trennt sich dann wieder von Rodgers, liefert die technische Ausstattung aber weiter.

Die Rodgers Artist Serie wird gerne wegen ihrer, im Original drunkpuntlosen Plastik-Tastaturen gescholten, es mag der Hinweis gestattet sein, dass Roland seit 60 Jahren Tastaturen baut und die PT-4 Tastatur speziell für Rodgers entwickelt hat.

Wenn man wie ich in meiner der mit eigenen Bescheidenheit ein Meisterinstrument zur Verfügung hat, sagen wir mal ein Instrument weit jenseits der 5ck€, grade Zuhause auf der 599 geübt hat und dann feststellt, das die Pfeifenorgel deinen antrainierten Anschlag direkt umsetzt, dann weißt du, dass zu zuhause ein sehr gutes Instrument stehen hast, auf dem du vielleicht noch viel öfter spielen solltest. Eine tiefe Verneigung vor den Leuten, die diese Technologie erfunden haben. Die haben Orgel offensichtlich verstanden. Ich bin da eher "auf dem Weg". LG
Ach übrigens, eine 599 hat der Bauer noch. Mit denen kann man auch handeln.

Hallo

Für ursprünglich 47990 € eine Digitalorgel mit Hosenbeinbeschallung, konkret Audio: 4-Kanal Audio intern, 2 Satellitenlautsprecher anzupreisen und an den Kunden bringen zu wollen, halte ich für aussichtslos. Da kann sie noch so viele Register haben: wenn die so abgestrahlt werden, dann sage ich nein danke - und nehme lieber eine MONARKE oder LIVE3 von Johannus.

Die 599 hat für das viele Geld das sie kostet, sogar sehr wenige Register, so aus der Hüfte würde ich jetzt mal 37 vermuten, was für ein 3-manualiges Instrument eher bescheiden ist. Ich habe natürlich keine 47k€ dafür bezahlt sonder nur 20k€ und meine Ahlborn Organum II dafür mit weg gegeben. Dies keinen Augenblick bereut, die Rodgers überzeugt nicht in irgendwelchen Klangdemos sondern im alltäglichen Einsatz, etwas anders, sei es Hauptwerk, Gloria oder Ahlborn, möchte ich hier nicht mehr hören, und bitte um Entschuldigung.
Intonationsmöglichkeiten interessieren mich, i am sorry, einfach gar nicht, wenn ich eine reale Orgel kennen lerne, kann ich sie auch nicht intonieren, ich kann registrieren und an ihr spielen. So halte ich es auch mit meinem Heiminstrument, das ist so, wie es Rodgers definiert hat, ich lerne es kennen.
Und das klingt dann schon sehr differenziert und weit weg von dem, was Gloria, Ahlborn und Hauptwerk so abliefert.
Sorry. I am sorry.

Ebi, ich kann Dir nur zustimmen. Für den Preis darf man eine entsprechende Abstrahlung verlangen.

Die Abstrahlung der 599 ist für den Hausgebrauch durchaus ausreichend, wer es besser oder lauter braucht, für den stehen frei konfigurierbare Ausgänge zur Verfügung. Der Preis von über 40k€ ist im amerikanischen Segment nichts wirklich besonderes, bei Allen fängt es bei den dreimanualigen auch bei 37-38k€ an, mit etwas Zubehör ist man schnell Mitte 40k€.
Die LIVE hatte ich natürlich auch ausprobiert, aber die Latenzen, die dieses Ding erzeugt, sind für mich ein No-Go.
Rodgers baut Instrumente, die meist in großen Räumen mit zusätzlicher Abstrahlung betrieben werden sollen, da macht es Sinn, dem Instrument eine bescheidenes aber gut klingendes Soundsystem mitzugeben, das für den Übebetrieb reicht. Diese kleinen leichten Kästchen mit den Satelliten - Lautsprechern haben so überhaupt nichts von dicker schwerer High-End-Box nach deutschem Geschmack, um so verwunderlicher, was da alles rauskommt.
Ein Hauptwerk-Setup habe ich mit nur 2 Orgeln auch, noch HW4 und somit erstmal nicht mehr erweiterbar, beim Anspielen klingt das klar toll nach Pfeifenorgel und nicht nach Jogurtbecher wie die Rodgers, zum Üben ist mir das aber zu statisch und zu langweilig. Da bin ich ganz schnell wieder beim Frozen Jogurt.