Schon im Thread zu KdF angesprochen, hier noch mal etwas zur Fuge am Ende der Druckausgabe der KdF. Es gab seit langer Zeit viele Diskussionen, ob die Fuge wirklich ein Teil des Zyklus sein sollte, auch zum Schluss der Fuge gibt es Diskussionen.
Zunächst habe ich die Fuge - wie angekündigt - mit MuseScore neu gesetzt, Vorlage war ein Faksimile der Bachschen Handschrift, zur Kontrolle und Unterstützung die Klavierausgabe von Wolff.
- meine entstandene Arbeitsausgabe umfasst 8 Seiten A4 quer - das Original 4 1/2 klein handgeschriebene Seiten - die Klavierausgabe von Wolff hat 6 Seiten Hochformt - Walchas Orgelausgabe umfasst 14 Seiten quer
Da ich kein beruflicher Notensetzer bin, war das schon ein mühsames Unterfangen. Jetzt hat MuseScore kaum noch Geheimnisse für mich.
Mal sehen, was draus wird, ob es vielleicht in der Notenbibliothek auftaucht ...
Hier zunächst mal als Spaß die ganze Fuge auf einer Seite (es lassen sich beliebige Ausgaben generieren)
Auf jeden Fall danke für die Mühe ! 👍 Ich glaube, ideal wäre eine ca. 5- bis 6-seitige Edition. Ich würde es übrigens lieber auf Hochformat-A4-Seiten verteilen, denn damit spart man Platz auf dem Notenpult und kann mehr Seiten nebeneinander auflegen, vielleicht geht sich dann sogar eine umblätterfreie Edition aus, letzteres würde ich sehr begrüßen.
Mit zwei Parametern (Hoch/Querformat und "Spatium") lassen sich mit MuseScore in einer Minute neue Varianten erstellen. 6 Seiten Hochformat überhaupt kein Problem. Allerdings eine Version ohne Umblättern führt schnell zu praktischen Problemen. Die Noten werden recht klein, da kann man schnell die Orientierung verlieren. Muss man halt etwas experimentieren. Überhaupt - wer Noten braucht, hat nicht genug geübt, soll Dupré mal gesagt haben. Allerdings sind 239 Takte nicht so ganz einfach auswendig zu lernen, zumindest für mich .
Warum überhaupt die ganze Aktion, hab ich doch die Faksimiles der Originale und die beiden Bände von Wolff, zusätzlich Walchas Einrichtung für Orgel? Zum einen eine anspruchsvollere Übung mit MS, zum anderen hab ich jetzt die Möglichkeit der beliebigen Gestaltung. Am wichtigsten aber ist der Umstand, dass man durch das Abschreiben / Notensetzen mit einem Werk sehr vertraut wird und ein besonders tiefes Verständnis davon bekommt. Ich sehe die Fuge jetzt anders als zuvor.
Letztlich noch eine Einspielung der Fuge. Nun ja, falscher Titel des YT Videos "Fuga a 4 Sogetti", Bachs Handschrift trägt überhaupt keine Titel, die Druckausgabe bekam die Überschrift "Fuga a 3 Sogetti".
Hier noch ein Vokalversion der Fuge. Es war mal in Mode, Bachs Instrumentalwerke vokal (ohne richtigen Text) zu interpretieren. Hier ist eine Version der unvollendete Fuge von Harry van der Kamp.
Die etwas beiläufige Platzierung auf einer CD mit hauptsächlich Interpretationen von Volkalwerken von C.P.E. Bach führte oberflächliche YouTouber bei ReUploads zu der Annahme, C.P.E. Bach hätte das "arrangiert"
Ich habe auf der Suche bei Youtube nach Ergänzungen des Contrapunctus XIV einen hochinteressanten Blog-Beitrag gefunden, in dem (wahrscheinlich fast) alle Projekte der Vervollständigung aufgelistet sind: https://halfofthealphabet.wordpress.com/...iv-completions/
Die Argumentation des Pianisten Claudius Tanski, Bach habe bewusst die Vervollständigung unterlassen, hat mich nicht überzeugt.