Nicht nur der Regensburger Domorganist Franz Josef Stoiber hat Lehrvideos zur Improvisation in diversen Stilen veröffentlicht, auch Martin Kohlmann lässt neuerdings mit interessanten Improvisations-Lehrvideos zum liturgischen Orgelspiel aufhorchen, wobei sich letzterer vor allem auf Improvisation in historischen Stilen spezialisiert hat:

Fugato im Barockstil
Trio im Barockstil
Choralbearbeitung im Stil von J. P. Sweelinck

Während F. J. Stoiber alle seine Improvisations-Videos an seiner privaten Hauptwerk-Anlage aufgenommen hat, lehrt M. Kohlmann an der prächtigen, 1696 erbauten Schweimb-Orgel der Klosterkirche Salzgitter-Ringelheim.

Also in jeder Hinsicht sehens- und hörenswert !

Zitat von Ebi im Beitrag #2

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Ich frage mich auch hier wiederum, warum zählt das, was er da macht, als Improvisation - und nicht als Komposition. Er schreibt ja wirklich Note für Note in jeder Stimmlage auf. Auch wenn dies zur Veranschaulichung dient, ist das für mich eher eine Komposition - und eben nicht improvisiert.

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Wenn man eine Pause macht und dann etwas anderes spielt, ist das aber keine improvisatorische Erweiterung mehr, sondern einfach ein neues Stück. So mache ich es meist bei oder nach der Kommunion.
Bei einem Einzug wirkt eine Pause sehr irritierend auf die Leute, weil sie dann glauben, sie müssen jetzt mit dem Gemeindegesang einsetzen, wenn ich da z.b. ein Präludium mit Fughette spiele, muss ich schon sehr aufpassen, dass die Pause dazwischen nur ganz kurz ist, weil sonst beim Thema der Fughette manchmal schon mitgesungen wird, wenngleich die übereifrigen Sänger dann beim 2. Themeneinsatz wieder rausfliegen.

Und nur zur Beruhigung: Zum Einzug spiele ich fast immer eine Eigenkomposition, wie die aufmerksamen Leser hier bestimmt schon bemerkt haben und da darf ich mir solche Freiheiten erlauben.

Bei improvisatorischen Erweiterungen von fremden Werken kommt es natürlich auch immer darauf an, WIE man sowas macht:

Ich möchte euch dazu ein etwas extremes und sicher diskussionswürdiges Beispiel zeigen, was ein berühmter, amerikanischer Kollege schon gemacht hat.
Z.b. G. F. Händel schrieb in seinen Orgelkonzerten ja bekanntlich an Stellen, an denen eine Improvisation ausdrücklich erlaubt - wenn nicht sogar gewünscht ! - ist, "Organo ad libitum".
Auch in Mozarts Klavierkonzerten gibt es solche Stellen. Die meisten Kollegen bemühen sich dann, im Stil des Komponisten zu improvisieren, viele schreiben sich dafür ihre "Kadenz" sogar auf.

Aber ich finde, was Carlo Curley hier gemacht hat, kann schon nicht mehr als Händel durchgehen:

Zitat von Ebi im Beitrag #7

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[blau]Wenn es zwischen der Darbietung einer Komposition und einer nachfolgenden - darauf Bezug nehmenden - Improvisation für die Zuhörer die Möglichkeit gibt, das eine vom anderen zu unterscheiden, dann stimme ich dir zu.

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