Die Würzburger Musikhochschule bekommt eine neue Konzert-Orgel nach einem Konzept von Christoph Bossert, die nicht nur im wahrsten Sinn des Wortes alle Stückln spielen soll, sondern sogar via Internet von Orten in anderen Kontinenten wie Tokio oder New York "ferngespielt" werden kann und sich dabei klanglich an historischen Vorbildern orientiert:
Nicht nur das! Nach meinen Infos über die neue Eisenbarth-Orgel hat man hier eine Multiplex-Orgel geschaffen, die entgegen den Prinzipien des klassischen Orgelbaues aus einer Pfeifenreihe mehrere Register bezieht und die Pfeifen wurden dennoch so intoniert, dass sie mehrfach als "Register" in der 8- und 4'-Lage verwendet können.
Darüber hinaus weist dieses Instrument mehrere Temperaturen auf, sodass die Oktave nicht nur 12 Pfeifen, sondern sogar 18 oder 19 Pfeifen aufweist, damit diese Orgel nicht nur gleichstufig, sondern auch zB in Valotti oder in Bach-Kellner erklingen kann. Hiefür wurden zB bei den Alternativpfeifen die großen Terzen abgesenkt und (fast) reine Quinten erzeugt, sodass es zB neben e' (gleichstufig) auch ein e' (Valotti) und es neben g' (gleichstufig) es auch ein g' (Valotti) gibt. Je nach eingestellter Temperatur der Orgel werden unterschiedliche Pfeifen angesprochen. D.h. das was bei einer Digitalorgel vergleichsweise einfach durch Einstellung einer anderen Temperatur erfolgen kann, muss hier natürlich durch gesonderte Pfeifen erfolgen.
Zitat von Romanus im Beitrag #1... sondern sogar via Internet... "ferngespielt" werden kann und sich dabei klanglich an historischen Vorbildern orientiert:
nun ja, ich stelle mich mal ganz Dumm (was is'n dampfmaschin?) und sage: jede Orgel mit midi Anschluß kann (via internet) ferngespielt werden...
zugrunde liegen der Orgel zwei wesentliche Ideen von Prof Christoph Bossert a) Kern der Orgel ist eine "Kopie" der Arnstädter Bach Orgel, diese Register sind speziell gekennzeichnet
b) die Orgel hat Kegelladen mit Proportional-Magnet-Steuerung
(was is'n Proportional-Magnet-Steuerung) damit soll es möglich sein, die Ventile ganz exakt zu steuern (im Gegensatz zu einfachen Magnet-Ventilen die nur auf und zu können*)
Zitat von JJBB1 im Beitrag #2Nicht nur das! Nach meinen Infos über die neue Eisenbarth-Orgel...
@JJBB1 vielleicht verwechselst Du da etwas? Die Orgel ist von Klais und hat auch nicht mehr als 12 Töne pro Oktave und kann daher auch nicht in verschiedenen Stimmungen gespielt werden...
diese moderne Form der alten "MultipexIdee" stimmt allerdings und kommt heute durchaus öfter bei Pfeifenorgeln vor
zB St Reinoldikirche, Dortmund Chor Orgel II/P 10+1 Pfeifenreihen daraus 28+1 "Register" Aus einer Pfeifenreihe werden durch Einzeltonsteuerung bis zu drei, scheinbar verschiedene, Register erzeugt (zB Bourdon 16’ Gedeckt 8’ und Gedecktflöte 4’ aus Reihe 3) die über bis zu sechs Registerzüge verfügen, da sie z. T. ebenso im anderen Manual und im Pedal angespielt werden können
* in der Wirklichkeit ist das aber wesentlich komplizierter und stimmt so einfach eben dann doch nicht
"Das Morgen KApieren nicht das Gestern KOpieren" JvGlatterGötz
Zitat von Romanus im Beitrag #1... sondern sogar via Internet... "ferngespielt" werden kann und sich dabei klanglich an historischen Vorbildern orientiert:
Zitat von JJBB1 im Beitrag #2Nicht nur das! Nach meinen Infos über die neue Eisenbarth-Orgel...
@JJBB1 vielleicht verwechselst Du da etwas? Die Orgel ist von Klais und hat auch nicht mehr als 12 Töne pro Oktave und kann daher auch nicht in verschiedenen Stimmungen gespielt werden...
diese moderne Form der alten "MultipexIdee" stimmt allerdings und kommt heute durchaus öfter bei Pfeifenorgeln vor
zB St Reinoldikirche, Dortmund Chor Orgel II/P 10+1 Pfeifenreihen daraus 28+1 "Register" Aus einer Pfeifenreihe werden durch Einzeltonsteuerung bis zu drei, scheinbar verschiedene, Register erzeugt (zB Bourdon 16’ Gedeckt 8’ und Gedecktflöte 4’ aus Reihe 3) die über bis zu sechs Registerzüge verfügen, da sie z. T. ebenso im anderen Manual und im Pedal angespielt werden können
* in der Wirklichkeit ist das aber wesentlich komplizierter und stimmt so einfach eben dann doch nicht
Ich dachte, ich hätte gelesen, dass es mehr als 12 Töne pro Oktave geben würde. Denn dann stellt sich für mich die Frage, wozu dann mehr als 12 Töne pro Oktave, wenn diese Pfeifen mE nur darum dienen, zB eine große Terz zB e' (gleichstufig) neben einer großen Terz zB e' (um 9 Hertz abgesenkt) wahlweise anzusteuern, um im Gesamtergebnis verschiedene Temperierungen durch unterschiedliche Zusammensetzungen der Tonfolgen zu "generieren"?
Noch eine Ergänzung zu dieser Orgel: Unter folgenden Link stellt Prof. Christoph Bossert in 14 Videos die Orgel im Datail vor, auch für Laien, mit vielen "gespielten" Beispielen. Die Videos sind zum Teil sehr lang, aber es lohnt sich wirklich, da er auch viel Hintergrundwissen vermittelt: https://www.youtube.com/watch?v=_6gcg5PY...71MFjzB4xgJ1VnX