Habt ihr schon mal versucht, eine Improvisation eines Kollegen "nachzuspielen"?
Angenommen, von der Improvisation gibt's eine Aufnahme - wie würdet ihr da drangehen? Mit oder ohne "stichwortartiges" notieren einzelner Eckpunkte, Harmonien, etc?
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Das hab´ ich ehrlich gesagt noch nie versucht, aber mal angenommen, das wäre mein Ziel:
Es kommt natürlich immer auch darauf an, wie einfach oder kompliziert der Kollege (bzw. die Kollegin !) improvisiert hat, im letzteres Fall stell´ ich mir das schwierig vor. Bei einer disharmonischen, atonalen Improvisation wäre das extrem schwierig (wenngleich für mich auch nicht erstrebenswert ).
Wenn man eine Aufnahme von der Improvisation hat, erleichtert das die Rekonstruktion erheblich, dann kann man z.b. die Aufnahme laufen lassen und gleichzeitig an der Orgel (oder an einem anderen Tasteninstrument) mitspielen, vorausgesetzt, die Stimmung weicht nicht allzu stark von jener des Instrumentes der Aufnahme ab. Sobald man perfekt mitspielen kann, ohne dass man mangelnde Übereinstimmungen heraushört, hat man´s drauf, so einfach ist das !
Falls das nicht gelingt, sich als zu zeitaufwendig entpuppt oder man es sich einfach leicht machen will, kann man auch ein hochraffiniertes Tool von Capella dazu benutzen: Capella Wave Kit Persönlich hab´ ich´s zwar noch nicht ausprobiert, aber angeblich kann man damit Audio-Aufnahmen ziemlich schnell in Noten konvertieren.
Wir haben demnächst eine Vertretung, am Programm steht GL 374, mit augenzwinkernder Anmerkung plus Link zu yt Lingualpfeife https://youtu.be/V9U6aM0LfUw : "Bitte mit dieser Einleitung /diesem Präludium".
Da haben mich ein bisschen die Experimentierlust und der Ehrgeiz gepackt 😇.
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Zitat von Spiritus boni im Beitrag #3 Wir haben demnächst eine Vertretung, am Programm steht GL 374, mit augenzwinkernder Anmerkung plus Link zu yt Lingualpfeife https://youtu.be/V9U6aM0LfUw : "Bitte mit dieser Einleitung /diesem Präludium".
Naja, über Geschmack soll man nicht streiten. (Ich habe diese Melodie (=O Jesu Christe, wahres Licht) etwas konservativer bearbeitet.) Aber wenn du es wirklich "al la Lingualpfeife" spielen willst, würde ich einfach Herrn Ludwig Martin Jetschke anschreiben und um die Noten dazu bitten, notfalls auch gegen Bezahlung.
Also vielleicht bin ich ja naiv, aber ich denke, er könnte mir beim besten Willen genau diese Noten nicht schicken. Ich bin mir zu 99%sicher, daß er solche Dinge irgendwie aus dem Ärmel schüttelt - nicht reproduzierbar....
Romanus, deine Version hab ich letztes Jahr gespielt, wenn ich mich recht erinnere:-)
Und ja, wenn/falls ich so etwas Lingualpfeifen-Ähnliches zustande bringen sollte, dann "hauts unseren Messbesuchern das Heu aus'n Schädel", wies in Oberösterreich so schön heisst....( Oder ist das bayrisch?) Jedenfalls: Das schadet auch mal nicht😂🤣😇...
Also die Demoversion dieser Software schafft mit diesem Video nicht wirklich was. Das Spiel ist vermutlich viel zu komplex, und vermutlich tut sich die Software auch mit Mixtur, Quinten etc schwer. Was ist als Quint gespielt, wo klingt die Quint als Register?
Eindeutig sind nur die Basslinie und die Harmonien. Aber das ist ja auch schon was! Mal sehen, welches Ergebnis ich bei einer Improvisation mit dieser Basis schaffe😂🤣😇...
Aber obs grad für Orgelmusik Sinn macht, diese Software zu erwerben.. Ich weiss nicht..
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Zitat von Spiritus boni im Beitrag #5Also vielleicht bin ich ja naiv, aber ich denke, er könnte mir beim besten Willen genau diese Noten nicht schicken. Ich bin mir zu 99%sicher, daß er solche Dinge irgendwie aus dem Ärmel schüttelt - nicht reproduzierbar....
Fragen kostet nichts ! Organisten sind meistens nicht übermäßig reich und immer dankbar, wenn sie sich was dazuverdienen können.
Mich hat z.b. voriges Jahr im frühen Advent ein Schweizer Klarinettist angeschrieben, der die Noten zu diesem Arrangement haben wollte, die damals nicht existierten. Ich habe mich daraufhin ein paar Stunden hingesetzt und immerhin das zustandegebracht, was dem Original sehr nahe kommt.
Wenn nicht exakt dasselbe, kann er dir bestimmt etwas sehr Ähnliches zaubern, wenn er will ! Bis Mariä Lichtmess hast du ja noch etwas Zeit.
Stimmt, und er schreibt sie auch nicht auf. Aber ein Bekannter von ihm hat manches aufgeschrieben und da gibt's auch kostenlose Downloads davon auf seiner Homepage.
Zitat von Spiritus boni im Beitrag #1Angenommen, von der Improvisation gibt's eine Aufnahme - wie würdet ihr da drangehen?
Ich versuche dann in der Aufnahme Tonabstände zu hören. Leider fehlt mir die Fähigkeit Töne zu hören, aber Abstände erkenne ich sehr gut. Dann heißt es experimentieren. Ich würde in so einem Fall auch nicht versuchen die ganze Improvisation zu erkennen. Wenn ich das Thema raushöre und eine ähnliche Art spiele, dann reicht mir dies.
Bei den Videos von Lingualpfeife ist es sogar recht einfach, da er meist die Manuale und das Pedal zeigt. Da muss man eigentlich nur noch schauen welche Tasten gedrückt werden.
Zitat von Spiritus boni im Beitrag #5Und ja, wenn/falls ich so etwas Lingualpfeifen-Ähnliches zustande bringen sollte, dann "hauts unseren Messbesuchern das Heu aus\'n Schädel"
Schau doch mal auf seinem Kanal, er hat (alte) Videos dort, wo er sich mit dem Thema Improvisation und Harmonisierung beschäftigt. Davon abgesehen hat er eben seine eigenen Vorlieben.
Zitat von MAT im Beitrag #7Sowie ich das mitbekomme, spielt Lingualpfeife keine Literatur, sondern nur Improvisationen.
Wenn man nicht jede Woche 38 Stunden Vollzeit üben kann, dann hat man wohl auch keine andere Chance als Improvisation. Ich bin aber sicher, dass er auch Literatur spielt, nur eben nicht bei Youtube teilt. Zum einen kommen bei so was immer dumme Kommentare von jemanden, der irgendwo was auszusetzen hat und zum anderen ist es vom Urheberrecht sicherer keine Literatur zu spielen.