Zitat von Romanus im Beitrag #1

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Es ist ja schön, dass in der Pauluskirche zu Halle eine Orgel gebaut wurde, die so viel kann, aber bitte nicht so über die Königin der Instrumente lästern, denn ich finde es geradezu gefährlich, wenn ich mir vorstelle, dass solche Verbalergüsse Zuhörer finden, die nur ein Wort davon glauben !

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Wobei man bemerken muss, dass sich manche mechanische Orgeln im Kirchenraum "träger" anhören, als ich das selbst vom Spieltisch aus beurteilen würde. Ich machte für mich die Erfahrung bei der Walcker-Orgel in Maria Schutz, dass der Schließvorgang des Pfeifenventils mitsamt Raumnachhall für ein wesentlich längeres Nachklingen der Orgel sorgt, als ich das zunächst unmittelbar beim Orgelspieltisch wahrgenommen hätte.

Als ich mir die Youtube-Videos von Maria Schutz im Nachhinein anhörte, wo ich selbst spielte, erkannte ich, dass die Orgel ein wesentlich stärkeres Absetzen zum Akzentieren der Lieder verträgt, ohne dass es jetzt bereits im Kirchenraum "abgehackt" klingen würde. Dazu trägt sicherlich auch eine barocke der Intonation der Register bei, die für ein längeres Nachklingen der Orgelpfeifen sorgen. Habe ich hingegen mehr "romantisch" intonierte Register, klingen diese wesentlich kürzer nach dem Auslassen der Taste nach.

JJBB1

Grundsätzlich finde ich das so auch fragwürdig. Man muss natürlich immer bedenken: Was hat er gesagt und was hat die Presse daraus gemacht.
Es spiegelt halt den Zeitgeist wieder: Erfolg hat nicht derjenige, der qualitativ herausragende Arbeit leistet, sondern der, der am lautesten schreit und ein Alleinstellungsmerkmal für sich reklamiert. Die Presse unterstützt da fleißig.

Zitat von Romanus im Beitrag #1

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Liegt´s denn wirklich an "der Orgel" an sich, die "so träge ist" oder hat der gute Mann noch nie einen einigermaßen versierten Organisten auf einer einigermaßen funktionsfähigen Orgel gehört oder hat ihn sein Gehör getäuscht ? Hat er vielleicht bisher nur im Halbschlaf spielende 100-jährige OrganistInnen mit Valium-Intoxikation an deslotaten, pneumatischen Orgeln mit 3 Sekunden Verzögerung (vom Tastendruck bis zum Ton) gehört oder ist sein Gehör bzw. Musikverständnis in irgendeiner Weise beeinträchtigt ?

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Ich denke, man sollte zwischen der Wahrnehmung am Spieltisch und der akustischen Wahrnehmung im Kirchenraum unterscheiden: da gibt es zum einen das "natürliche Nachklingen" der Orgel, bestehend aus dem Schließvorgang des Pfeifenventils mitsamt Nachklingen der Orgelpfeife und je nach Raumgröße den Kirchenhall. Beides bewirkt in Summe, dass die Orgel im Kirchenraum für den Zuhörer länger nachklingt, als man dies aus der Spieltischperspektive wahrnehmen würde. Ein kurzes Exrembeispiel dazu: wenn die Kirche meines ehemaligen Heimatortes leer ist (Bj. 1848 mit großer Kuppel), habe ich bis zu 7sec. (!) Raumnachhall, da es sich um eine vergleichsweise große Kirche für eine heute kleine Landgemeinde handelt.

Ich denke, viele Organisten unterschätzen die Bedeutung einer leicht akzentuierten Gemeindegesangsbegleitung, um den Gesang zu führen. Viele Organisten sind oftmals auch aus spieltechnischen Gründen nicht dazu in der Lage - das wäre aber ein anderes Thema.

Was ich eigentlich sagen wollte: die Kombination aus Orgelnachklingen und Raumhall führt letztlich dazu, dass im Kirchenraum der Orgelklang träger wahrgenommen wird, als man das aus der Spieltischperspektive beabsichtigt hätte. Das wird oftmals von vielen Organisten unterschätzt.

JJBB1

Stimmt.
Wenn dann der Gesang sehr "müde" ist, und man die Leute überhaupt nicht hört, kann man auch während dem Lied oder der Messe schwer nachkorrigieren bzw das Spiel anpassen.
Von meinen Chorleuten habe ich GsD während meiner Anfangszeit brauchbares feedback bekommen .... Nach der Messe, fürs nächste Mal.

Heute als Aushilfe: Priester war deutlich hörbar (gute Stimme übrigens) und es war, denke ich, ein stimmiges Gesamtes - trotz sicher einiges mehr als 5 Sekunden Raumnachhall...

Zitat von Romanus im Beitrag #9

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Ob ich die Leute höre oder nicht, halte ich für nebensächlich, die Leute müssen mich hören und eine klare, konsequente Führung "spüren".

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