Den Sänger, Komponisten und Musikschriftsteller Johann Mattheson (1681-1764) verband eine lebenslange Freundschaft (oder besser gesagt Hassliebe?) mit Georg Friedrich Händel. Jedenfalls ist bekannt, dass sich Mattheson mit Händel sogar einmal duellierte, wobei wir es nur einem Knopf an Händels Jacke zu verdanken haben, dass dabei nichts Schlimmes passiert ist. Während Händel auf dem Lehrplan jedes Gymnasiasten steht, ist Mattheson heute nur Insidern bekannt. Die Organistenstelle an der Marienkirche in Lübeck scheiterte jedenfalls (bei beiden) an der mangelnden Bereitschaft, Buxtehudes älteste Tochter zu heiraten, die wohl nicht gerade die Hübscheste gewesen sein dürfte. Dass Mattheson auch an der Orgel was drauf hatte, zeigt u.a. diese Fuge: Johann Mattheson (1681-1764): Fuge in c-Moll (Thorsten Pirkl an der Barockorgel der Kirche in Atzbach)
Dieser Bewertung kann ich nur zustimmen. Wenn mal Bedarf besteht, schöne Musik für ein Melodieinstrument (Violine/Querflöte/Oboe) mit Orgel als Continuo aufzuführen, greife zu Matthesons Sammlung "Der brauchbare Virtuoso" (sind technisch nicht so schwer, wie der Titel suggieriert). Bei Stretta sind alle Sonaten aus dieser Sammlung als Download-Artikel für ca. 7 € erhältlich: https://www.stretta-music.de/alle-noten?...chbare+virtuoso Persönlich bevorzuge ich die Sonaten II und IV. Man kann mit etwas Übung mit alten Drucken ganz passabel aus dieser Edition spielen: http://vmirror.imslp.org/files/imglnks/u...rtuoso_-BW-.pdf Die Vorrede Matthesons zu lesen, ist hochinteressant.
Sein Opus magnum für Taste ist "Die wolklingende Finger-Sprache". Das Werk umfasst vor allem Fugen, bis hin zur Quadrupelfuge. Diese Art von quasi enzyklpädischer Abhandlung lag wohl in der Luft und ist bei Bach mit der Kunst der Fuge nicht singulär (naja, in der Qualität vielleicht dann doch). Bei Mattheson ist das alles ganz brav, aber eben auch nicht viel spannender: https://www.discogs.com/de/release/19922...s-Doits-Parlans