Zitat

---

ein Mensch der nicht Singen konnte - hat die Flöte erfunden
ein Mensch der nicht Flöten konnte - hat die Orgel erfunden
ein Mensch der nicht Orgeln konnte - hat den Computer erfunden
ein Mensch der nicht...

---

Vielleicht war es in Wirklichkeit doch ganz anders, aber ich finde die Idee einfach schön
... (und so schön symmetrisch, systematisch und natürlich "von mir" ;-)

dummerweise musste schon der zweite Mensch in der Reihe sich überlegen, wie er seine Ideen der Maschine mitteilen kann
und hier kommen wir zum oben erwähnten ZwischenGesicht oder fremdwärts: Interface

und eh Mensch sich's versieht, landen wir beim Musical-Instrument-Digital-Interface oder kurz MIDI
einer ziemlich "genialen Sprache" um Teilen seiner Umwelt mitzuTeilen was mann möchte ...
... (was übrigens ganz allgemein der wesentliche Sinn von Sprachen ist)

schon in der Antike erklärt z. B. Heron von Alexandria in seinem Werk Automata nicht nur Tempeltüren, die sich automatisch wie von Geisterhand öffnen, sondern auch Musikmaschinen. Offenbar waren Menschen schon immer von Maschinen fasziniert die etwas mehr konnten als nur sich drehen und einen Mühlstein anzutreiben...

Die (unglaublich erfolgreiche) Verbindung von Computer und Musik beruht also darauf, dass es bereits etliche mechanische MusikMaschinen "vorher" gegeben hat - wie (fast) immer aber, macht der Computer (fast) alles schneller, präziser und viel leichter veränderbar
auch wenn es immer noch Pfeifenorgelbauer geben könnte, die das nicht wahrhaben möchten...

... MIDI ad Tamburini-Orgel in Rom

MIDI ist sogar an modernen PfeifenOrgeln nicht mehr wegzudenken
... (von HyperOrgeln will ich hier garnicht erst anfangen)

... OrgelJukeBox - 50 cent

ohne MIDI wären GrandOrgue, Hauptwerk, Sweelinq und Co natürlich überhaupt nicht denkbar

und noch viel weiter darüber hinaus (Final Frontier, Unendlichkeit etc)...

ist es ja sogar möglich Digital oder Sample Orgeln nicht nur den eigenen Wünschen anzupassen,
sondern diese, (fast) von Grund auf, nach eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen, zu gestalten
... (ich meine hier sowohl den Spieltisch als auch die Disposition - Intonation)
wogegen war nochmal die IntonationsEcke hier im Forum gut?

ABER (endlich kommt er mal zum Punkt)

vor die ganze Freude ob der Möglichkeiten und Ideen, hat der Meister der Programmierung das Interface gestellt,
quasi als Himmelstor oder Prüfung der Leichtigkeit des Seins der Seele oder wie die Katholiken es sagen würden:
das ewige Fegefeuer der Mausklicks...

Ich habe mir nämlich ein Cantorum Duo Plus bestellt
womit ich seit wahrscheinlich 100 Jahren das erste Mal etwas nagelneues,
absolut aktuelles und noch dazu zum ListenPreis erworben habe
... (Mann / ich gönnt mir ja sonst nichts)
aber immerhin kostet so ein Gerät ja doch wesentlich weniger als meine gebrauchte,
oder gar eine neue, vergleichbare Orgel ...

denn ... (jetzt kommt der Treppenwitz des Jahres)

das Gerät ist seit zwei Wochen bei mir ... ... (nein - das war er noch nicht)

und

defekt ... ... ... (hier "der schrei" von Munch visualisieren)

defekt ?

defekt:
heißt in diesem Fall konkret, dass (fast) sämtliche Bedienelemente oben auf dem Instrument außer Funktion sind
- alle RegisterTaster und die MenueBedienTaster !!!

- die SchiebeRegler für Lautstärke und Nachhall sowie
- die SetzerPistons, die Koppel und Tremulant Pistons (Orch AP Enc) funktionieren einwandfrei

die Tasten, Klaviaturen funktionieren ebenfalls, gefallen mir aber überhaupt nicht - insbesondere im Vergleich zu denen an der Gloria
es könnte aber schlicht sein, dass diese hier "noch neu" und die alten eben schon ein wenig "eingespielt" sind...

über den kostenlosen PHYSIS PLUS Editor kann ich natürlich auch die Register einzeln schalten und verschiedene Sachen ausprobieren
daher habe ich das Gerät nicht sofort zurück schicken müssen - zumal ich mir im Moment auch nicht sicher bin ob ich es überhaupt behalten wollen würde....

da ich nun aber darauf angewiesen bin mit dem INTERFACE des Editors das ganze zu benutzen., fällt mir wieder einmal mehr auf, wie wichtig es ist, sich über gutes Design Gedanken zu machen - und zwar sowohl physisch (also reale Bedienelemente "zum Anfassen") aber eben besonders auch virtuell (zB die Bedienung am Laptop/PC durch den Editor und natürlich die Bedienung des Editors selbst)
ich habe Architektur studiert und für den Spieltisch in Marten mehrere Monate gebraucht bis ich der Meinung war, dass er sowohl optisch als auch ergonomisch "perfekt" bzw "nicht mehr zu verbessern" wäre...

ich wiederhole mich (gerne): das ist einfach ganz schlecht programmiert...
... (mbunmMn)

ein einziges Beispiel
um die Lautstärke eines einzelnen Registers generell zu ändern / auszuprobieren
gibt es die Möglichkeit diese von -12dB bis +12dB einzustellen (Schrittweite 0,5dB)
das sind mehr als 40 (in worten vierzig - ich wiederhole VIERZIG !!!) Mausklicks...

Volume + oder - und nein, ein Doppelklick auf die dargestellte Zahl
und dann einfach die gewünsche Zahl (Wert) eingeben funktioniert nicht

genauso wenig wie klicken und "halten" in der Hoffnung die Werte "laufen weiter"...
bei den anderen Werten (Noise Attack Charakter) ist es ähnlich
... (der Bereich und die Schrittweite sind allerdings oft deutlich geringer)

da könnte ein kluger Mensch, und in diesem Fall ausnahmsweise einmal auch ich,
doch glatt auf die Idee kommen, dass das bestimmt einfacher und schneller und komfortabler
- zB mit einem MIDI-Befehl - gehen könnte

Ja - Nein - Doch - Oh
...aber - leider - letztendlich - NEIN...

warum sollte es der Programmierende
... (ich bin mir allerdings zu 123% sicher es sind definitiv nur Männer)
denn den dem Benutzer leichter oder gar leicht machen?

wie ich inzwischen weiß, gibt es einen eindeutigen MIDI-Befehl vom Editor Programm per USB-Kabel zum Cantorum für (fast) jeden Parameter den der Benutzer ändern möchte
ABER
wenn ich den gleichen MIDI-Befehl über die MIDI-Schnittstelle
- das sind die "alten" runden 5poligen MIDI IN und OUT Buchsen -
sende - dann passiert - nichts...

nebenbei bemerkt, moderne Keyboards, EPianos etc haben teilweise Bluetooth, ein hochauflösendes Farbdisplay und selbstverständlich MIDI-über-USB bereits eingebaut...

aber offenbar "schluckt" das dumme Kirchenmusiky* mit SakralorgelWünschen sogar einen USB-Editor-Stick für 790€
... (wenn der Hersteller das "verlangt" )

ja, die Welt könnte so schön sein...

Zitat

---

ich habe fertig

---

.
.
.

Zitat

---

Mama, warum schreibt der alte Mann immer so viel?
Wahrscheinlich hat er keine Arbeit, keine Hobbys und zuhause nichts zu sagen...

---

* entGendern nach Hermes Phettberg

Hallo Oliver

Ich habe mich mal durch dein Text-Dickicht "durchgekämpft" und komme zu folgender Quintessenz:

1. Du hast dir ein Catorum Duo neu gekauft - und es ist defekt
2. Ausserdem ist die Bedienung mittels Physis-Editor unzeitgemäss.
3. Du überlegst, was du machen sollst.

Stimmt`s?

Zitat von Romanus im Beitrag #2

---

Zitat von elias.orgel im Beitrag #1

---

...USB-Editor-Stick für 790€

---

Na diese Zeiten sind ja Gott sei Dank vorbei. 😎

Ich bin mir sicher, du hast die Defekte des Cantorum Duo + schon reklamiert und bekommst auf dem schnellsten Weg ein neues, oder ?

---

Zitat

---

Und obgleich es sein Hemdchen weggegeben...
hatte es ein neues, und das war von allerfeinstem Linnen,
und darin sammelte es alle SysEx-Taler, war zufrieden bis an sein Lebende...

---

- Hä ?

Da es für mich keinen Sinn macht ein "defektes" Gerät zum vollen Preis zu behalten,
... (das wäre doch ein sehr sehr sehr teurer Expander ;-)
ist das Teil nun wieder auf dem Weg zurück zum Musikhaus
ich habe einfach von meinem Rücktrittsrecht (Widerspruch, 28 Tage) gebrauch gemacht
und werde wahrscheinlich erstmal kein weiteres ordern...

Die Idee mit dem Expander ist allerdings nicht ganz so blöd,
immerhin bekommt man mit dem Cantorum Duo Plus
... (ja, natürlich ich bekomme Prozente)

ein Gerät mit 4 Analogen Ausgängen und 27 intonierbaren Registern
in der "Bibliothek" mindestens nochmal 100 zusätzliche RegisterKlänge
- Orchester nicht mitgerechnet
für 2.650€

"meine" gebrauchte Concerto 350 hat 50 Register und (jetzt dank Editor)
über 500 in der Bibliothek
für 6.000€ (vor drei Jahren) allerdings waren da die Klaviaturen mit Holzauflage
und das sonst recht teure Radial-Pedal mit dabei...

in der Rechnung Euro pro Register-Platz
schneidet das Cantorum Duo Plus also gar nicht mal so schlecht ab ;-)

Zitat von elias.orgel im Beitrag #1

---

ZwischenGesicht oder fremdwärts: Interface

---

"Schnittstelle" ist auch ein schönes Wort.