Kennt jemand von euch die 6 Orgelsonaten von Carl Philipp Emanuel Bach in der Edition Peters ? Sie gehören zu meinen Lieblingsstücken, v.a. die g-Moll-Sonate, in der Edition Peters hat sie die Nr. 6.
Erst heute ist mir ein offensichtlicher Fehler in dieser Ausgabe aufgefallen: Im 3. Satz der g-Moll-Sonate, Allegro, Seit 74, Takt 49, rechte Hand, Oberstimme, in der letzten 1/8-Note des Taktes ist das es zum e aufgehoben, das klingt nicht nur eindeutig falsch, es passt auch sinngemäß nicht dazu, weil diese Passage von F-Dur nach B-Dur überleitet.
Mein Notenbuch stammt noch aus den frühen 80er-Jahren und die Edition selbst (von Traugott Fedtke) ist noch viel älter, es ist möglich, dass der Fehler in später erschienenen Druckausgaben korrigiert wurde.
Ehrliche Antwort: In die Tonne damit. Fedtke war ein bekanntermaßen schlampiger Herausgeber. In der F-Dur fehlt ein ganzer Takt im langsamen Satz. Und natürlich hast Du Recht: http://vmirror.imslp.org/files/imglnks/u..._pel_Organo.pdf Die Erstausgabe hat ein es.
Schön, dass du meinen Verdacht bestätigst, danke auch für den Link zur Faksimile-Edition ! Den fehlenden Takt im Largo der F-Dur-Sonate konnte ich allerdings auch im Vergleich mit der Faksimile-Ausgabe nicht finden. Kannst du mir sagen, um welchen Takt es sich genau handelt ?
Du hast tatsächlich Recht, auch in der Erstausgabe ist dieser Fehler.
Schnell zur Quellenlage (aus dem Kopf): Es gibt kein Autograph, die besten Abschriften sind von Michels und Westphal. Die Erstausgabe von Rellstab ist nach Bachs Tod entstanden und leider auch mäßig, hat aber in Deinem Fall eine Antwort geliefert. Das Problem bei Fedtke ist natürlich, dass er zwar behauptet, nach den besten Handschriften vorgegangen zu sein, aber komischerweise alle Fehler des Erstdruckes weiter kolportiert. Klar, der Druck ist einfacher zu lesen...
Wenn Du im Erstdruck auf der S. 34 den drittletzten Takt nimmst und dann Mitte der dritten Zeile die Paralellstelle anschaust, siehst Du, dass er dort fehlt. Mein Fehler, dass ich die Ausgabe verlinkt habe, das war halt über imslp der schnellste Weg. Wenn man eine zuverlässigere Quelle nimmt, stimmt die Stelle. https://digital.staatsbibliothek-berlin....DID=DMDLOG_0020 Ich hoffe, der Link klappt, es ist das letzte Stück im Band. (Nachtrag: Der Link führt gleich auf die richtige Seite)
Eine Frage noch zur oben von Axel verlinkten Notenhandschrift des Largos der F-Dur-Sonate: Von wem stammt eigentlich diese Handschrift ? Ich habe das Stück nochmal in beiden Versionen durchgespielt und finde, dass es durchaus auch einen gewissen Reiz und "Überraschungseffekt" hat, wenn erst beim Schlussteil des Largos der Takt mit dem Auflöser hinzukommt, da ist es gar nicht so leicht, sich zu entscheiden, ob man der Handschrift oder dem Erstdruck folgt.
Kirchenorgel-Forum
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25.04.2020 17:54
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