Diese Auftrennung der Tonerzeugung in Initialsound und Dauerton gab es seinerzeit schon beim Roland D-50-Synthesizer, Initialsound mit einem Sample und Dauerton dann mit Virtual Modeling realisiert. Irre ich mich, oder klingt das Eminent so ein bisschen altbacken?

Schau dir mal das Video zum Soundeditor an.

Polyphonieproblem: es hat wohl deshalb nur die kleinere Orgel den Test bestanden, weil weniger Register / weniger Stimmen gleichzeitig erzeugt werden mussten. Der Klangerzeuger (Prozessor) wird, nehme ich mal an, der gleiche sein?

Der Polyphonie-Test mit 10 Manualtönen ist übrigens schwach, beinahe lächerlich. Die meisten Pfeifen kommen doch bei Pedaltönen mit allen Koppeln zisammen. Außerdem: wer spielt nur Manual, ohne Pedal? Das ist meiner Meinung nach kein Test mit einer verwertbare Aussage.

Jehan Alains "Litanies" endet kit einer 13-stimmigen (!) Akkord in Tutti. 😉 Géza Perényis "Halleluja" mit einer 11-stimmigen Akkord, wovon aber gleich 3 Stimmen Pedalstimmen sind! Das ist (auch) die Realität!

Die Polyphonie ist aber nicht das einzige Problem von eminent-Orgeln...

Als ich vor gefühlt 100 Jahren (wohl 2007?) auf det Frankfurter Musikmesse zuletzt
eine 3-manualige eminent probierte, fiel sie beim schnellen Umregistrieren bzw. Register-Crescendo total durch! Da war relativ lange - Stille! 😮

Die damaligen Prozessoren waren lt. Verkäufer "noch nicht schnell genug", um die neuen Klangfarben rechtzeitig zu berechnen. Mich würde interessieren, ob dies sich seither (2007 versus 2018 oder heute) geändert hat.

Meine Organum II kann 12-stimmig Polyphon beim Tutti (44+3 Register). Da ist noch nie ein Ton ausgefallen.

Und der Klang von eminent war zwar nicht schlecht, aber meilenweit von der "Echtheit" einer Organum entfernt! (meine Meinung). Somit war eminent für mich persönlich gleich mehrfach keine Option.

Das Prolyphonieproblem und wohl auch die Registercrescendo- bzw. Umregistrierungs-Problematik dürften der Hauptgrund sein, warum über eminent wenig geaprochen wird.... Wenn man nicht nur kleine Choräle in einer durchgehend statischen Registrierung, sondern romantische Stücke (z. B. Reger) mit häufigem Klangwechsel spielen möchte, dann ist eminent wohl gar keine Wahl, zumindest so, wie sie sich 2007 auf der Messe präsentiert hat.

Zitat von hintersatz im Beitrag #15

---

Schau dir mal das Video zum Soundeditor an.

---

Die praktisch erzielbare Polyphonie hängt sehr stark von der Systemarchitektur.

Alte analoge Orgeln mit Dauertongeneratoren haben wirklich eine unbegrenzte Polyphonie.

Bei allen digitalen Varianten ist irgendwo Schluss - heute sollte es aber für die Praxis immer reichen.

Bei den älteren Johannus Orgeln z.B. mit Soundkarten auf DREAM-Chip Basis teilten sich mehrere Register eine Karte mit jeweils fester Stimmenanzahl je Register, z.B. 8 oder 10 oder mehr . Die Stimmenbegrenzung war dann auch nur je Werk. Ob man an Grenzen stieß, hing stark davon ab, wie man spielte und koppelte - 2 Werke und separates Pedal: praktisch kein Problem, alles auf einem Manual und daran gekoppeltes Pedal: konnte im Einzelfall eng werden.

Orgeln ohne Samples sind ja grundsätzlich anders organisiert. Aber hier ist auch zu beachten, dass CPU / DSP - Leistung endlich ist und Hersteller bei der verbauten Hardware selten verschwenderisch sind. Und die Programmierer machen sich oft auch das Leben leichter.