Zitat von Romanus im Beitrag #10Die Orgel-HerstellerBöhm und Wersi gibt es übrigens immer ...
Das stimmt eigentlich nicht ganz. Die ursprünglichen Firmen gingen wiederholt pleite und heute sind Keyswerk (Böhm) und Music Store (Wersi) Sachnachfolger mit den Markenrechten. Sehr überschaubarer Nischenmarkt.
Sakral gibts da nichts mehr. Böhm (ohne Dr.) hatte zeitweilig Viscount bzw. Ahlborn als Vertriebsware mit eigenem Label im Programm. Ist aber auch schon lange Geschichte.
Das Instrument in der Ebay-Anzeige ist übrigens eine "Wersi Toccata", eine für die 80er-Jahre ziemlich aufwendige Analog-Kirchenorgel mit externer Abstrahlung, der Klang soll - was ich so im Bekanntenkreis darüber gehört habe - für die damalige Zeit auch ziemlich gut gewesen sein, trotzdem scheinen mir die gewünschten 3000 Euro etwas überhöht.
Zitat von Polyphoniker im Beitrag #11Böhm (ohne Dr.) hatte zeitweilig Viscount bzw. Ahlborn als Vertriebsware mit eigenem Label im Programm. Ist aber auch schon lange Geschichte.
War das sicher Böhm und nicht Wersi ? Ich erinnere mich, irgendwann in den späten 90ern in einem Wiener Musikhaus mit "Wersi" beschriftete Digital-Kirchenorgeln ausprobiert zu haben, die mit damaligen Viscount bzw. "Dipl. Ing. Heinz Ahlborn"-Orgeln (nicht zu verwechseln mit den "echten" Ahlborn (bzw. GEM)-Modellen!) absolut baugleich waren, mäßig geklungen haben und meinen Polyphonie-Test nicht bestanden haben.
Definitiv Böhm. Beim Besuch in der damaligen Böhm-Zentrale 1998 standen da auch diverse Hymnus Modelle mit Böhm Aufkleber. Auch hab ich noch ein paar Prospekte aus der Zeit. Die äußerst schillernde Wersi-Geschichte kenne ich weniger.
Die mit verkaufte Abstrahlanlage wäre vielleicht nicht ganz uninteressant, wenn die technisch in Ordnung ist, käme vielleicht sogar der Preis in einen verhandelbaren Bereich.
Ein Bausatz kostete 1977 mit Bank und Pedal über 6000 DM, mit diversen Extras konnten es auch 7000 DM sein. Das war damals nicht wenig Geld.
Das Gehäuseoberteil hatte ein Tiefe von 83 cm. Baute man die Orgel nicht trennbar, gab es beim Transport schon mal Probleme. Standard-Türen haben ein lichte Breite von 80 cm. Der Bausatz passte immer hinein, die fertige Orgel nicht in jedem Fall so einfach hinaus.
Zitat von Polyphoniker im Beitrag #18Hier die angesprochene GnT
4 Manuale, 76 Register, das entspricht bereits einer Domorgel. Aber die Dispo? Keine Streicherschwebung, dafür 2x Sexte 16/27´, Mollterz 16/19´, None 8/9´ und Quarte 8/11´. Das "neobarock" zu nennen, wäre wohl die Untertreibung des 20. Jahrhunderts.
Ja man kann sich an der Disposition reiben. Irgendwie die Werke alle recht ähnlich.
Es waren Selbstbauorgeln. Dispositionsänderung oder eine Art Intonation war - wenn man sich mit der Sache etwa beschäftigte - leicht mit dem Lötkolben möglich.
Etwas Aufwendiger waren Schwebungen und Gedackte. Der Tongenerator war global und frequenzstabil. Wollte man Schwebungen, bauchte man eine zweiten Tongerator, der dann leicht verstimmt wurde. In die GnT wurden bis zu 4 unabhängige Tongeneratoen eingbaut.
Gedackte: die neueren Tongeneratoren waren umschaltbar für Sägezahnschwingen oder Rechtechschwingen, aber bei nur einem Generator war das hier keine Lösung. Mit dem Zusatzbausatz "Spezialeffekte" konnte man ein gedecktes 8' Register für ein Werk realisieren. Ansonsten musste man ebenfalls mehrere Generatoren einbauen.
Für Schwebungen/Gedackte innerhalb eines Werke musste man dann auch die Verdrahtung, die "Verharfung" ändern. Das war dann schon etwas für Fortgeschrittene.
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09.02.2023 23:04
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