Kurze Frage: Singen eure KantorInnen bei dem "Alle" - Teil der Wechselgesänge mit? (Oder auch den KV beim Psalm?)
Ich selber verstehe den Begriff "Wechselgesang" so, dass man sich eben abwechselt, der Kantor also schweigt. Kenne aber auch die Gegenmeinung, die sagt, unter "Alle" sind die KantorInnen mitgemeint. Wie ist das in eurer Gemeinde?
Interessante Frage, ehrlich gesagt habe ich das noch nie so genau beobachtet, weil ich mich dabei immer auf mein Spiel konzentriere und den/die KantorIn aus der größeren Menschenmenge beim Antwortgesang nicht heraushöre. Ich könnte mir vorstellen, dass dies von den einzelnen KantorInnen unterschiedlich gehandhabt wird und manche auch ihre Stimme schonen, z.b. wenn jemand mal nicht so fit ist und zwischen den Versen eine kleine Erholungspause braucht. Bei schwachem Gemeindegesang oder einer schwierigen Melodie kann es aber auch sein, dass der Antwortgesang von einer Verstärkung durch den/die KantorIn profitiert. Wenn ich mir vorstelle, selbst Kantor zu sein, werde ich schon bei der bloßen Vorstellung, mehrere Minuten lang alles mitzusingen, schwindlig.
In meiner Pfarre singen die Kantoren vor Mikro, die sind immer deutlich über dem Gemeindegesang zu hören. Also da fällt stark auf, ob sie nur den Kantorenteil oder auch den Gemeindeteil singen.
Eigentlich singen sie bei uns auch mit Mikro. Dann habe ich wohl überhaupt nicht darauf geachtet, weil so konzentriert oder habe sie deshalb nicht gehört, weil sie eben nicht mitgesungen haben. 🤔 Aber ich werde das nächste Mal ganz genau aufpassen und meine Beobachtung hier mitteilen, versprochen.
Also bei uns gibt es ja nur einen Wechselgesang, und dann noch ziemlich kurz, da übernehme ich die Rolle des Kantors. Von der Empore runter und dann auch noch in Richtung Orgel und nicht Richtung Gemeinde... Aber ich singe den Gemeindeteil auch mit, damit unsere Pfarrerin und die zwei alten Damen nicht ganz so alleine sind. Gemeindelieder singe ich genau so mit.
Zitat von Die größte Pfeife im Beitrag #5Also bei uns gibt es ja nur einen Wechselgesang, und dann noch ziemlich kurz, da übernehme ich die Rolle des Kantors. Von der Empore runter und dann auch noch in Richtung Orgel und nicht Richtung Gemeinde... Aber ich singe den Gemeindeteil auch mit, damit unsere Pfarrerin und die zwei alten Damen nicht ganz so alleine sind. Gemeindelieder singe ich genau so mit.
Ich muss ebenfalls von der Orgel aus den Kantorendienst übernehmen. Die Kehrverse und Gemeindelieder singe ich nicht mit. Es heißt ja nicht umsonst "Wechselgesang". Beim Halleluja-Vers und gelegentlich auch beim Antwortpsalm verzichte ich darauf, mich zu begleiten, und drehe mich von der Orgel weg in Richtung Gemeinde: So versteht man den Text besser.
Ui, singende OrganistInnen. Davon wird uns in der Ausbildung nachdrücklich abgeraten.
In meiner Heimatpfarre macht das eine der Organistinnen auch, dort geht das gut, weil die Kirche klein(er) ist. In der Stadtkirche, in der ich aktiv bin, würde man den Organisten höchstens hören, wenn er eine ausgebildete Stimme und ein lautes Stimmfach hätte...
Weil man dann mit der Aufmerksamkeit nicht bei der Gemeinde sei. Man könne nicht auf die Gemeinde reagieren. Außerdem könne sehr schnell das Orgelspiel leiden.
Letzten Punkt merke ich übrigens bei einer mir bekannten Organistin: wenn sie bei einem ihr wenig bekannten Lied mitsingt, wird ihr Spiel unsicher, tendenziell zu langsam und stockend. Sie führt den Gemeindegesang dann nicht mehr. Das kann man aber natürlich als Einzelfall abtun.